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Aus für Abfüllanlage = Glücksfall für Teublitz

23.01.2015

Als ausgesprochenen Glücksfall für die Stadt Teublitz (Lkr. Schwandorf) begrüßt Prof. Hubert Weiger als 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz den heute bekannt gewordenen Verzicht des EDEKA-Konzerns auf den Bau einer gigantischen Getränkeabfüllanlage.

In einem insgesamt 38 ha groß geplanten Gewerbegebiet an der A 93 hätten nicht nur 24 ha Fläche überbaut und versiegelt, sondern extra dafür mit Zustimmung der Bayerischen Staatsforsten Waldflächen gerodet werden müssen.

Zudem wollten die Stadt Teublitz und umliegende Gemeinden dem EDEKA-Konzern für mindestens 30 Jahre die Förderung von 500 000 Kubikmeter Tiefenwasser ermöglichen, obwohl dies mit unkalkulierbaren Risiken für die Grundwasserversorgung weit über Teublitz hinaus verbunden gewesen wäre. Dieser fragwürdige Wasserdeal hätte eklatant gegen klar formulierte Schutzbestimmungen des Bayerischen Landesentwicklungsprogrammes (Zielaussage Nr. 3.1.1.1) und der Bayerischen Verfassung (Art. 141) verstoßen!

Mit diesem Rückzieher hat der EDEKA-Konzern nicht nur einen großen Imageschaden von sich abgewendet, sondern auch unter Beweis gestellt, dass er die Einsprüche vieler vor Ort betroffener BürgerInnen ernst nimmt, so Richard Mergner, der Landesbeauftragte des BUND Naturschutz.

Mit diesem Aus für Abfüllanlage und Tiefenwasserentnahme ist keineswegs eine große Chance für Teublitz vertan worden, betont Klaus Pöhler, der Vorsitzende der Schwandorfer Kreisgruppe des BN.

Ganz im Gegenteil wurde damit die Stadt Teublitz davor bewahrt, in einer überhasteten Ausverkaufsaktion unersetzliche Wasserressourcen einem kurzfristigen monetären Gewinn und die Lebens- und Freizeitqualität der Gemeinde einem weiteren flächenfressenden Gewerbegebiet zu opfern.

Der BN appelliert deshalb an die Stadt Teublitz, diese vordergründige "Niederlage" als Chance für eine nachhaltige Entwicklung der ganzen Gemeinde zu nutzen und deshalb alle Planungen für dieses ebenso fragwürdige wie überflüssige Gewerbegebiet umgehend einzustellen.

Besonderer Dank gilt der örtlichen Bürgerinitiative "Schützt unser Wasser" und zahlreichen umweltbewussten BürgerInnen, ohne deren vorbildliches Engagement dieses Unsinnsprojekt sicherlich nicht so schnell zu stoppen gewesen wäre.

Für Rückfragen:

Helmut Schultheiß, Regionalreferent Telefon 0911 81878-13, helmut.schultheiss@bund-naturschutz.de