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Mehr Eichhörnchen-Brücken für Bayern!

Straßen sind für Eichhörnchen kein Problem, solange sie die überqueren können, indem sie von Baum zu Baum springen. Stehen die Bäume aber zu weit auseinander und die Eichhörnchen müssen die Straße am Boden überqueren, werden sie leider oft überfahren. Um hier Abhilfe zu schaffen, setzen wir uns für spezielle Seilbrücken ein, um den Eichhörnchen an viel befahrenen Straßen einen gefahrlosen Übergang zu ermöglichen.

Eichhörnchen sind dafür bekannt, Hindernisse wie Straßen und Wege zu überqueren, indem sie von Baum zu Baum springen. Ist dies aber nicht möglich, da die Bäume zu weit auseinander stehen und die Kronen nicht geschlossen sind, müssen die Tiere zwangsläufig auf den Boden ausweichen. Beim Überqueren von Straßen ist die Gefahr für Eichhörnchen groß, von einem Auto erfasst zu werden.

Im Rahmen unseres Projekts „Eichenhörnchen in Bayern“ wollen wir auch herausfinden, wo besonders häufig Eichhörnchen überfahren werden. In der Folge können wir diese Gefahrenbereiche entschärfen, indem an geeigneten Bäumen entlang vielbefahrener Straßen spezielle Seilbrücken einen gefahrlosen Übergang ermöglichen.


Eichhörnchenbrücken in Regensburg

Am 29. und 30. April 2025 wurden auch in Regensburg drei Eichhörnchen-Brücken aufgehängt, die nun den Alleengürtel mit den umliegenden Parks verbinden. Die BN-Kreisgruppe regte beim Gartenamt Regensburg die Vernetzung der Grünstreifen durch die Seilbrücken an. Die drei Seile wurden in der Schottenstraße, der Dr.-Johann-Maier Straße und am Herrenpark aufgehängt und ermöglichen es den Tieren nun, von Baum zu Baum zu klettern, ohne über Straßen laufen zu müssen.

Die Eichhörnchen müssen nun lernen, die Brücke zu benutzen. Zu diesem Zweck wurden an den jeweiligen Bäumen temporäre Futterstationen eingerichtet. Das Futter hilft den Eichhörnchen dabei, die Brücken schneller zu entdecken. Zur Erfolgskontrolle wurden zudem Wildtierkameras aufgebaut. Sie sollen dokumentieren, wie die Tiere die Brücke annehmen, und wichtige Erkenntnisse für künftige Projekte liefern.


Eichhörnchenbrücke in Zirndorf

In Zirndorf wurde an der viel befahrenen Fürther Straße eine Eichhörnchen-Brücke installiert, um den flinken Kletterkünstlern eine sichere Überquerung der Straße zu ermöglichen. Ein besorgter Anwohner hat sich deshalb an den BUND Naturschutz gewandt und die dort häufig überfahrenen Eichhörnchen beklagt.

Seit November 2024 führt nun in mehr als sechs Metern Höhe nun ein vier Zentimeter dickes, wetterbeständiges Kunsthanfseil über die gefährliche Straße. Im Rahmen der Baumkontrolle soll das Seil jährlich begutachtet und auf Verkehrssicherheit überprüft werden.


Einfache und wirksame Methode

Zwar ist die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen für viele Tierarten ein großes Problem und Seilbrücken können hier nur wenigen Arten helfen. Für den Schutz von Eichhörnchen ist es aber eine sehr einfache und wirksame Methode, ein Seil zwischen Bäumen über eine Straße zu spannen. Die Standortwahl für die Eichhörnchen-Brücke muss sehr sorgfältig gewählt werden, denn eine Seilbrücke macht nur dort Sinn, wo häufig Eichhörnchen unterwegs sind und verschiedene Lebensräume miteinander verbunden werden können.

Eine grundsätzliche Voraussetzung ist, dass an den Enden der Brücke große Bäume stehen, um das Fixieren des Seils zu ermöglichen. Bewährt haben sich dicke Seile, die für die Kronensicherung von Bäumen und beim Bau von Hochseilgärten verwendet werden. Diese Seile sind rutschfest, wetter- und UV-beständig und lassen sich einfach verbauen. Die Einbauhöhe sollte zwischen sieben und 15 Metern liegen. Eine solche Brücke kann bis zu 20 Meter lang sein. Idealerweise werden Teile der Seilbrücke durch Äste der Braumkrone geschützt und beschattet. Das erhöht den Wohlfühlfaktor für die Eichhörnchen und die Brücke wird besser angenommen.

Damit die Schutzaktion „Mehr Eichhörnchen-Brücken für Bayern“ ein Erfolg wird, braucht es auch die Unterstützung und Genehmigung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Sind alle Kriterien erfüllt, kann die Umsetzung erfolgen. Für die Erfolgskontrolle sollen Wildtierkameras aufgebaut werden, die durch Ehrenamtliche der jeweiligen Kreisgruppe vor Ort betreut werden.