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Gefahr für die Wildkatze: Der Tod an der Straße

In Bayern wächst die Zahl der Totfunde der gefährdeten Europäischen Wildkatze

30.09.2015

Junge Wildkatzen beginnen in diesen Wochen nach neuen, eigenen Revieren zu suchen und werden dabei häufig beim Überqueren von Straßen von Autos erfasst. „Vor allem aus waldreichen Gegenden erreichen uns vermehrt Meldungen von überfahrenen oder angefahrenen Wildkatzen“, berichtet Dr. Kai Frobel, Artenschutzreferent des BUND Naturschutz Bayern (BN).  „Für den Bestand der Wildkatzen in Deutschland ist das eine ernste Gefahr, da vor allem jüngere, noch unerfahrene Tiere überfahren werden.“

In Bayern ist die Europäische Wildkatze vor allem in den Laub- und Mischwäldern Frankens und der Oberpfalz verbreitet. Erste Funde südlich der Donau weisen auf eine erfreuliche Expansion der immer noch sehr seltenen Waldbewohnerin hin. Sie lebt vor allem in naturnahen Wäldern und kann weite Strecken wandern. Ihre Lebensräume sind aber durch Straßen, Autobahnen, Siedlungen und breite Ackerflächen weitgehend zerschnitten und voneinander isoliert. Deshalb setzt sich das BUND-Projekt „Wildkatzensprung“, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, dafür ein, diese Wälder sinnvoll und langfristig durch gepflanzte Wanderkorridore wieder zu verbinden.

Der Tipp des BUND Naturschutz: Achten Sie besonders in waldreichen Gegenden und in der Dämmerungszeit auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Wildwechsel-Verkehrsschilder. Behalten Sie den Straßenrand rechts und links im Auge. Blenden Sie nicht das Fernlicht auf, wenn ein Tier zu sehen ist, sondern hupen Sie.

Doch wie verhält man sich, wenn man eine tote Wildkatze findet? „Zuallererst sollte man auf seine eigene Sicherheit achten. Wer anhält, sollte den Unfallort mit dem Warndreieck kennzeichnen und die Warnweste anziehen. Und man sollte das Tier nicht ohne Handschuhe anfassen“, warnt Kai Frobel vom BN. „Wir empfehlen grundsätzlich, die Polizei, die Naturschutzbehörde am Landratsamt oder das zuständige Forstamt  zu verständigen. Diese kümmern sich um die Erfassung und das weitere Vorgehen.“

Hintergrundinformation: Das Projekt „Wildkatzensprung“ wird seit 2011 und bis 2017 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt unter:

www.bund.net/wildkatzensprung 
www.biologischevielfalt.de/bp_pj_wildkatzensprung.html
www.bund-naturschutz.de/wildkatze.

Pressefotos:

www.bund.net/wildkatzenfotos, © siehe Fotobeschreibung

Pressekontakt:

Ulrike Geise, Projektkoordinatorin „Wildkatzensprung“,
Tel. 0 93 86/ 9 01 61
ulrike.geise@bund-naturschutz.de, oder
wildkatze@bund-naturschutz.de