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Von Dämmung bis erneuerbar: Aufgaben im Wärmesektor
Der Energiebedarf für Wärme und Kälte muss sinken – vor allem durch die Dämmung von Gebäuden und den Einsatz von Lüftung mit Wärmerückgewinnung, aber auch für Prozesswärme in Gewerbe und Industrie sowie effiziente Techniken zur Erzeugung: Voraussetzung für das Energieszenario des BUND ist ein Minus von 70 bis 80 Prozent! Der Rest muss künftig aus erneuerbaren Quellen stammen.
Bayern liegt in einer gemäßigten Klimazone, und dennoch: Über die Hälfte der Bruttoendenergie wird hierzulande eingesetzt, um Wärme oder Kälte zu erzeugen. Die Gebäudestrategie der Bundesregierung zeigt auf, dass der Heizwärmebedarf gesenkt werden muss, kombiniert mit einem höheren Anteil Erneuerbarer Energien. Ein konkreter Umsetzungspfad ist jedoch offen, es fehlen effektive Instrumente, Hemmnisse werden nicht abgebaut. Der BUND Naturschutz (BN) spricht sich für Energieeffizienz, für Kraft-Wärme-Kopplung, für Solarthermie und auch für Wärmepumpen aus, sofern letztere eine hohe Effizienz aufweisen.
Welche Maßnahmen in welchem Fall eingesetzt werden sollten, kann nur eine organisierte Planung aufzeigen: Es gilt individuelle Sanierungsfahrpläne für Gebäude und eine verpflichtende Wärmenutzungsplanung für die Quartiere einer Kommune einzuführen. Die Kernforderungen des BN lauten:
- Gesamtwärmebedarf senken, z.B. durch Gebäudesanierung
- 100 Prozent erneuerbare Wärme nutzen
- Kraft-Wärme-Kopplung ausbauen
- Abwärme nutzen
- Wärmepumpen installieren, wo es energetisch sinnvoll ist
- Solarthermie verstärken
Der BUND fordert, für alle Gebäude innerhalb von zehn Jahren verpflichtend einen Sanierungsfahrplan aufzustellen. Dieser führt auf, welche Maßnahmen innerhalb des Modernisierungszyklus baulich und technisch zu welchen Zeitpunkten anstehen. So lassen sich die Mehrkosten für höhere Standards wirtschaftlich darstellen.
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Der BUND schlägt weiterhin die Einführung einer Pflicht zur „Rücklage zur Gebäudewerterhaltung“ vor, einer Rücklage, wie es sie bei Eigentümergemeinschaften schon gibt. Damit wird sichergestellt, dass bei anstehender Sanierung bzw. bei möglichen Anschlüssen an Wärmenetze, die Hauseigentümer die Maßnahmen finanziell leisten können.
Bei der Zusammenführung von Energieeinsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) sollten weiterhin hohe Anforderungen an den Heizwärmebedarf angelegt werden, wenn Erneuerbare Energien verwendet werden. Als wichtiger Schritt gilt die Vorbereitung für eine 100%-ige Wärmeversorgung aus Erneuerbaren Energien, die auch schrittweise umgesetzt werden kann.
Die Bilanz der Erzeugung und Nutzung von Wärme sieht im BUND-Szenario folgendermaßen aus: Auf der einen Seite steht eine deutliche Senkung des Gesamtwärmebedarfs, auf der anderen Seite konzentriert sich die Wärmebereitstellung auf die wesentlichen Techniken, KWK-Abwärme, Wärmepumpen, Solarthermie sowie Stromwärme für Prozesswärme.