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Delegiertenversammlung 2018: "Bayerns Schönheit bewahren!"

Flächenschutz, dezentrale Energiewende, neue Nationalparke und eine grundlegende Mobilitätswende sowie ein bayerisches Klimaschutzgesetz: Die diesjährige Delegiertenversammlung des BUND Naturschutz (BN) tagte am 28. und 29. April in Eichstätt und stellte ihre zentralen Forderungen an die Politik zur Landtagswahl in Bayern.

29.04.2018

Die über 200 Delegierten, deren jährliche Versammlung das Parlament des demokratisch aufgebauten BUND Naturschutz ist, beschäftigten sich mit der Frage, wie der Flächenschutz in Bayern vorangetrieben werden kann. In einem der beiden Leitanträge stimmten die Vertreterinnen und Vertreter der 76 Kreisgruppen dafür, dass der BN das Volksbegehren "Betonflut eindämmen" unterstützt.

Am Samstagabend hatte die Versammlung einen außergewöhnlichen Punkt auf der Tagesordnung: Der Vorsitzende Hubert Weiger legte nach 16 Jahren sein Amt zur Mitte der Wahlperiode in neue Hände und wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten den bisherigen Landesbeauftragten Richard Mergner.

Einer der ersten Gratulanten war der neue bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber, der auf der Delegiertenversammlung ein Grußwort sprach.

Kernforderungen zur Landtagswahl

In ihrem zweiten Leitantrag appellierten die Delegierten an die Bayerische Staatsregierung, in der nächsten Legislaturperiode die Politik an der Bewahrung von Bayerns Lebensgrundlagen auszurichten. Von zentraler Bedeutung sei dabei die Rettung der Energiewende, betonte der neue Vorsitzende Richard Mergner. Er forderte ein Ende der 10H-Abstandsregelung, die den Bau neuer Windkraftanlagen in Bayern zum Erliegen gebracht habe. Erneuerbare Energien waren auch das Thema zweier Demonstrationen, die anlässlich der Delegiertenversammlung stattfanden: Eine kleine Gruppe demonstrierte gegen Windkraft, viele BN-Delegierte und weitere Demonstranten nahmen an einer Demo für Erneuerbare Energien und den Ausstieg  aus Kohle und Atomkraft teil.

Weitere Forderungen des Leitantrags sind eine Agrar- und Verkehrswende, zu der eine umweltgerechte Mobilitätspolitik und eine flächendeckende Ökologisierung der Landwirtschaft gehören, außerdem weitere Nationalparke für Bayern sowie der Schutz der bayerischen Alpen vor weiterer Erschließung. "Wir wollen den Alpenplan in seiner alten Form wiederhaben“, appellierte Richard Mergner an Ministerpräsident Markus Söder, der eine Änderung der Schutzzonen im Alpenplan für eine geplante Skischaukel am Riedberger Horn durchgesetzt hatte.

Bayern soll endlich ein Klimaschutzgesetz bekommen, fordert der Leitantrag weiter. Zudem soll die Staatsregierung mehr als bisher den Schutz der Gewässer in den Fokus nehmen. Auch beim Artenschutz müsse sich etwas bewegen, betonte  der Landesvorsitzende und forderte ein "Ende der Hetzkampagne gegen Wildtiere in Bayern". Stattdessen brauche es ein wildbiologisches Kompetenzzentrum nach dem Vorbild der Schweiz und Förderprogramme für Weidetierhalter. Der Leitantrag wurde einstimmig verabschiedet.

Naturschutzmedaille für besonders engagierte Mitglieder

Drei BN-Mitglieder aus dem Regierungsbezirk Oberbayern, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den BUND Naturschutz engagieren, wurden im Rahmen der Delegiertenversammlung mit der Bayerischen Naturschutzmedaille ausgezeichnet:

  • Dr. Martha Mertens, seit 30 Jahren Sprecherin des BN-Arbeitskreises Gentechnik
  • Dr. Roderich Zauscher, seit fast 30 Jahren Vorsitzender der Kreisgruppe Dachau
  • Johann Beck, seit 40 Jahren im Vorstand der Kreisgruppe Eichstätt, seit 1987 als Vorsitzender