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Energiegipfel Bayern: Pariser Klimaschutzziele 2015 endlich in Bayern umsetzen!

Staatsminister Hubert Aiwanger startete Ende 2018 den „Energiegipfel Bayern“. Vier Arbeitsgruppen trugen ihre Ergebnisse zusammen. Mit den bekannten Energiedaten für Bayern wird nun klar offenbar – die Anforderungen Klimaschutz im Auftrag für unsere kommenden Genera-tionen werden wir krachend verfehlen!

12.07.2019

"Wir haben in den vier Arbeitsgruppen des Energiegipfels mitgearbeitet. Unser Ziel war dabei eine Bayerische Energiepolitik, die die Ziele der Klimaschutzkonferenz von Paris 2015 auch in Bayern umsetzt. Die Arbeitsgruppen haben etwas Wichtiges erreicht. Denn mit den Analysen liegen die Defizite der Bayerischen Energiepolitik für den Klimaschutz nun klar vor. Mit den heute vorliegenden Daten verfehlt Bayern die Klimaschutzziele der Konferenz von Paris 2015 krachend. Nun ist ambitioniertes Handeln angesagt und Bayern muss neue Wege gehen. Wir benötigen eine neue Wirtschaftspolitik, die Klimaschutz erfolgreich umsetzt. Die Zukunft Bayerns benötigt Taten heute. Die Kosten der Energiewende für den Klimaschutz sind allen Abschätzungen zufolge deutlich geringer als die Folgekosten der Klimakrise, die auf uns zukommen wird," ziehen als ein Fazit aus dem Energiegipfel gemeinsam Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., Prof. Clemens Richarz, im Vorstand der Bayerischen Architektenkammer und Markus Käser, Vorsitzender des Bündnis Bürgerenergie Bayern e.V.

"Der Energiegipfel darf nicht zum Bayerischen Theater der Staatsregierung verkommen. Staatsminister Hubert Aiwanger hatte mit dem Energiegipfel vier Arbeitsgruppen angestoßen, die im Wirtschaftsministerium tagten. Überraschend und parallel kündigen nun vor Ende des Energiegipfels der Verband der Bayerischen Wirtschaft und die CSU unter Ministerpräsident Markus Söder einen Klimapakt an, der sich nicht auf die Klimaschutzziele von Paris 2015 bezieht. Die Klimaschutzziele von Paris 2015 versuchen die Erderwärmung auf maximal 2 Grad, besser 1,5 Grad, und damit die Klimakrise auf überschaubare Auswirkungen zu begrenzen. Aber die sogenannten Energieziele 2030 sind nicht ambitioniert, nach heutigem Wissenschaftsstand ist das der Pfad in eine katastrophale Klimaveränderung", so Richard Mergner.

Klimaschutz in Bayern - Aufgaben und Ziele

  • Klimaschutz in Bayern muss und kann wirtschaftlich erfolgreich sein - neue Technologien erfordern Investitionen und schaffen Arbeitsplätze und Wohlstand. Zugleich müssen wir aber Lebensstile finden, die mit der Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder verträglich sind - so wie wir heute leben und wirtschaften, ist es dies nicht!

  • Bayern benötigt Ziele und gesetzliche Rahmen in einem Klimaschutzgesetz, das die Ziele der Klimaschutzkonferenz von Paris 2015 auch verbindlich für Regierung und Gesellschaft vorgibt. - Klimaschutz benötigt neue Gesetze und Ordnungsrecht, das einen Klimaschutz-gerechten Umgang mit Energie und Treibhausgasen für uns alle verbindlich macht.

  • Klimaschutz benötigt zusätzlich eine neue Preisgestaltung unserer Energieträger in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr, die Energie- und Treibhausgas-sparende Entscheidungen belohnt; Klimaschutz benötigt auch eine sozialverträgliche Bepreisung der Emissionen von Kohlendioxid und andern Treibhausgasen.

  • Klimaschutz erfordert, unsere Energieverbräuche in der kommenden Generation bis 2050 zu halbieren. Dies erfordert mehr Energie-Effizienz-Netzwerke in Gewerbe und Industrie, Umsetzung von Energiemanagementsystemen in allen bayerischen Kommunen, und eine Energiesparberatung für Bürgerinnen und Bürger flächendeckend in Bayern, die verstanden wird und die die Menschen tatsächlich in ihren Entscheidungen erreicht.

  • Klimaschutz erfordert, dass wir unsere Energielieferung in der kommenden Generation bis spätestens 2040 auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umstellen. Strom aus Sonne und Wind muss um mehr als den Faktor fünf erhöht werden. Dies erfordert eine Landesentwicklungsplanung und Regionalplanung dezentraler Energiewende in Bayern, die die Belange von Menschen, aber auch Natur, Landschaft und Umwelt berücksichtigt. Bürgerinnen und Bürger müssen teilhaben können an Energieprojekten, die Möglichkeit der Eigenversorgung mit Energie muss eine relevante und substantielle Basis unserer Energiewirtschaft werden.


Anlagen

- Energiekonzept der Bayerischen Architektenkammer
- Energiekonzept des Bündnis Bürgerenergie Bayern


Pressekontakt für Rückfragen:

Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel.: 0151-5048-9963