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Josef König aus Mantel, Landkreis Neustadt/Waldnaab

Die "Untere Pfaffenwiese" liegt im Tal der Haidenaab, einem westlichen Quellfluss der Naab, die ihren Namen der Heidelandschaft im Quellgebiet des Heinersbaches verdankt ("Nasse Heide"). Ziemlich nass ist auch die prämierte, gut 1,4 ha große Fläche, die bereits seit gut 20 Jahren im Vertragsnaturschutzprogramm gemeldet ist und nicht gedüngt wird. Obwohl die "Pfaffenwiese" aufgrund der häufigen Winterhochwässer durchaus wüchsig ist, mäht sie Josef König nicht vor dem 1.Juli, "oft sogar noch später". Ein zweiter Schnitt erfolgt im Herbst. Der Aufwuchs wird "ganz normal verfüttert". Im Bestand dominiert der Wiesen-Fuchsschwanz, ein feuchtigkeitstolerantes Obergras, das mit steigendem Grundwasserspiegel den Glatthafer als Leitart oft vollständig verdrängt. Typische und hochstete Frische- und Feuchtezeiger sind Kuckucks-Lichtnelke, Großer Wiesenknopf sowie Scharfer und Kriech-Hahnenfuß. Alle Hahnenfußarten sind frisch giftig und werden vom Vieh gemieden, die Giftstoffe werden jedoch beim Trocken abgebaut und sind im Heu unschädlich. Trotzdem gelten sie in der konventionellen Landwirtschaft als "Unkraut" und werden mit Herbiziden bekämpft, so dass letztlich überaus monotone Gräsermeere entstehen.

Zusammen mit seinem Sohn bewirtschaftet Josef König einen Milchviehbetrieb mit etwa 60 Kühen in Rupprechtsreuth bei Mantel, seit 2008 nach Naturland-Richtlinien. Von den 80 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sind rund 25 ha reines Dauergrünland, ungefähr 5 bis 6 ha Extensivgrünland. Damit entspricht der Landwirt einer von Seiten des Naturschutzes vielfach erhobenen Forderung nach differenzierter Grünlandnutzung und beweist einmal mehr, dass auch leistungsstarke Milchviehbetriebe Spätschnittheu aus extensiv genutzten Flächen erfolgreich in die Futterration integrieren können.