Durchsuchen Sie unser Wissen

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Kein weiteres Ausufern des Flächenverbrauchs in der nördlichen Oberpfalz!

Vorhandene Gewerbeflächen besser nutzen

12.07.2016

In seiner Stellungnahme zur Regionalplanänderung für die Planungsregion Oberpfalz-Nord spricht sich der BUND Naturschutz (BN) nachdrücklich für einen sparsameren Umgang mit Natur und Landschaft bei der gewerblichen Entwicklung aus.

Der Planungsverband der Region Oberpfalz-Nord hatte gemeinsam mit der Regierung der Oberpfalz in den zurückliegenden Wochen die 26. Änderung des Regionalplans mit der Neufassung des Kapitels "Wirtschaft" zur Beteiligung der Behörden und Verbände ausgelegt.

Dabei sieht der BUND Naturschutz in dem Planwerk durchaus positive Ansätze wie z.B. die Aufnahme der der Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Amberg - Schwandorf und die Revitalisierung ehemaliger Gewerbestandorte als Ziele des Regionalplans.

"Allerdings werden darin gerade im Hinblick auf den Flächenverbrauch auch falsche Weichen gestellt", so Reinhard Scheuerlein, neuer BN-Regionalreferent für die Oberpfalz. "Bayern liegt beim Flächenverbrauch an der Spitze der deutschen Bundesländer. Durch mehrere der enthaltenen Ziele soll diese für den Natur- und Umweltschutz verheerende Entwicklung in dem vorliegenden Planentwurf für die Zukunft fortgeschrieben werden."

Dabei gibt es in der Region eine Vielzahl bereits erschlossener und bebauungsreifer Gewerbegebiete. Selbst in der Begründung zum Planwerk heißt es unter 3.1. S. 10: "... Dabei liegen in der Region Oberpfalz-Nord viele ausgewiesene Gewerbeflächen brach und können keiner Nutzung zugeführt werden..."

Vor einer Neuausweisung von Gewerbeflächen fordert der BUND Naturschutz daher, zunächst vorhandene und teilweise kontaminierte Betriebsgelände (z.B. der ehemaligen Bleikristallfabriken) im Sinne eines Flächenrecycling zu sanieren und zu nutzen. Hier sind vielfach noch Bahnanbindungen für Zulieferer und den umweltfreundlichen Abtransport von Waren über die Schiene vorhanden. Dies ist als verbindliches Ziel aufzunehmen.

Der BUND Naturschutz fordert insgesamt eine wirksame Begrenzung des Flächenverbrauchs bereits auf der Ebene der Regionalplanung, da sie als Begründung für alle nachgelagerten Planungen dient. Dazu ist bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen in der Region eine verbindlich festgelegte Obergrenze festzulegen und einzuhalten!

Im Besonderen lehnt es der BUND Naturschutz ab, die weitere Expansion von Gewerbegebieten festzuschreiben, wie z. B. des höchst umstrittenen Gewerbegebiets Weiden West IV auf Kosten großer Waldflächen sowie am Autobahnkreuz A6 und A93. Der BN fordert, diese Bestandteile des Regionalplans, die der bayerischen Flächenschutzstrategie widersprechen, aufzuheben. Stattdessen ist ein verpflichtendes regionsweites Flächenmanagement als Ziel aufzunehmen, das die vorhandenen Gewerbeflächen nutzt und in Wert setzt.

Zumal ein hoher Flächenverbrauch auch anderen der enthaltenen Ziele widerspricht, wie z. B. der Förderung des landschaftsgebundenen Tourismus.

Für Rückfragen: Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent Oberpfalz

Tel. 09 11/81 87 8-28 E-Mail: reinhard.scheuerlein@bund-naturschutz.de