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Die atomare Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 mahnt uns bis heute – Atomkraftwerke in Bayern sofort abschalten!

25.04.2018

Am 26. April 1986 explodierte ein nuklearer Reaktorblock der damaligen Sowjetunion am Atomkraftwerk-Standort Tschernobyl, heute in der Ukraine. Die radioaktiven Wolken dieses atomaren Super-GAU zogen bis Bayern. In Weißrussland und in der Ukraine wurden zehntausende von Menschen in ihrer Gesundheit schwer beeinträchtigt und tausende Menschen starben an Spätfolgen. Die Schäden belaufen sich bis heute auf mehrere 100 Milliarden Euro. Landstriche in der Größe bayerischer Regierungsbezirke sind bis heute unbewohnbar.

"Die atomare Katastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 mahnt uns bis heute - die Nutzung der Atomenergie ist unverantwortlich. Die noch laufenden Atomkraftwerke in Bayern, Gundremmingen Block C und Isar 2, müssen sofort abgeschaltet werden. Die sachlichen Risiken sind einfach zu hoch für eine zivile Energieerzeugung in unserer Gesellschaft, das zeigt uns eine neueste Studie der Diplomphysikerin Oda Becker", so Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

"Und - noch ist, trotz aller Bemühungen, kein vertrauenserweckender Plan in Sicht, wie und wohin wir den Atommüll einlagern sollen, der zwangsläufig mit jeder produzierten Kilowattstunde Atomstrom entsteht. Weder für die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente aus dem Leistungsbetrieb, noch für die schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus der betrieblichen Arbeit", so Weiger weiter.

"Ein sofortiges Abschalten der noch laufenden Atomkraftwerke ist notwendig, aus Sicherheitsgründen. Atomkraftwerk Gundremmingen Block C soll noch bis 2021, Atomkraftwerk Isar 2 soll sogar bis 2022 laufen - das ist unverantwortlich! Diskussionen um eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke sind unsinnig und nicht akzeptabel" kritisiert Richard Mergner, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern e.V.

"Wir haben Strom im Überschuss in Deutschland. Das behindert den Marktzugang für die Erneuerbaren Energien. Der Markt muss endlich frei werden für die neuen Akteure Windstrom, Sonnenstrom und flexiblen Strom aus naturverträglich produziertem Biogas! Die Bundespolitik muss in die Zukunft sehen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien Wind und Sonne vorantreiben. Dazu benötigt der Staat die Bürger und Bürgerinnen. Wir benötigen die Unterstützung der dezentralen Bürgerenergie - denn Teilhabe und Mitbestimmung in der Region fördert die Akzeptanz der Menschen vor Ort. Das zentralistisch organisierte System der Großkraftwerke Atom und Kohle muss weichen, um Platz zu schaffen für neue dezentrale und regionale Energiekonzepte mit Sonne und Wind!" so Mergner weiter.

 

Für Rückfragen:
Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz,
BUND Naturschutz in Bayern
Tel.: 0151-5048 9963