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Tiere und Pflanzen

Oliver Müller aus Warmen-Steinach , Landkreis Bayreuth

Die langgestreckte Waldwiese im Engtal des Saugrabenbachs in der Gemarkung Brand zwischen Steinwald und Fichtelgebirge wirkt auf den ersten Blick eher unspektakulär. Doch das herb-aromatische Aroma, das über dem grünen Pflanzenteppich schwebt, verrät die Besonderheit: wir stehen in einer Bärwurzwiese. Die im Mai und Juni blühende Pflanze kennzeichnet magere Bergwiesen und Borstgrasrasen und kommt in Bayern vor allem im nördlichen Frankenwald vor. Für den bekannten Schnaps wird die als "gefährdet" eingestufte Art heute meist in Spezialbetrieben angebaut. Auf der Vertragsnaturschutzfläche mit Schnittzeitpunkt 1. Juli ist die Bärwurz mit weiteren typischen Arten des Kreuzblümchen-Borstgrasrasens vergesellschaftet. Neben dem namengebenden "Bürstling" und dem Gewöhnlichen Kreuzblümchen bilden Blutwurz, Geflecktes Johanniskraut, Mausohr-Habichtskraut und Hundsveilchen das Grundgerüst. Dazu kommen Feuchtezeiger nährstoffarmer Standorte wie Teufelsabbiß, Sumpf-Pippau und Breitblättriges Knabenkraut sowie Vertreter des extensiven Wirtschaftsgrünlandes und Waldarten.

Wie die Bärwurz, die auf der Fläche bei Brand im äußersten Norden des Landkreises Tirschenreuth den Rand ihres natürlichen Verbreitungsgebietes erreicht, ist auch Oliver Müller ein "Grenzgänger". Der gelernte Fachanwalt für Steuerrecht ist im Zweitberuf begeisterter Landwirt. Mit seiner jungen Familie bewirtschaftet er in Vordergeiersberg bei Warmen-Steinach einen 32 ha-Betrieb nach Demeter-Richtlinien, 20 ha werden als Dauergrünland genutzt. Betrieblicher Schwerpunkt ist Rindermast, außerdem bietet Oliver Müller als selbständiger Unternehmer Forstdienstleistungen an. Der Aufwuchs von der einschürigen Waldwiese, die von der Forst-AG gepachtet wurde, wird als Pferdeheu verkauft.