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Vorsicht bei Henna-Farbe

Henna ist ein beliebtes, natürliches Färbemittel – es wird nicht nur für die Haare, sondern zunehmend auch für die Haut verwendet. Urlauber schätzen die rotbraune Körperbemalung, die meist nur wenige Wochen hält, als exotisches Souvenir. Tattoo-Shops und -Ratgeber preisen sie als sanfte Alternative. Doch Vorsicht: Henna-Hautschmuck kann auch gesundheitliche Schäden verursachen.

Das Färbemittel Henna wird aus den Blättern des asiatischen Henna-Strauchs gewonnen, es hat damit einen rein natürlichen Ursprung. Die Fertigprodukte jedoch, die zum Färben der Haare im Handel sind, und von manchen auch für die Haut genutzt werden, enthalten oft noch eine Vielzahl weiterer Stoffe.

Worauf Sie bei Henna-Farben achten sollten

100 % Bio-Henna

Das natürliche Henna ist nicht gesundheitsschädlich. Wählen Sie Farben, die ausschließlich aus (Bio-)Henna-Pulver bestehen und ohne Zusatzstoffe auskommen.

PPD vermeiden

Besonders der Zusatzstoff Para-Phenylendiamin (PPD) hat ein hohes Potenzial Allergien und Hautreaktionen auszulösen. Verzichten Sie insbesondere auf Produkte, die PPD enthalten.

Natürlich starke Farbe

Für kräftige, dunklere Farbtöne rühren Sie das Henna-Pulver mit heißem Wasser oder Schwarztee an, dessen Gerbstoffe erhöhen die Färbewirkung.

Reines Henna gilt als unbedenklich, solange es nur mit natürlichen Stoffen wie Wasser, Zitronensaft, Zucker oder Tee verarbeitet wird. In Indien und in arabischen Ländern gehört es zu den traditionellen Heil- und Färbemitteln. Der Verdacht, dass der natürliche Farbstoff der Henna-Blätter (Lawson) krebserregend sei, wurde mittlerweile durch wissenschaftliche Studien widerlegt.

Gesundheitsgefahren von Hennafarbe durch Zusatzstoffe

Die Zusatzstoffe, die dem natürlichen Henna-Pulver beigemischt werden, um zum Beispiel die Intensität der Farben oder die Haltbarkeit zu erhöhen, können allerdings eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellen. Als Farbverstärker dienen zum Beispiel Gummi aus Reifen und Schuhsohlen, sowie Rußpartikel. Der entscheidende Risikofaktor ist das schwärzende Para-Phenylendiamin (PPD), das zu den aggressivsten Kontakt-Allergenen überhaupt gehört. Dieser synthetische Zusatzstoff ist in vielen Henna-Produkten enthalten, er kann auf der bemalten Haut leicht zu Juckreiz, Schwellungen und Wunden führen, die manchmal bleibende Narben hinterlassen. Etwa vier Prozent der Menschen, die über Henna-Produkte mit PPD in Berührung kommen, tragen lebenslange Allergien davon. Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) warnt deshalb vor Henna-Produkten, deren Inhaltsstoffe nicht ausreichend gekennzeichnet sind. Vor allem wenn das Henna sehr dunkel färbt, enthält es wahrscheinlich künstliche Farbstoffe.

In Deutschland ist Henna offiziell nur als Haarfärbemittel – mit PPD – zugelassen, der Farbstoff ist nicht in der Kosmetikverordnung gelistet und darf daher nicht als Hautfärbemittel verkauft werden. Da die Produkte jedoch für beide Anwendungen dieselben sind, werden die Haarfarben auch für die Haut genutzt.

  • Achten Sie auf die Inhaltsstoffe: Hennafarben, die PPD oder andere ungewünschte Zusatzstoffe enthalten, gehören nicht auf die Haut – auch nicht auf die Kopfhaut, selbst wenn solche Produkte erlaubt sind.
  • Wer jedes Risiko ausschließen möchte, dem rät der BN, Henna-Produkte generell zu meiden.

Für die Bewertung von Henna-Produkten ist die Kosmetik-Kommission des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zuständig. Sie richtet sich vor allem nach dem wissenschaftlichen Ausschuss für Kosmetikprodukte der Europäischen Union (SCCNFP).


Gesundheitsgefahr durch PPD in Hennafarben

Einschätzung des Bundesamts für Risikobewertung (PDF)