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Eichhörnchen in Bayern: SYMPATHISCHE NUSSLIEBHABER UND KLETTERKÜNSTLER
Kaum ein heimisches Wildtier ist so beliebt wie das Eichhörnchen. Es ist ein schwindelfreier Kletterer, fleißiger Nusssammler und zudem äußerst anpassungsfähig. Durch seine geringe Scheu vor dem Menschen und seine Vorliebe für den urbanen Raum ist der possierliche Nager in den letzten Jahren zum Symboltier für die Natur in unseren Städten geworden.
Nicht zuletzt wegen seines putzigen Aussehens und seiner flinken und geschickten Art zählt das Eichhörnchen zu den bekanntesten Tieren unserer Heimat. Sein Name stammt nicht etwa von der „Eiche“ oder „Eicheln“ ab, sondern vom althochdeutschen „aig“, was so viel wie „sich schnell bewegen“ bedeutet.
Als Kulturfolger bevorzugen Eichhörnchen die günstigen Lebensraumbedingungen der besiedelten Kulturlandschaft und profitieren von alten Baumschätzen. Doch trotz seines Bekanntheitsgrades und seiner Nähe zum Menschen ist das Eichhörnchen eine erstaunlich wenig erforschte Art.
Das Eichhörnchen – Ein Steckbrief
Das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae) und der einzige mitteleuropäische Vertreter seiner Gattung. Sein charakteristischstes Merkmal ist der lange buschige Schwanz, der mit bis zu 20 cm fast genauso lang ist wie der Körper der Nager. Die Fellfarbe unserer heimischen Eichhörnchen variiert je nach Region und Jahreszeit stark und reicht von fuchsrot bis braunschwarz.
Das Eurasische Eichhörnchen ist in den Waldregionen Eurasiens Zuhause. Seine Verbreitung reicht von England über ganz Europa und Asien bis nach Japan.
- Durchschnittliche Körperlänge von 40 bis 45 cm
- Gewicht etwa 200 bis 400 Gramm
- Körperbau perfekt an das Leben auf Bäumen angepasst.
- Der buschige Schwanz dient als Steuerruder und Balancierhilfe.
- Lange gebogene Krallen ermöglichen sicheren Halt, auch bei gewagten Sprüngen.
- Die Hinterbeine sind deutlich muskulöser und länger als die vorderen Gliedmaßen, sodass selbst weite und schnelle Sprünge kein Problem darstellen.
- Nachwachsende Nagezähne und bewegliche Greifzehen dienen dazu, Nüsse zu knacken und die schmackhaften Samen aus Baumzapfen zu lösen.
- Im Winter deutlich längerer und dichterer Pelz, lange Büschel an den Ohren (sogenannte Pinselohren) und zusätzliche Behaarung an den Pfoten.
Die Fellfarbe unserer heimischen Eichhörnchen kann je nach Region, Lebensraum und Jahreszeit stark variieren und reicht von hellrot bis fast schwarz.
- Rot
- Rot-Grau
- Braun-Grau
- Braun
- Dunkelbraun
- Schwarz
- Selten: Weiß (Albinismus), Schwarz-Weiß (Leuizismus)
Der Bauch hebt sich durch seine deutlich hellere Färbung vom Rest des Körpers ab.
Gründe für die Farbvielfalt sind
- eine bessere Tarnung vor Fressfeinden,
- eine Anpassung an verschiedene Umwelteinflüsse wie das Klima.
So sind Eichhörnchen, die in höheren Lagen mit viel Nadelwald leben, dunkler gefärbt, als solche, die in Laubwäldern des Flachlandes zuhause sind.
Im Frühjahr und Herbst findet ein Fellwechsel statt, um sich an die jeweiligen Witterungsverhältnisse anzupassen. Das Winterfell ist nicht nur dichter und länger, sondern auch weniger farbenfroh als im Sommer.
Nur jedes vierte bis fünfte Eichhörnchen überlebt die ersten Wochen. Erreichen eines ein Alter von etwa sechs Monaten, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei ungefähr drei Jahren. In seltenen Ausnahmen können wildlebende Tiere ein Alter von sieben Jahren erreichen, in Gefangenschaft sogar bis zu zehn.
Lebensraum: Wo leben Eichhörnchen?
Eichhörnchen leben bevorzugt in Nadel- und Mischwäldern mit dichtem Kronenschluss. Ein Rückzugsort und ein möglichst großes Nahrungsangebot – mehr braucht es nicht, um die anpassungsfähigen Nager zum Bleiben zu bewegen. Eine zwingende Voraussetzung für die Ansiedlung der Tiere ist jedoch das Vorhandensein von Baumsamen. Daher kommt es auch in erster Linie weniger auf die Zusammensetzung eines Waldes, sondern viel mehr auf das Alter der einzelnen Bäume an. Denn die Produktion von Baumsamen, die den Nagern als Hauptnahrungsquelle dienen, setzt je nach Baumart erst ab einem Mindestalter von zehn Jahren ein.
Sie haben ein Eichhörnchen gesichtet?
› Teilen Sie uns Ihre Beobachtung mit und entdecken Sie, wo weitere Tiere gemeldet wurden!Nichtsdestotrotz macht es die Mischung, denn auch eine Monokultur aus alten Bäumen kann den Tieren zum Verhängnis werden: In einem Jahr noch verwöhnt durch ein Überangebot an Nahrung, kann es schon im darauffolgenden Jahr zu Engpässen kommen. Der ideale Lebensraum ist also ein strukturreicher Waldbestand mit großem Anteil an alten Bäumen und dichten Baumkronen.
Ist ausreichend Nahrung und Lebensraum vorhanden, können sich Eichhörnchen auch zu Kulturfolgern entwickeln und ihr Nest im Wald gegen einen Baumwipfel im urbanen Raum eintauschen. Besonders beliebt sind bei den Tieren ausgedehnte Grünanlagen, Alleen, Friedhöfe und Gärten.
Der Kobel: Das vielseitige Nest der Eichhörnchen
Den Großteil ihres Lebens verbringen die tagaktiven Nagetiere hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Dort richten Sie sich ihren sogenannten Kobel ein. So nennt man die etwa 25 bis 45 Zentimeter großen kugelförmigen Nester, die das Eichhörnchen mit größter Sorgfalt aus Ästen, Nadeln und Laub zusammenknüpft. Im Inneren ist es zusätzlich mit Blättern, Moosen, Gras und Vogelfedern abgedichtet und ausgepolstert. Das Grundgerüst des Kobels bilden vom Hauptstamm abgehende Äste oder Astgabeln hoher Bäume.
Doch auch Baumhöhlen werden gerne zur "Eichhörnchenwohnung" umfunktioniert. Die Nester dienen als Rückzugsort, Schlafplatz während der Winterruhe, Geburtsort der Jungen und zum Schutz vor schlechter Witterung und Kälte. Neben ihrem Hauptkobel errichten die Baumbewohner sich noch weitere Neben- bzw. Ausweichkobel, die sie auf vielfältige Weise nutzen – sei es zur Nahrungsaufnahme oder als Fluchtort bei Parasitenbefall oder drohender Gefahr.
In der Regel verfügen die Nester über zwei Zugänge, um möglichst schnell vor ungebetenen Gästen fliehen zu können. Nur zur Paarungszeit und auf der Suche nach Nahrung verlassen Eichhörnchen ihre gewohnte Umgebung.
Ernährung: Was fressen Eichhörnchen?
Nüsse sind zweifellos die bekannteste Nahrung der Eichhörnchen, doch eigentlich sind sie opportunistische Allesfresser. Zwar lässt sich eine Vorliebe für Samen (vor allem Fichten- und Kiefernzapfen), Früchte (Sonnenblumenkerne, Kastanien und Bucheckern), Nüsse (Haselnüsse, Eicheln und Walnüsse) und Pilze nicht bestreiten, doch fressen sie – je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit – auch tierische Kost wie Insekten, Vogeleier und teilweise sogar Jungvögel. Wird die Nahrung knapp, greifen die anspruchslosen Nager auch auf Blüten, Wurzelwerk, Knospen und Rinde zurück. In besiedelten Regionen kann es auch vorkommen, dass Eichhörnchen sich unseres Hausmülls bedienen.
Wenn in den späten Sommermonaten und im Herbst das Angebot an Nahrung zunimmt, beginnen die Eichhörnchen damit, sich einen Vorrat für den Winter anzulegen. Wochenlang sammeln sie emsig unzählige Nüsse, Samen und Pilze und legen kleine Depots an, auf die sie im Winter zurückgreifen können. Um nicht mit einem Nahrungsengpass konfrontiert zu werden, verstecken sie bis zu 10 000 Früchte und Nüsse, denn Eichhörnchen halten nicht - wie häufig vermutet - Winterschlaf, sondern lediglich eine Winterruhe und fressen sich auch kaum Winterspeck an. Von Zeit zu Zeit erwachen die Tiere und bedienen sich dann ihrer Futtervorräte, die sie entweder in Baumhöhlen gehortet, in den Ritzen alter Bäume versteckt oder im Boden vergraben haben.
Eichhörnchen haben einen stark ausgeprägten Geruchssinn und ein äußerst gutes Gedächtnis. Beides kommt ihnen bei der Suche nach ihren vergrabenen Schätzen zu Gute. Doch nicht alle Vorräte werden auch tatsächlich wiedergefunden: Nicht geplünderte Samen beginnen so im Frühjahr zu keimen und helfen nicht nur beim Waldaufbau, sondern sorgen auch in städtischen Parks für Baumnachwuchs und ökologische Vielfalt. Die so entstandenen Sträucher und Bäume dienen fortan künftigen Generationen von Eichhörnchen als Nahrungsquelle und Rückzugsort.
In erntereichen Monaten liegt die Nahrungsaufnahme der Eichhörnchen bei etwa 80 Gramm pro Tag – fällt die Vielfalt an Nüssen, Samen und Früchten in manchen Jahren jedoch geringer aus, so ist eine Fütterung über den gesamten Jahresverlauf gerechtfertigt.
In den kalten Monaten nehmen die Tiere zwar nur alle zwei bis drei Tage ca. 35 Gramm Futter zu sich, doch ihre Vorräte liegen dann oftmals unerreichbar unter der Schneedecke.
Grundsätzlich gilt: Futter und Wasser sollten niemals direkt am Boden angeboten werden, denn die Tiere entfernen sich nur ungern weit vom nächsten rettenden Baum. Das Eichhörnchen bevorzugt ein höhergelegenes Plätzchen am Baum, das ihm eine schnelle Flucht gewährleistet. Idealerweise handelt es sich um ein Häuschen oder eine Futterplattform nahe des Baumstamms oder an Astgabeln.
Um die ständig nachwachsenden Schneidezähne abnutzen zu können, braucht es neben Weichfutter auch Walnüsse, Haselnüsse oder verschiedene Kerne mit Schale. Variationen von heimischem Obst, Karotten, Gurken, Rosinen, Sonnenblumenkernen, Bucheckern oder Samen aus Zapfen bilden ein vielfältiges Nahrungsangebot.
Um den Nagern zu helfen, reicht es übrigens oft schon seinen Garten möglichst naturnah zu gestalten sowie fruchttragende Pflanzen wie Haselnusssträucher zu pflanzen.
Wichtiger noch als das Füttern ist das Darbieten einer Wasserquelle, denn heiße und niederschlagsarme Sommer setzen den Tieren besonders zu. Kleine Gartenteiche, aber auch flache Schalen können ihnen als Wasserstelle dienen. Davon profitieren letztlich nicht nur die Eichhörnchen, sondern auch andere Gartenbewohner wie Vögel, Igel und verschiedene Insekten. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Gefäß regelmäßig gereinigt und das Wasser möglichst oft gewechselt wird.
Giftige Delikatesse
Bei der Wahl ihrer Nahrung sind unsere heimischen Hörnchen nicht gerade wählerisch. Doch wer hätte gedacht, dass selbst giftige Pilze auf ihrem Speiseplan stehen? Im Gegensatz zum Menschen ist der Verdauungstrakt der Eichhörnchen so kurz, dass Giftstoffe ausgeschieden werden bevor die Tiere sie überhaupt aufnehmen können. So wird der giftige Pilz zum Leckerbissen.
Fortpflanzung: Wann bekommen Eichhörnchen Junge?
Als Einzelgänger besetzen Eichhörnchen Reviere von bis zu 5 Hektar Größe. Je ausgiebiger das Nahrungsangebot, desto kleiner fallen die Reviere aus und Artgenossen werden eher geduldet. Zwischen Dezember und Juli finden sich die Tiere mehrmals zur Paarung zusammen. Blicken sie jedoch auf einen langen und nahrungsarmen Winter zurück, kann die Paarung zu Beginn des Jahres entfallen.
Erste Annäherungsversuche sind bereits ab Ende Dezember zu beobachten. Es kommt zu wilden Verfolgungsjagden, an denen meist mehrere Männchen und ein Weibchen beteiligt sind. Während dieser 'Paarungsjagd' offenbaren die Hörnchen ihre akrobatischen Fähigkeiten: Mühelos springen sie über weite Distanzen von Ast zu Ast, laufen geschickt kopfüber die Baumstämme hinunter, um im nächsten Moment flink zurück nach oben zu klettern. Am Ende dieser eindrucksvollen Darbietung entscheidet sich das Weibchen für ihren Favoriten. Nach der Paarung kümmert sich die Mutter um die Aufzucht und Pflege der Jungtiere. Das Männchen kehrt hin- und wieder zurück, wird jedoch bei Annäherungsversuchen vertrieben.
Nach einer Tragzeit von etwa fünf bis sechs Wochen kommen die kleinen Eichhörnchen hoch oben in einem Kobel zur Welt. Dort verbringen sie etwa sechs bis acht Wochen ehe sie das schützende Nest verlassen. Die ersten Monate sind für die Jungtiere besonders gefährlich. Noch sind sie unerfahren und leichte Beute für ihre Fressfeinde wie Wiesel, Greifvögel, Baummarder und Hauskatzen. Droht Gefahr, reagiert die Mutter blitzschnell und bringt das gefährdete Junge in den Kobel zurück. Erst nach etwa 12 Wochen verlässt sie die jungen, mittlerweile selbstständigen Eichhörnchen.
Grauhörnchen: Konkurrenz aus Nordamerika?
Aufruhr im heimischen Kobel? Hartnäckig hält sich das Gerücht, unsere Eichhörnchen würden von ihren nordamerikanischen Verwandten verdrängt und ihr Bestand sei deshalb rückläufig.
In der Tat wären die eingeschleppten Grauhörnchen unseren einheimischen Tieren deutlich überlegen, doch in Deutschland gibt es bisher keinen gesicherten Nachweis der nordamerikanischen Art. Allerdings zeigen die Erfahrungen in anderen Regionen Europas wie in Norditalien, Großbritannien und Irland, dass sich nordamerikanische Hörnchen rasant ausbreiten und dabei ihre Konkurrenten zunehmend verdrängen.
Sie sind nicht nur robuster und anpassungsfähiger, sondern tragen auch Krankheitserreger in sich, die für die Eurasischen Eichhörnchen äußerst gefährlich sind. Doch für unsere bayerischen Hörnchen besteht derzeit keine Gefahr, denn: Ein graues Hörnchen ist noch lange kein Grauhörnchen!
Verunsicherungen entstehen vor allem wegen des ähnlichen Aussehens der beiden eng verwandten Arten. Vor allem die Farbe führt dabei gerne in die Irre, denn auch das Fell unserer heimischen Tiere enthält häufig graue Farbnuancen. Allerdings gibt es ein paar eindeutige Unterscheidungsmerkmale, die uns bei der Bestimmung helfen können:
- Grauhörnchen haben weder im Sommer noch im Winter Büschel an den Ohren
- Eichhörnchen sind deutlich kleiner als Grauhörnchen
- Die Schwanzspitzen der nordamerikanischen Hörnchen sind weiß gefärbt
Eichhörnchen helfen, aber richtig!
Besonders in den Städten benötigen Eichhörnchen manchmal ein klein wenig Unterstützung, denn dort mangelt es oft an Nahrung, Wasser und geeigneten Nistplätzen. Häufig reichen schon ein paar kleine Handgriffe, um den flauschigen Mitbewohnern zu helfen und den eigenen Garten 'hörnchenfreundlich' zu gestalten.
Die natürlichste Möglichkeit ein Eichhörnchen mit ausreichend Nahrung zu versorgen, ist das Anbauen nuss- und fruchttragender Gehölze. Geeignete Futterpflanzen sind neben Haselnussstrauch und Walnussbaum auch Buchen, Kastanien- und verschiedene Obstbäume.
Vorteil: Das Eichhörnchen kann sich auf natürlichen Weg mit Vorräten eindecken und erhält zudem einen abwechslungsreichen Lebensraum, der auch anderen Tierarten zu Gute kommen kann.
Tipp: In einem naturnahen Garten dürfen Nistmaterialien wie Laub, Baumnadeln und Geäst nicht fehlen, die es den Tieren ermöglichen einen Unterschlupf zu bauen.
Eine häufige Todesursache von Eichhörnchen ist das Ertrinken in Regentonnen. Einmal nicht aufgepasst, landet es im Wasser und schafft es nicht mehr sich aus eigener Kraft aus der Tonne zu befreien. Mit Hilfe einer guten Abdeckung sowie einer Ausstiegsmöglichkeit, kann derartigen Unfällen vorgebeugt werden.
Dennoch ist es vor allem in langen und heißen Sommer wichtig, die Hörnchen mit Flüssigkeit zu versorgen. Hierfür eignen sich flache Schalen wie Vogeltränken.
Auch hier gilt: Die Wasserstellen sollten nicht in Bodennähe aufgestellt werden, um die Nager vor ihren Fressfeinden zu schützen und ihnen eine schnelle Flucht in die Bäume zu ermöglichen.
Vielerorts mangelt es an alten Bäumen oder natürlichen Höhlen, die von den Eichhörnchen für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungen benötigt werden und ihnen darüber hinaus Schutz vor äußeren Einflüssen bieten. So kommt es im urbanen Raum nicht selten vor, dass Eichhörnchen ihr Nest an ungeeigneten Orten wie Blumenkästen, Balkonen oder Hausfassaden errichten. Das Anbringen geeigneter Nistkästen kann Abhilfe schaffen. Eine Bauanleitung gibt es hier.
Hin und wieder findet man verletzte oder verwaiste Tiere. Ein hilfsbedürftiges Eichhörnchen erkennt man daran, dass es sich entweder leicht einfangen lässt oder sich sogar von selbst nähert. Bringen Sie verletzte Tiere in die nächste Wildtierauffangstation oder in eine spezielle Pflegeeinrichtung für Eichhörnchen. Wichtig ist es, das Tier warm zu halten, es mit Flüssigkeit zu versorgen und ggf. eine Urin-Stimulation durchzuführen.
Junge Eichhörnchen haben es oft besonders schwer, doch nicht jedes scheinbar in Not geratene Tier benötigt auch wirklich Hilfe. Sollten Sie ein Jungtier entdecken, das Ihnen aufgrund seines Verhaltens Sorgen bereitet, beobachten Sie es zunächst für eine Weile, um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Viele junge Hörnchen werden von ihrer Mutter zurück ins Nest geholt. Ändert sich nichts an der Lage oder entdecken Sie weitere Jungtiere, kontaktieren Sie den Eichhörnchen Notruf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Schutz und Gefährdung von Eichhörnchen
Generell gilt das Eurasische Eichhörnchen laut der Roten Liste als ungefährdet. Trotzdem zählt es nach dem Bundesartenschutzgesetz zu den besonders geschützten Tierarten und das ist auch gut so, da wir über den stark schwankenden Bestand unserer heimischen Baumbewohner eigentlich noch gar nicht so viel wissen.
Eichhörnchen dürfen nicht gehalten, gejagt, gefangen oder getötet werden. Auch ihre Nester unterliegen einem strengem Schutz: Das Entfernen oder Beschädigen eines Kobels ist strengstens untersagt! Bei Verstößen kann es zu einer Anzeige kommen.
Eine besondere Bedrohung für das Eichhörnchen stellt der Verlust alter Baumbestände und der Rückgang an naturnahen Mischwäldern dar. Auch der Weg über die Straße wird vielen Eichhörnchen zum Verhängnis: Jährlich fallen zahlreiche Einhörnchen unserem Straßenverkehr zum Opfer.