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Tiere und Pflanzen

Rund ums Haus aktiv werden! Amphibien im Gartenteich

Kleine Maßnahmen – große Wirkung: Es braucht nicht immer viel Zeit oder Geld, um etwas für den Schutz unserer Amphibien zu tun. Wer im eigenen Garten auf Chemie verzichtet, „wilde Ecken“ toleriert und vielleicht sogar einen Gartenteich anlegt, hilft dabei, den Tieren eine Zukunft in Bayern zu sichern.

Möchten Sie auch dabei helfen, neue Lebensräume anzubieten? Fast jeder Gartenteich wird von Amphibien genutzt, sofern er für ihre Fortpflanzung geeignet ist. Ebenso wie Tümpel in der Natur sollten Gartenteiche

  • sonnig oder halbschattig liegen,
  • möglichst strukturreich und nährstoffarm,
  • Ufer sollten die Möglichkeit zum Sonnen und Verstecken bieten.
  • Wasserbewegungen, etwa über einen Springbrunnen, sollten vermieden werden.

Sollte eine künstliche Abdichtung erforderlich sein, bieten sich im Garten Teichfolien oder auch fertige Teichwannen an. Es sollte möglichst mageres Bodensubstrat eingebracht werden – Nährstoffe reichern sich in der Regel von selbst an. Mit heimischen Wasserpflanzen, die im Fachhandel oder bei Teichbesitzern in der Nachbarschaft zu erhalten sind, fühlen sich die Amphibien eher zu Hause. Im Herbst sollte der Teich dann mithilfe eines Netzes gereinigt werden.

Wenn Sie Amphibien in Ihrem Teich haben wollen, verzichten Sie am besten auf Fische! Alle Fischarten fressen mehr oder weniger intensiv Amphibienlaich, einige auch Kaulquappen und Larven. Wenn Sie trotzdem Fische im Gartenteich halten wollen, sollten möglichst viele feinblättrige Unterwasserpflanzen im Teich gepflanzt werden, damit sich Kaulquappe und Fisch aus dem Weg gehen können. Es sollten nur wenige Fische friedlicher Arten eingesetzt werden und der Nachwuchs sollte kontrollierbar bleiben. Goldfische können beispielsweise schnell zu große Populationen bilden! Keine Bedenken bestehen in Gartenteichen, die nur von Erdkröten genutzt werden.

Gut zu wissen! Sie müssen nicht befürchten, dass alle Lurche, die sich von ihrem Kleingewässer aus in die Sommerquartiere aufmachen, im Frühling als fortpflanzungsfähige erwachsene Tiere zurückkehren. Natürlicherweise überlebt nur ein Bruchteil der Jungtiere bis dahin.

Bitte keine Amphibien in den Gartenteich einsetzen!

Bitte setzen Sie nie aktiv Amphibien in Ihren Garten ein! Wenn Ihr grünes Reich sich für Amphibien eignet und sich Tiere in der Umgebung befinden, werden sie den Weg selbst finden. Eingesetzte Amphibien (egal ob erwachsene oder als Laich eingebrachte Tiere) werden in der Regel abwandern wollen. Im Zweifelsfall werden die Tiere dann auf der nächsten Straße überfahren. Abgesehen davon stehen alle unsere Amphibien unter gesetzlichem Schutz, so dass sie beispielsweise nicht durch Fang im natürlichen Lebensraum und den Transport in einen Gartenteich gestört oder geschädigt werden dürfen!

Amphibien brauchen Naturgärten

Auch wenn Sie keinen Raum für ein kleines Biotop zur Verfügung haben, können Sie einiges dafür tun, den Amphibien das Leben zu verbessern: Sichern Sie vor allem Kellerschächte und andere Vertiefungen rund um das Haus, aus denen die Tiere sich nicht aus eigener Kraft befreien können. Halten Sie außerdem Ihren Garten naturnah und chemiefrei!
Amphibien lieben „wilde Ecken“ am Gartenzaun, am Gartenhäuschen, am Komposthaufen: Unter Altgrasresten, unter Steinhaufen oder Reisigbündeln finden sie Sommer- und Winterlebensräume mit Verstecken und Futter. Hier können sich Frösche, Molche und Kröten genug Fett anfressen, damit sie im kommenden Frühjahr die gefährliche Laichwanderung antreten können.

Haus- und Kleingärtner hantieren leider immer noch eifrig mit der Giftspritze: Über 500 Tonnen Pestizide werden in Deutschland pro Jahr in privaten Gärten verteilt. Darunter sind häufig solche Pestizide (etwa Round-up), die für Wasserlebewesen und Insekten – sowie sehr wahrscheinlich auch für den Menschen – sehr gefährlich sind. So reagieren gerade Amphibien besonders empfindlich auf das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das als Hauptwirkstoff in Round-up-Produkten enthalten ist. Ihre Embryonalentwicklung wird gestört, sodass viele Kaulquappen sterben. Sogar erwachsene Frösche sterben unmittelbar bei Hautkontakt!

Der BUND Naturschutz hilft Ihnen gern dabei, Ihren Garten ohne Gift zu pflegen und dadurch nicht nur für Amphibien, sondern auch für viele andere nützliche Tier- und Pflanzenarten attraktiv zu gestalten.