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30000 UNTERSCHRIFTEN FÜR DEN LUCHS IN BAYERN

Starkes Signal für einen besseren Schutz des Luchses in Bayern: Über 30.000 Menschen haben bei der Aktion „Stoppt die Wilderer, rettet den Luchs“ unterschrieben. Herzlichen Dank an alle Unterstützer! Am heutigen Donnerstag hat der BUND Naturschutz (BN) die Unterschriften an die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf übergeben.

21.07.2016

Der BUND Naturschutz hatte die Aktion "Stoppt die Wilderer, rettet den Luchs" 2015 gestartet, um auf das Schicksal der Luchse im Bayerischen Wald aufmerksam zu machen und einen besseren Schutz der seltenen Katzen einzufordern. Schon seit Jahren erschießen, vergiften und verstümmeln Wilderer im Bayerischen Wald die streng geschützten Katzen. Die Wilderei droht den ohnehin extrem seltenen Luchs in Bayern erneut auszurotten. Keiner der Täter wurde bis heute gefasst, die offenen Fragen sind ungeklärt, die Regierung blieb bislang untätig. Ziel der Aktion war es deshalb, eine überregionale Sondereinheit der Polizei für Artenschutz- und Umweltkriminalität neu einzurichten.

Der BN-Vorsitzende Hubert Weiger sagte: "Die Unterzeichner und der BUND Naturschutz erwarten jetzt ein klares politisches Signal der Staatsregierung. Die Natur- und Umweltkriminalität nimmt in Bayern leider dramatisch zu. Die bayerische Polizei braucht hier dringend mehr eigene Kompetenz und erstklassige Spezialisten." Zudem fordert der BN eine drastische Erhöhung der Geld- und Haftstrafen bei illegaler Verfolgung streng geschützter Arten.

Das für große Beutegreifer zuständige BN-Vorstandsmitglied Christian Hierneis erklärte: "Bei der Aktion beteiligten sich auch Gäste aus anderen Bundesländern, die ihren Urlaub im Bayerischen Wald wegen der dortigen Luchstötungen absagen. Die kriminelle Verfolgung geschützter Tierarten schädigt massiv den Ruf Bayerns als naturbewusstes Tourismusland".

Umweltministerin Scharf bezeichnete die Luchsmorde als abscheuliche und kriminelle Taten, gegenüber denen man klare Kante zeigen müsse. Eine eigene Sondereinheit der Polizei für Artenschutz- und Umweltkriminalität werde es jedoch vorerst nicht geben.

Adressat der Aktion war eigentlich Ministerpräsident Horst Seehofer, da es für die Einrichtung einer Polizeieinheit für Artenschutz- und Umweltkriminalität der Zustimmung des Umwelt-, Landwirtschafts-, Innen- und Justizministeriums bedürfte und der für die Polizei unmittelbar zuständige Innenminister die Forderung nach einer solchen Polizeieinheit bisher stets abgelehnt hatte, weil sie nicht nötig sei. Ministerpräsident Seehofer hatte aber die Umweltministerin gebeten, die Unterschriften entgegenzunehmen.

Der öffentliche Druck gerade der Unterschriftenaktion hatte bereits dazu geführt, dass sich die Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz jetzt bei der Aufklärung der Luchsmorde stärker als früher engagieren - ein erster Erfolg, den der BN ausdrücklich begrüßt. Doch die Aufklärungsquote von null Prozent und immer neue Luchsmorde sprechen weiterhin klar für spezialisierte Artenschutzermittler, wie es sie in Frankreich, Italien, Österreich oder auch Spanien längst sehr erfolgreich gibt. Denn Artenschutzdelikte erfordern besondere Kenntnisse und Methoden, über die nur Spezialisten verfügen. Der Luchs in Bayern hat aber nur eine Chance, wenn die Luchsmorde endlich aufgeklärt und die Täter gefasst werden. Und auch andere seltene und geschützte Tierarten wie Fischotter und Greifvögel werden in Bayern gewildert und brauchen Hilfe.

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