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Donaufest 2017: Das Welterbe fest im Blick

Beim traditionellen Donaufest in Niederalteich gab es in diesem Jahr besonderen Grund zur Freude: Der sanfte Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ohne Kanal und Staustufe ist im neuen Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben. Nach diesem tollen Erfolg haben die Naturschützer aber schon das nächste Ziel im Visier. Der niederbayerische Donauraum soll Welterbestatus erlangen.

25.05.2017

Für die Bewerbung als UNESCO-Weltnatur- und -kulturerbe gibt es viele – auch prominente – Fürsprecher. Dennoch muss weiter Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn es sind noch nicht alle Kommunen mit im Boot. Auch zwei Gäste aus der Politik sprachen sich beim diesjährigen Donaufest klar für das Welterbe aus: Der Bundestagsabgeordnete Florian Pronold (SPD), Staatssekretär im Bundesumweltministerium, ist sich sicher: „Unsere Heimat würde davon profitieren.“  

Auch der diesjährige Festredner Johann Böhm sieht den niederbayerischen Donauraum als erstklassigen Anwärter für den Welterbestatus. Er muss es wissen, denn der ehemalige Landtagspräsident ist Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. „Im niederbayerischen Donauraum gehen Natur- und Kulturlandschaft eine besonders enge Verbindung ein“, erläuterte er. Beim Blick in die Geschichte zeige sich die überregionale Bedeutung der Donau: In der Antike habe sie neben Nil, Euphrat und Tigris als einer der vier Weltflüsse gegolten. Johann Böhm regte an, ein Bewusstsein bei den Bewohnern einer Region zu schaffen für den Wert ihrer Heimatlandschaft. Der bayerische Heimattag, in dem neben dem Landesverein für Heimatpflege auch die Geschichtsvereine und der BUND Naturschutz vertreten sind, unterstütze das Anliegen, den UNESCO-Welterbestatus zu erlangen, so Böhm.

An diese Aussage knüpfte Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND Naturschutz, an: Im niederbayerischen Donauraum fänden sich die ältesten Ackerbaukulturen Mitteleuropas, aber auch „fantastische Schöpfungen der Natur wie die Mühlhamer Schleife oder das Isarmündungsgebiet“. Welterbe zu sein, bedeute aber nicht, eine Käseglocke über die Region zu stülpen, betonte Weiger. Noch ein weiteres Thema treibt die Naturschützer um: der ökologische Hochwasserschutz. Hier sieht der der BN-Vorsitzende die Gesellschaft vor einer gewaltigen Aufgabe. Nach Jahrhunderten der „Wasseraustreibung aus der Landschaft“, so Weiger, sei es jetzt an der Zeit für Wiedergutmachung an den Fließgewässern und für Wasserrückhaltung in der Landschaft. Hier brauche es ein Konzept unter Einbeziehung der Land- und Forstwirtschaft, das bei den kleinsten Bächen anfange. Das große Projekt des „Blauen Bandes Deutschland“ stelle einen Paradigmenwechsel in die richtige Richtung dar, freute sich Hubert Weiger. Rund 2800 Kilometer Flussabschnitte in Deutschland sollen damit soweit wie möglich wieder einer natürlichen Entwicklung zugeführt werden.

Das Donaufest findet jedes Jahr an Christi Himmelfahrt statt. Es wird veranstaltet vom BUND Naturschutz und der Spielvereinigung Niederalteich. Für die musikalische Umrahmung sorgten in diesem Jahr die Deggendorfer Stadlmusikanten.