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Erneut Luchs getötet? Regierung muss endlich handeln!

Die Luchsmorde gehen offenbar weiter: Neue Untersuchungsergebnisse lassen befürchten, dass der im Landkreis Freyung-Grafenau im Dezember tot aufgefundene Luchs erdrosselt wurde. Der BUND Naturschutz (BN) ist bestürzt über diese Entwicklung. Die Staatsregierung muss endlich handeln und eine Sondereinheit der Polizei einsetzen, um die Luchsmorde zu stoppen und das Überleben der ohnehin vom Aussterben bedrohten Katze zu retten.

10.03.2016

Der bei Schönberg im Straßengraben gefundene Luchs weist an seiner Kehle Merkmale auf, die dafür sprechen, dass das Tier mit einem Draht erdrosselt wurde. Die Grafenauer Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Den Luchs hatte ein Anwohner bereits am 29. Dezember 2015 in einem Straßengraben gefunden. Daher war man zunächst davon ausgegangen, dass der Luchs beim Überqueren der Straße angefahren worden war und dort verendete. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern heute bekannt gab, zeigen weitere Untersuchungen jedoch, dass wohl menschliche Gewalteinwirkung die Todesursache war. 

Dies ist ein weiterer Hinweis auf eine permanente illegale Verfolgung von Luchsen im Bayerischen Wald. Seit Jahren werden hier Luchse erschossen, vergiftet und verstümmelt. Der Luchs kehrt erst seit Kurzem wieder zurück in seine alte Heimat Bayern und schon droht die Wilderei die streng geschützte Tierart hierzulande erneut auszurotten.

„Die vermutliche erneute Tötung eines Luchses ist ein weiterer Tiefpunkt für den bayerischen Naturschutz“, erklärt der BN-Artenschutzreferent Kai Frobel. „Die Staatsregierung ist deshalb gefordert, jetzt endlich ein klares politisches Signal zu setzen: Sie muss umgehend eine eigene staatliche Sonderermittlungseinheit einrichten, um diesem barbarischen Treiben ein Ende zu setzen!“ 

Wer hat die Mordserie an Luchsen im Bayerischen Wald begangen? Warum bleibt die Suche nach den Tätern erfolglos, obwohl es Hinweise gibt, dass diese zumindest teilweise bekannt sind? Diese Fragen bleiben seit Jahren unbeantwortet. Zwar engagiert sich die Polizei vor Ort - gerade auch aufgrund des Drucks durch die BN-Aktion "Stoppt die Wilderer, rettet den Luchs" - stärker als früher, was der BUND Naturschutz ausdrücklich begrüßt. Doch erfordern Artenschutzdeilkte besondere Kenntnisse und Methoden, über die nur Spezialisten verfügen. Zudem bleibt die Artenschutzkriminalität über die Region Bayerischer Wald hinaus leider ein Dauerthema, da in ganz Bayern auch andere seltene und geschützte Tierarten wie zum Beispiel Fischotter und Greifvögel gewildert werden. 

Keiner der Täter wurde bisher ermittelt, sie fühlen sich sicher und machen immer weiter. Um die Wilderer endlich zu stoppen, braucht es eine unabhängige, spezialisierte und überregionale Sonderermittlungseinheit für Artenschutzdelikte in Bayern. Nur wenn die Täter gefasst werden, haben die Luchse eine Chance. Doch die Staatsregierung sieht seit Jahren keinerlei Notwendigkeit zu handeln. Deshalb appelliert der BUND Naturschutz mit einer Unterschriftenaktion an Ministerpräsident Horst Seehofer: Schaffen Sie eine Sonderermittlungseinheit gegen Wilderei, retten Sie das Leben unserer Luchse!

Hier aktiv werden und unterschreiben: www.bund-naturschutz.de/rettet-den-luchs

Der BUND Naturschutz erwartet von der Staatsregierung ein klares Bekenntnis zum aktiven Luchsschutz. Kai Frobel kündigt in diesem Zusammenhang eine verstärkte internationale Zusammenarbeit für den Luchs mit den benachbarten Naturschutzverbänden in Tschechien und Österreich an.


Für Rückfragen

Dr. Kai Frobel
Referent für Arten- und Biotopschutz
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel. 09 11 / 8 18 78 18
kai.frobel@bund-naturschutz.de

Jens Schlüter
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel. 01 51 / 15 21 27 67
jens.schlueter@bund-naturschutz.de