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Bund Naturschutz kritisiert Wachstumsstrategie des BBV

Bauernverbandspräsident Gerhard Sonnleitner propagiert Großraumlandwirtschaft

15.01.2003

Die Aussagen von BBV-Präsident Sonnleitner vor der CSU-Fraktion werden vom Bund Naturschutz (BN) massiv kritisiert. Denn damit propagiert der Bauernpräsident das Aus für zig Tausende bäuerlicher Betriebe nach dem Motto "du musst aufhören, damit ich wachsen kann" und läutet das Sterbeglöckchen für die bayerische Agrarstruktur ein.

Die Perspektive des BN für die bayerischen Bauernhöfe ist dagegen, dass nicht Mengen- oder Flächenwachstum den bäuerlichen Betrieben eine Perspektive gibt, sondern Qualitätswachstum bei gleichzeitiger Honorierung gesellschaftlicher Leistungen für die Erhaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft.
"Präsident Sonnleitner hat als gleichzeitiger Interessenvertreter von ostdeutscher Großraumlandwirtschaft und bayerischer Landwirtschaft klar Position in Richtung Wachstumslandwirtschaft bezogen", so BN Vorsitzender Hubert Weiger. Dies erkläre auch seinen Widerstand gegen alle ökologisch vernünftigen Vorschläge von EU-Kommissar Fischler.

Gerade Bayern als das Haupttourismusland Deutschlands ist auf naturnahe Kulturlandschaft als Grundlage des Tourismus angewiesen und damit gerade auch auf kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe. Betriebe mit kleiner, flächenangepasster Viehhaltung tragen insbesondere in den bayerischen Bergregionen und in den klassischen Fremdenverkehrsgebieten zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. Statt weiterer Propagierung der perspektivlosen Wachstumslandwirtschaft sollte ein Bauernpräsident sich für eine Grundförderung dieser Betriebe einsetzen.

Der BN begrüßt daher grundsätzlich auch das angekündigte Konzept von Landwirtschaftsminister Josef Miller, bei dem unter anderem auch die gesellschaftlichen Leistungen der bayerischen Landwirte für den Schutz von Natur und Umwelt gesondert honoriert werden sollen. Der BN fordert seit Jahren ein Existenzsicherungsprogramm für nachhaltig wirtschaftende bäuerliche Betriebe.


Für Rückfragen:
Marion Ruppaner, Agrarreferentin
Tel. 0911/81 87 810, Fax 0911/86 95 68
lfg@bund-naturschutz.de