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Keine Zerstörung der sensiblen Alpenwelt durch Steuergelder!

Die Landtagsfraktion der Freien Wähler legt bei ihrer Klausur in Garmisch und ihrer Pressekonferenz auf dem AlpspiX den Fokus auf ein oft übersehenes Problem: den in Teilen überhand nehmenden Tourismus in den Alpen und anderen Orten in Bayern. „Steuergelder in Schneekanonen und immer größere Bergbahnen zu investieren liegt in Zeiten der Klimakrise nicht mehr im öffentlichen Interesse“, mahnt der BN Landesvorsitzende Richard Mergner „Stattdessen ist ein naturverträglicher Strukturwandel im Alpentourismus hin zu mehr Qualität statt Quantität zu fördern. Dass die Freien Wähler die Menschen und die Natur vor Ort entlasten wollen ist gut, dazu braucht es allerdings mehr als nur Anreize.“

12.09.2019

In der Regel liegt die Förderquote im Seilbahnneubau zwischen 25 und 35 Prozent, und ist mit einer erheblichen Kapazitätssteigerung verbunden. Für viele Skigebiete wären die Investitionen in neue Lifte und Kunstschneeanlagen ohne die Förderung unwirtschaftlich. Kapazitätssteigerungen für Sommerlifte sind meist mit Investitionen in Funparkelemente gekoppelt, denn nur so rechnen sich die millionenschweren Seilbahninvestitionen, trotz Steuermittelzuschuss. Dies hat in der Vergangenheit immer wieder zu Rummelplätzen rund um Lifte geführt. Beispiele sind die Kolbensattellifte in Oberammergau oder die Alpsee-Bergwelt in Immenstadt.

Ende 2019 läuft die aktuelle Periode der auf drei Jahre befristeten Seilbahnförderrichtline aus. Bisher war vom bayerischen Wirtschaftsministerium geplant, diese weitgehend unverändert fortzuschreiben. Mit der Seilbahnförderrichtlinie werden zum einen Seilbahnbauvorhaben, zum anderen aber auch Anlagen der künstlichen Beschneiung gefördert. Eine Reform der Seilbahnförderung ist dringend notwendig.

Aktuell ist beispielsweise von den Betreibern der Alpsee-Bergwelt geplant, eine Grünten-Bergwelt zu errichten. Neben Großgastronomie soll hier auch Deutschlands größte Rollglider-Anlage vom Berg bis ins Tal entstehen. Zusätzlich soll es erhebliche Investitionen in künstliche Beschneiung geben. „Die Probleme sind absehbar“, so Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Alpen und Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch Partenkirchen: „Es kann nicht mehr das Ziel sein, mit solchen Anlagen, die stark auf Tagesgäste abzielen, immer noch mehr Menschen in die bayerischen Alpen zu locken. Die Straßen in vielen Teilen der bayerischen Alpen sind überfüllt. An schönen Tagen zeigen sich an beliebten Plätzen Overtourism-Tendenzen“.

Der BUND Naturschutz Bayern fordert von der Landtagsfraktion der Freien Wähler und Staatsminister Hubert Aiwanger, die Zerstörung der sensiblen Alpenwelt durch Steuergelder zu verhindern und die Seilbahnförderung zu reformieren.

Für Rückfragen:

Martin Geilhufe, Landesbeauftragter BUND Naturschutz

0172/7954607

buero.martin.geilhufe@bund-naturschutz.de