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Erhalt der Moorböden im größten bayerischen Niedermoor muss endlich vorankommen

Mit etwa 180 Quadratkilometern ist das altbayerische Donaumoos das größte Niedermoor in Bayern. Dabei ist das Donaumoos ein wichtiger Kohlenstoffspeicher im Kampf gegen die Klimakrise. Der Moorschwund, der Folge jahrzehntelanger Entwässerung ist, führt zur Freisetzung von Treibhausgasen und muss eingedämmt werden.

20.10.2020

Obwohl das Donaumoos-Entwicklungskonzept von 2000 den Torfkörper-Erhalt schon als Ziel formuliert hat, sind die Fortschritte bisher gering „Daher muss explizit auch der Klimaschutz als Flächenziel ins Donaumoos-Entwicklungskonzept aufgenommen und der Torfkörperschutz viel konsequenter als bisher umgesetzt werden“, fordert Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern. „Im Donaumoos drängt die Zeit, so muss der Ausbau der Fördermittel für moorverträgliche Landwirtschaft große Priorität, als Ministeriums-übergreifende Aufgabe, der Staatsregierung sein. Bayern als großes Moorland muss sich zudem für eine ökologische EU-Agrarpolitik einsetzen, die moorverträgliche Bewirtschaftung fördern nicht deren weitere Zerstörung. Da werden jetzt gerade die Weichen für die nächsten sechs Jahre gestellt“, so Mergner weiter. 

„Neue Kartenanalysen zeigen, dass die Flächen mit dem größten Torfschwund diejenigen sind, wo laut dem Entwicklungskonzept Landwirtschaft die Zielsetzung ist. Aus diesem Grund ist eine gemeinsam mit den Landwirten erarbeitete Lösung für den Erhalt des Moores zwingend notwendig“, erläutert Günter Krell, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen.

Eine konkrete Umsetzung könnte mit dem Klimaschutzprojekt „Schorner Röste“ im südwestlichen Donaumoos beginnen. Bereits 2016 wurde von der Regierung von Schwaben für das Gebiet der „Schorner Röste“ eine Machbarkeitsstudie zur Renaturierung erstellt, die eine Umsetzung zum „Klimaschutzgebiet“ beschreibt. Da große Flächen im Gebiet „Schorner Röste“ der Stadt München gehören, kann die Stadt hier vorbildlich vorangehen und eine Vorbildwirkung im Schutz des altbayerischen Donaumooses für den Klimaschutz einnehmen

„Die Umsetzung kann nur gemeinsam mit den Landnutzern aus der Landwirtschaft und den Eigentümern der Fläche erfolgen, dafür müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen, damit extensiveres Wirtschaften ohne Einkommenseinbußen möglich ist.“, äußert sich Ernst Haile, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Aichach-Friedberg. Dabei kann eine erfolgreiche Verwirklichung zeigen, wie Klimaschutz durch Moorschutz in Zusammenarbeit mit den Landwirten zu erreichen ist.

„Auch die Ziele des Artenschutzes müssen und können dabei umgesetzt werden. Positiv zu sehen ist das Renaturierungsgebiet auch für den dezentralen Wasser- und Regenrückhalt in der Fläche“, betont Dr. Christine Margraf, stellv. Landesbeauftragte des BN, die großen Synergien im Moorschutz.

Als ein Trend in der Landnutzung im Donaumoos sind die gegenwärtigen Planungen von Freiflächen Photovoltaikanlagen erkennbar. Eine der größten Anlagen Bayerns ist derzeit im Donaumoos bei Berg im Gau am Schornhof im Entstehen.

„Hier wurde es leider verpasst, die Anhebung des Grundwasserspiegels als Auflage der Planung zu machen“, so Krell. Der Ausbau der Photovoltaik auf Moorflächen macht ein Gesamtkonzept erforderlich das die Renaturierung auf Moorböden (Anhebung des Grundwasserstandes) verbindlich regelt, Ziele des Artenschutzes umsetzt und gleichzeitig dem Erhalt der Donaumoos-Kulturlandschaft gerecht wird.

Für Rückfragen

Annemarie Räder
Regionalreferentin für Oberbayern
Tel.: 089 / 54 83 01 14
annemarie.raeder@bund-naturschutz.de