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Tiere und Pflanzen

Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris)

Berberitzensträucher kommen an Waldrändern, in Gebüschen und Hecken vor.


Essbarkeit

Berberitzen sind essbar, allerdings sind die Früchte sauer und enthalten außerdem relativ bittere Kerne. Daher finden sie vor allem in Aufstrichen und Tee oder als Saft Verwendung, oft mit süßeren Früchten gemischt. Bei Bedarf kann man sie vor der Verarbeitung ins Gefrierfach legen, das mindert ihre Säure. Wer Berberitzen sammeln will, sollte jedoch vorsichtig sein - in Gärten und Parks sind oft giftige Ziergewächse angepflanzt.


Heilwirkung/Brauchtum

In der Volksheilkunde nutzte man die Blätter als Abführmittel, ein Sud aus der Rinde sollte gegen Leber- und Gallenbeschwerden helfen. Beliebt war er auch bei Nierenleiden und zur Förderung des Stoffwechsels etwa bei Rheuma. Gegen Entzündungen des zahnfleischs kaute man die Rinde direkt von den Zweigen ab. Heute findet die Berberitze nur noch in der Homöopathie Anwendung, was wohl auch damit zusammenhängt, dass die Rinde giftig ist.

Auch im Volksglauben finden sich einige Anwendungen der Berberitze. So sollten die am Johannistag gepflückten Früchte gegen Tobsucht helfen, die an Karfreitag gesammelten Zweige vor Zauberei schützen. Außerdem schloss man aus der Beschaffenheit der Früchte, welche Art Winter einem bevorstand - waren sie lang und schmal, so rechnete man mit einem langen, harten Winter, dicke, kurze Berberitzen deuteten hingegen auf einen kurzen, harten Winter hin.


Wissenswertes

Die Berberitze ist Zwischenwirt des Getreide-Schwarzrostes, eines Pilzes, der Getreide schädigt. Daher bekämpfte man sie früher, wodurch sie heute relativ selten geworden ist. Erkennen kann man den Pilz an den orange-gelben Flecken, die im Sommer oft auf den Blattunterseiten zu sehen sind.

Aus der Rinde und den Wurzeln lässt sich eine gelbe Farbe gewinnen, die zum Einfärben von Wolle und Leder genutzt wurde.


Kreativwerkstatt

Blüht die Berberitze gerade? Dann hast du Glück, denn du kannst einen spannenden Mechanismus ausprobieren. Pickse doch einmal mit der Spitze eines Bleistifts oder einem Grashalm in die Blüte - die Staubblätter klappen nach innen und verteilen ihren Pollen. Normalerweise soll der natürlich auf Insekten landen, die ihn dann verteilen, so dass es am Ende viele Früchte gibt.