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Kinder - Vorsorge ist dringend nötig!

Etwa im Jahr 1995 begann der Mobilfunk-Boom. Erst seit dieser Zeit sind Erwachsene dieser Art der Hochfrequenzstrahlung ausgesetzt. Für unsere Kinder jedoch beginnt die "Hochfrequenz-Biografie" oft schon vor ihrer Geburt und setzt sich fort in den folgenden Jahren, in ihrer empfindlichsten Entwicklungsphase.
In ihrem Wunsch, die Kleinen besonders zu behüten, schaffen viele Eltern alle möglichen funkenden Geräte an, wissen dabei aber nicht, welche Gefahr das für ihr Kind bedeuten kann. Die am 6. Juni 2018 vorgestellte BUND-Broschüre zeigt den Eltern, worauf sie achten sollten.
Mobilfunk im Kinderzimmer - Eine kritische Betrachtung
Bei der Vorstellung der Broschüre machten Hubert Weiger (Vorsitzender des BUND) und Wilfried Kühling (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND) klar, wie wichtig es ist, unsere Jüngsten vor der Strahlung weitgehend zu bewahren.
Auf dieser Seite:
- Die Hochfrequenzbiografie unserer Kinder
- Das Russische Strahlenschutzkomitee warnt
- Tipps für Eltern
- Tipps für Jugendliche
- Hinweis für Lehrkräfte
- Ratschläge unabhängiger Wissenschaftler, Aussagen von Politikern, und was wirklich getan wird
Die „Hochfrequenz-Biografie“ unserer Kinder

Die werdende Mutter telefoniert mit dem Handy und trägt das eingeschaltete Handy auch oft in der Jackentasche, nahe am Bauch.
Hat sie ein Smartphone mit Apps, die sich automatisch aktualisieren, wird das Ungeborene immer wieder bestrahlt. (Tipps: Handy)

Auch in der Wohnung befindet sich oft ein ständig strahlendes Schnurlostelefon im DECT-Standard.
Dauerstrahlende Schnurlostelefone sollte man durch ein Schnurtelefon oder zumindest durch ein Telefon mit Eco-Modus ersetzen, das wenigstens nur beim Telefonieren strahlt. (Tipps: DECT-Telefone)
Weitere Strahlungsquellen sind Router und Computer, die über WLAN ins Internet gehen. (Tipps: WLAN)

Ist das Kind erst auf der Welt, sorgt das Babyfon für eine möglichst lückenlose Überwachung. Dass dies auch ohne große Strahlenbelastung für Ihr Baby geht, finden Sie unter Tipps: Babyfon
In der Wohnung befindet sich natürlich immer noch der Dauerstrahler Schnurlostelefon (falls es sich nicht wenigstens um ein Gerät mit Öko-Modus handelt, das nur strahlt, wenn telefoniert wird).
Nicht selten kann man beobachten, dass Mütter beim Spazierengehen mit dem Kinderwagen, das fast andauernd strahlende Smartphone - mit vielen Apps, die sich laufend aktualisieren - auf das Bett im Wagen legen.

Gute Ratschläge, wie Eltern ihrem Baby auch auf diesem Gebiet den größtmöglichen Schutz geben können, finden Sie auch hier.

Inzwischen wird auch das Angebot an funkendem Spielzeug immer größer: Töpfchen mit Tablet-Halter, Spiel-Rassel als i-Phone-Halterung, mit Smartphone zu steuernde Roboter, Puppen mit WLAN, ...
Kommt das Kind in die Krippe und in den Kindergarten, so ist auch dort in der Regel ein DECT-Schnurlostelefon und oft auch WLAN in Betrieb.

Das Gleiche gilt für die Schule. Nun bekommen die ersten Kinder von ihren Eltern ein Handy oder Smartphone in die Schultüte gelegt.
Je älter die Kinder werden, um so mehr Handys sind in der Schulklasse vorhanden. Nicht selten stecken die häufig funkenden Geräte dann in Hosentaschen, nahe an den Keimdrüsen.
Viele Politiker, Lehrkräfte und Eltern meinen nun, dass moderner Unterricht nur mit Hilfe von Tablets und Smartphones und WLAN gelingen kann.

Ab einem bestimmten Alter ist der Wunsch nach einem eigenen Computer oft verbunden mit dem drahtlosen Zugang zum Internet über WLAN. (Tipps WLAN).
Dies bedeutet gleich zwei Strahlungsquellen:
den Router und die WLAN-Karte im Computer.
Nicht selten befindet sich der Computer auch im Schlafraum der Kinder.
Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sind so "vorprogrammiert".
Bald kommt die Zeit der Spielekonsolen. Die Möglichkeit, über das Internet mit Freunden zu spielen, bedeutet starke Strahlung über längere Zeit unmittelbar am Körper.
Siehe Flyer von Diagnose Funk: (Spielekonsolen)

Kaum ein Kind ist jetzt noch ohne Handy oder Smartphone.
Und neben der Strahlung drohen nun auch die Schuldenfalle, Mobbing, Internet-Sucht und die Gefahr, durch das beständige Schauen auf das Smartphone im Straßenverkehr einen Unfall zu erleiden.
Warnungen aus Russland
Längst ist die Gefahr erkannt, doch wirtschaftliche Interessen gehen vor. So warnte das Russische Nationale Komitee zum Schutz vor Nicht-Ionisierender Strahlung (RCNIRP) im April 2008:
Die Gesundheit der nachfolgenden Generationen ist in Gefahr!
Im März 2009 ging das RCNIRP nochmals mit einer eindringlichen Forderung nach Vorsorge und weiterer Forschung speziell für Kinder als Handy-Benutzer an die Öffentlichkeit:
RCNIRP fordert Vorsorge und Forschung
Erneut meldete sich das RCNIRP im Mai 2011 mit einer noch deutlicheren Warnung zu Wort und rief die Regierungen der ganzen Welt zu Vorsorgemaßnahmen auf:
Gesundheitliche Auswirkung von Handys auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Tipps für Eltern
Wem der Schutz und die Sicherheit der Kinder wichtig ist, der weiß, dass in der jetzigen Situation Vorsorge der richtige Weg ist.
Daher haben sich BUND, Diagnose Funk, Kompetenzinitiative, die Stiftung für Kinder und zwei weitere Organisationen zusammengetan, um Eltern kurze Informationen an die Hand zu geben, wie sie die gesunde Entwicklung ihrer Kinder unterstützen können.
Tipps für Jugendliche
Handy-Faltblatt mit Informationen (nicht nur) für Jugendliche.
Dieses Faltblatt wurde von jungen Menschen für Jugendliche gemacht.
Sie können es sich herunterladen.
Hinweis für Lehrkräfte
Das Handy hat sich in den letzten Jahren auch zu einer großen Herausforderung für die Pädagogik, vor allem für Schulen, entwickelt.
Die JIM-Studie 2015 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest, berichtet, dass mittlerweile 99 % der Jugendlichen über ein Handy oder Smartphone verfügen. 2012 waren es noch die Hälfte.
Die Reaktion der Schulen bewegt sich vom Handyverbot, wie es im Juli 2006 vom Bayerischen Landtag für ganz Bayern ausgesprochen wurde, bis zur willkommenen Verwendung als fortschrittliches Lehr- und Lernmittel.
Grund für das bayerische Verbot waren Gewalt- und Pornovideos, die man in zunehmender Anzahl auf den Handys der Kinder gefunden hatte.
Da in den Lehrplänen auch die Forderung nach der Vermittlung von Medienkompetenz steht, war es für den Bund Naturschutz naheliegend, nach Materialien zu suchen, die als Material für die Schulen angeboten werden.
Es zeigte sich, dass es - mit Ausnahme der Schulmaterialien der Pädagogischen Hochschule Heidelberg - nichts gab, das nicht in irgendeiner Form von Mobilfunkbetreibern gesponsert worden war.
Seit der Sichtung der angebotenen Materialien in Jahr 2010 und der seitdem rasanten Verbreitung der Funkanwendungen hat sich inzwischen auch die Anzahl der angebotenen Materialien vergrößert, sodass es nicht mehr möglich ist, ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben.