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GESAMTVERKEHRSKONZEPT UNTERMAIN – EIN ZAHNLOSER PAPIERTIGER?

BUND NATURSCHUTZ FORDERT PLANUNGSSTOPP FÜR UMSTRITTENE ORTSUMGEHUNG SULZBACH IM LKR. MILTENBERG

09.11.2017

Schon seit 2 Jahren fordern der BUND Naturschutz (BN) und die Bürgerinitiative "Lebenswertes Sulzbach" als Grundlage für die geplante und vor Ort heftig umstrittene Ortsumgehung Sulzbach die Erarbeitung eines ergebnisoffenen Gesamtverkehrskonzeptes.
Umso mehr freut sich der BN darüber, dass der Regionale Planungsverband Untermain in seiner letzten Sitzung am 20. Oktober die Erstellung eines solchen Gesamtverkehrskonzeptes beschlossen hat.

"Wir begrüßen diesen Beschluss als wichtigen Schritt in die richtige Richtung", so Dr. Steffen Scharrer, der 1. Vorsitzende der BN - Kreisgruppe Miltenberg. Der BN vertritt allerdings gleichzeitig die Auffassung, dass ein solches Gesamtverkehrskonzept nur dann seiner Aufgabe gerecht werden und für die Region optimale Lösungsvorschläge finden kann, wenn nicht schon in der Vorplanung befindliche Einzelprojekte vollständig ausgeblendet oder planerisch weiter konkretisiert werden. Ansonsten würden damit quasi Zwangspunkte für das beschlossene Gesamtverkehrskonzept geschaffen werden.

"Dieses Gesamtverkehrskonzept darf nicht zu einem zahnlosen Papiertiger verkommen und muss vor Ort einen beispielgebenden Beitrag zur längst überfälligen Verkehrswende in der Region Untermain leisten" betont Dr. Hans-Jürgen Fahn, der stellvertretende Vorsitzende der BN - Kreisgruppe Miltenberg. Fahn kritisiert ebenso den Ablauf des "Runden Tisches" am 25.10. in Dornau, weil dort keine der rund 50 von den Umweltverbänden eingereichten Fragen ausreichend beantwortet wurde. "Transparenz und Bürgernähe" sehen anders aus, so seine Kritik.

Der BUND Naturschutz appelliert deshalb an das Bauamt Aschaffenburg, die Vorplanungen für die Ortsumgehung Sulzbach so lange auszusetzen, bis die Ergebnisse des Gesamtverkehrskonzeptes vorliegen, bis dahin aber die eingereichten Fragen der Umweltverbände v.a. zur FFH - und Umweltverträglichkeitsuntersuchung zu beantworten.
Erst wenn ein fundiertes Gesamtverkehrskonzept vorliegt, lässt sich wirklich beurteilen, ob eine Ortsumfahrung zur Lösung der Verkehrsprobleme in Sulzbach überhaupt erforderlich ist und ob es dafür nicht kostengünstigere und umweltverträglichere Alternativen gibt.

gez.
Dr. Hans-Jürgen Fahn
2. Vors. BN - Kreisgruppe Miltenberg

Für Rückfragen:
Helmut Schultheiß, Regionalreferent für Unterfranken
helmut.schultheiss@bund-naturschutz.de