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Sebastian Schönauer: Einsatz für ein Lebenselixier

Auch wenn die Staatsregierung endlich von ihren unseligen Speicherplänen ablassen würde: Für Sebastian Schönauer wäre das Thema „Trinkwasser“ damit längst nicht erledigt. Zu tief steckt der BN-Vize inzwischen in der Materie. Zu viel hat er inzwischen mitbekommen von dem, was in Sachen Grundwasserschutz schief läuft. Dass er einmal so intensiv in die Rolle des Wasser-Aktivisten schlüpfen würde, hätte Schönauer vor 30 Jahren sicher nicht gedacht.

Die erste Versammlung zur „Rettung des Hafenlohrtals“ am 20. April 1978 lief zunächst ohne den zweiten Bürgermeister der Spessartgemeinde Rothenbuch ab. Der hielt zu diesem Zeitpunkt in Aschaffenburg vor evangelischen Jugendlichen einen Vortrag. Das Thema: „Frieden schaffen ohne Waffen.“ Nach dem Vortrag eilte Sebastian Schönauer zurück nach Rothenbuch, in die Gaststätte „Hoher Knuck“, die gar nicht die vielen Menschen fassen konnte, die an der Versammlung teilnehmen wollten. Schönauer kämpfte sich zur Gaststube vor. Wo er erfuhr, dass er auf Vorschlag von Günther Eich, seinem Bürgermeisterkollegen, zum kommissarischen Vorsitzenden der späteren „Aktionsgemeinschaft Hafenlohrtal“ (AGH) gewählt worden war. Rasch merkte Schönauer, dass es nicht damit getan ist, allein das Staudammprojekt im Hafenlohrtal abzulehnen. Als sein Lebensziel formuliert der Pädagoge heute, einen eigenständigen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen zu leisten. Wie es im Artikel 141 der Bayerischen Verfassung gefordert wird.

Auf vielen Ebenen kämpft Schönauer für dieses Ziel. Als zweiter Bürgermeister von Rothenbuch. Als Vorsitzender der AGH. Als zweiter Landesvorsitzender des Bund Naturschutz. Als Landesvorsitzender der Interessensgemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern (IKT). Als Sprecher im Arbeitskreises Wasser des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Als Mitglied der Globalisierungskritiker Attac. Der quirlige Umweltschützer hat tatsächlich die Energie, all diese Ämter auszufüllen.

In der Sache überzeugen

Lediglich eine Ablehnungsfront gegen ökologische Unsinnsprojekte aufzubauen, ist im Kampf für das Wasser allerdings nicht genug. Schönauer gelingt es, seine „Gegner“ durch Sachargumente zu überzeugen. Immer mit der für ihn typischen, entwaffnenden Direktheit und mit sympathischem Humor. So trat Schönauer bei der zentralen Anhörung zur Liberalisierung des Wassermarktes im Bundestag auf. Häufig spricht er auf Großversammlungen des Bundesverbandes Gas- und Wasser. Und er wird nicht müde, in Vorträgen vor Ort immer wieder vor einer Zerschlagung der kommunalen Wasserwirtschaft zu warnen. Dass sich inzwischen ein starker politischer Widerstand gegen die Freigabe des Wassermarktes an die Konzerne formiert hat, ist nicht zuletzt ihm zu verdanken.

Brutalen Profitkampf abwenden

Die Motivation für seinen Kampf lässt sich aus einer simplen Tatsache ableiten, die Schönauer immer wieder betont: „Wasser ist Leben.“ Dieses Lebenselixier darf nicht dem freien Spiel der Marktkräfte, darf nicht dem brutalen Kampf um immer höhere Profite überlassen werden. Liberalisierung und Privatisierung im Sinne des europäischen Dienstleistungsabkommens GATS bedeuten für Schönauer die „totale Unterwerfung des Menschen unter das Kapital“. Das will er verhindern. Dafür kämpft er. In seiner Gemeinde Rothenbuch. Bayernweit als BN-Vize. Und deutschlandweit als ausgewiesener Wasser-Experte, dem in hitzigen Debatten so schnell kein anderer das Wasser reichen kann.