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Moorschutz ist Klimaschutz

BN-Landesvorstand zu Gast im Schwarzlaichmoor im Landkreis Weilheim-Schongau

31.07.2019

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen muss der Freistaat Bayern beim Moorschutz zulegen

Etwa 95 % der Moorflächen in Deutschland und in Bayern fielen seit dem 18. Jahrhundert der Torf- und Landgewinnung zum Opfer. "In entwässerten Mooren verschwinden nicht nur die moortypischen seltenen Arten, sondern sie emittieren auch massiv klimaschädliche Gase. Daher ist die Wiedervernässung von Mooren gleich Klimaschutz. Heute betreuen die Ehrenamtlichen des BN etwa 50 Moorschutz-Projekte in ganz Bayern, die Hälfte davon im Alpenvorland und oft auf eigenen Flächen. Für mehr Klimaschutz sind die bisherigen Anstrengungen allerdings nicht ausreichend, daher muss auch der Freistaat Bayern sein Engagement für den Moorschutz noch stark ausbauen", erklärt der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner beim Besuch des BN-Landesvorstandes im Schwarzlaichmoor im Landkreis Weilheim-Schongau. "Der Masterplan Moore und die neuen Regelungen im Naturschutzgesetz müssen nun schnell konkret und umgesetzt werden."

Die Moore des Voralpenlandes, wie sie im Landkreis Weilheim-Schongau besonders zahlreich sind, sind oft entwässert. Das hat zur Folge, dass der Torf mineralisiert und so der im Boden gebundene Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt wird. Daher ist es in Mooren besonders wichtig die früher angelegten Entwässerungsgräben zu schließen, um wieder einen naturnahen hohen Grundwasserstand herzustellen. Dann können Moore wieder wachsen und Kohlenstoff speichern. Der BN begrüßt daher den "Masterplan Moore" und erwartet eine zügige Umsetzung, gerade auch in Verbindung mit der neuen Regelung im Naturschutzgesetz, wonach ab 1.8. verboten ist, "den Grundwasserstand in Nass- und Feuchtgrünland sowie -brachen und auf Moor- und Anmoorstandorten abzusenken."

Die BN-Kreisgruppe Weilheim-Schongau besitzt inzwischen 215 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Flächen und pflegt diese. Dazu kommen noch 16 ha Pachtflächen. Ein erheblicher Anteil dieser Flächen sind Moorflächen. "Die BN-Ortsgruppen Hohenpeißenberg und Peiting engagierten sich in der Vergangenheit mit vollem Einsatz in die Renaturierung des NSG Schwarzlaichmoor. Besonderes Augenmerk lag auf der Sicherung der Bestände der Zwergbirke (Rote Liste 2 in Bayern), einem Eiszeitrelikt, die hier mutmaßlich ihren auch zahlenmäßig größten Standort in Mitteleuropa hat. Das Schwarzlaichmoor wurde über viele Jahrzehnte zur Torfgewinnung genutzt, weshalb hier besonders großflächige Torfstiche sind. Diese galt es, wieder zu "vernässen", erläutert Helmut Herrmann, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Weilheim-Schongau, die Aktivitäten des BN im Schwarzlaichmoor. Die großen Staubauwerke wurden im Jahr 2006 effektiv mit Baggern erstellt, die kleineren in mühsamer Handarbeit mithilfe zahlreicher Unterstützer. Insgesamt wurden bisher weit über 100 Staubauwerke mit einer Vernässungsfläche von rund 20 ha errichtet. Weitere Maßnahmen in der Zukunft sind geplant.

Für Rückfragen:

Thomas Frey
Regionalreferent Schwaben
Tel.: 089 548298-64, Mobil: 0160 95501313,
E-Mail: thomas.frey@bund-naturschutz.de