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Umweltpolitischer Aschermittwoch: „Welterbe ist keine Käseglocke“

Auch in diesem Jahr luden die Umweltverbände BUND Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum Umweltpolitischen Aschermittwoch nach Niederbayern. Diesmal war die Veranstaltung im Stadthotel Deggendorf zu Gast. Jahrelang war die drohende Verbauung der frei fließenden Donau in Niederbayern das dominierende Thema gewesen. Auch wenn diese Gefahr nun definitiv abgewendet werden konnte, gehen den Naturschützern die Themen nicht aus.

01.03.2017

Über den wunderbaren Erfolg in Sachen Donau freute sich Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND Naturschutz. Im neuen Bundesverkehrswegeplan sei die sogenannte Variante A festgeschrieben, so Weiger, der Ausbau mit Kanal und Staustufe damit endgültig vom Tisch. Jetzt geht es den Naturschützern darum, den Ausbau so naturschonend wie irgend möglich zu realisieren, in einer ökologisch optimierten Varianten A+.

Darüber hinaus hat man beim BUND Naturschutz schon das nächste Thema im Blick: Die niederbayerische Donauregion soll Weltnatur- und -kulturerbe werden. Die ablehnende Haltung des Landkreises Deggendorf  „wird der Sache absolut nicht gerecht“, so Weiger. Der Welterbestatus sei keine „Käseglocke“, sondern ein Erbe, „dessen man sich bewusst ist und das man erhält“. Das UNESCO-Prädikat sei dafür das nach außen sichtbare Zeichen.

Der BN-Vorsitzende erinnerte an die Hochwasserkatastrophen des vergangenen Jahres in Niederbayern und mahnte dringend mehr ökologischen Hochwasserschutz an: „Wir brauchen Hochwasserschutz auf ganzer Fläche, um das Wasser in der Landschaft zurückzuhalten!“ Dazu sieht Weiger auch die Landwirtschaft und die Planer in den Kommunen in der Pflicht. Der immensen Flächenversiegelung in Niederbayern müsse endlich Einhalt geboten werden: „Die Landschaft verliert ihr Gesicht.“

Auch der LBV-Vorsitzende Nobert Schäffer hatte das Thema Wasser im Fokus. Als aktuelles Beispiel für die vielfältige Gefährdung bayerischer Gewässer nannte er das geplante Wasserkraftwerk im Naturdenkmal Eisenbreche im Allgäu. „Es ist für den LBV unerträglich, dass Landrat Anton Klotz den Bau dieser Wasserkraftanlage genehmigt und sich bewusst ist, dass er damit geltendes Recht bricht.“ Auch für den Schutz der Gewässerrandsteifen müsse in Bayern endlich mehr getan werden.

Deutliche Worte fand Schäffer beim Thema dritter Nationalpark in Bayern: „Die Aggression und Unsachlichkeit, mit der einzelne Politiker versuchen, einen Nationalpark im Spessart zu verhindern, ist bedrückend.“ Es gehe hier auch darum, so der LBV-Vorsitzende, „wie wir miteinander umgehen. Es wäre ein verheerendes Signal, wenn sich die Schreier und Scharfmacher im Stil der derzeitigen US-Politik hier durchsetzen.“