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Breitblättriges Knabenkraut: Orchidee der Feuchtwiesen
Das Breitblättrige Knabenkraut, auch als Breitblättrige Fingerwurz oder Breitblättrige Kuckucksblume bekannt, hat schon so manchen Naturfreund ins Bockshorn gejagt. Denn es kleidet sich variabel und geht auch gerne mal fremd.
Das Breitblättrige Knabenkraut Dactylorhiza majalis ist eine prachtvolle Orchidee, mit einem weiten Verbreitungsraum, die in Bayern früher sehr häufig vorkam. Ihre Lebensweise hat manche Überraschung zu bieten, etwa dass sie in vielen unterschiedlichen Erscheinungsformen daherkommen kann. Heute leidet die Art insbesondere unter dem Verlust ihres Lebensraums.
Das Breitblättrige Knabenkraut liebt feuchte Wiesen – ein Biotoptyp, der überall in Deutschland immer seltener wird. Viel zu oft werden solche blütenreichen Flächen entwässert, in Ackerland umgewandelt oder gar bebaut. Das hat dazu geführt, dass die früher recht häufige Orchidee deutschlandweit und auch im Freistaat selten geworden ist. Mittlerweile steht sie als gefährdet auf der Roten Liste. Deshalb setzt sich der BN sowohl für den Erhalt von Feuchtwiesen, als auch ganz speziell für den Schutz des Breitblättrigen Knabenkrautes ein.
Dactylorhiza majalis ist eine kräftige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 15 bis 50, selten 60 Zentimetern. Der aufrechte, hohle und im oberen Bereich kantige Stängel ist oftmals violett überlaufen. Im Frühjahr entwickeln sich vier bis sieben breite, lanzettliche Laubblätter, die meist oberseitig gefleckt sind. Der dichte, aufrechte Blütenstand besteht aus bis zu 50 Einzelblüten, von denen die untersten meist schon blühen, bevor der Stängel ausgewachsen ist. Die Blütenfarbe reicht von hellrosa bis zu einem dunklen Purpurrot, sehr selten kommen auch weiße Blüten vor. Die Blütezeit des Knabenkrauts reicht von Mai bis Juli.
- Wuchshöhe 15 – 50 cm, selten 60 cm
- Stängel aufrecht und hohl, häufig violett überlaufen, im oberen Bereich kantig
- Ab Frühjahr Entwicklung von 4 – 7 breiten, lanzettlichen Laubblättern, meist oberseitig gefleckt. Intensität der Flecken kann jedoch sehr unterschiedlich sein.
- Blüten von hellrosa bis zu einem dunklen Purpurrot, sehr selten auch weiße Blüten. Dreilappige Unterlippe der Blüte hat vorgezogenen Mittel- und schwach gezähnte Seitenlappen. Auf dem hellen Zentrum der Unterlippe fast immer typische schleifenförmige, violette Zeichnung. Seitliche Kelchblätter (Sepalen) abstehend bis aufwärts gerichtet. Mittleres Kelchblatt kleiner, bildet mit den Kronblättern (Petalen) eine Art Helm.
- Blütenstand dicht und aufrecht, bis zu 50 Einzelblüten, von denen die untersten meist schon blühen, bevor der Stängel ausgewachsen ist.
Achtung: Da Blütenform, Blütenfarbe, Wuchshöhe und Blattfleckung von Pflanze zu Pflanze sehr unterschiedlich sein können, macht es Dactylorhiza majalis seinen „Bestimmern“ nicht immer leicht. Auch neigt die Orchidee zu häufigen „Seitensprüngen“ mit anderen, im Biotop vorkommenden Arten. Diese Hybridisierung geschieht nicht selten mit dem Fleischfarbenen Knabenkraut. Solche Kreuzungen kommen vor allem in Südbayern häufig vor.
Der Gattungsname des Breitblättrigen Knabenkrautes, Dactylorhiza, leitet sich von den griechischen Wörtern daktylos (Finger) und rhiza (Wurzel) ab. Denn die schöne Orchidee, die auch als Fingerwurz bezeichnet wird, ist ein sogenannter Knollengeophyt. Ihre dreiteilig-fingerförmige Knolle überdauert den Winter und dient ihr als Speicherorgan. Der Artname majalis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet im Mai blühend.
- Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
- Abteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
- Klasse: Einkeimblättrige (Monocotyledoneae)
- Familie: Orchideengewächse (Orchidaceae)
- Gattung: Knabenkraut (Dactylorhiza)
Das Breitblättrige Knabenkraut mag nährstoffarme Böden und nasse Füße, früher war es eine der häufigsten Orchideen im Freistaat. Heute kommt die relativ robuste Schönheit nur noch in den Mittelgebirgen und im Alpenraum verbreitet vor. Weil ihre bevorzugten Wuchsorte immer seltener werden, macht sich auch die einstige „Allerweltsblume“ mittlerweile rar.
Auf sonnigen, kalk- und nährstoffarmen nassen Wiesen, in Flachmooren, Gräben und lichten Sumpflandschaften fühlt sich das Breitblättrige Knabenkraut zuhause. Längere Überflutungen im Winter schaden ihm nicht. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Wiesenorchideen ist das Breitblättrige Knabenkraut recht anpassungsfähig, nicht kalkgebunden und etwas toleranter gegenüber Stickstoffeinträgen als beispielsweise das Fleischfarbene Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Oft findet man das Breitblättrige Knabenkraut in seinem Lebensraum vergesellschaftet mit der Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und der Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Auf geeigneten Wiesen sind die leuchtend rosaroten Blüten der Orchidee im Mai bis Juli weithin auszumachen.
Blumenreiche Wiesen sind ein wertvolles Kulturgut. Ihre Existenz und ihr Reichtum hängen vom exakt richtigen Maß an Pflege und Bewirtschaftung ab. Von Natur aus wären Wiesen in Deutschland viel seltener. Rodung des in Mitteleuropa vorherrschenden Waldes und regelmäßige Mahd haben dazu geführt, dass Wiesen verbreitet vorkamen.
Von den Pflanzen her dominieren auf den Wiesen jene Arten, die regelmäßigen Verbiss durch Wild vertragen und sich der Mahd haben anpassen können. Dies bezieht sich auf den Zeitpunkt der Blüte und des Ausreifens der Früchte sowie prinzipiell auf die Fähigkeit, durch Mahd verloren gegangene Biomasse nachliefern zu können.
Feuchtwiesen finden sich in Bayern heute überwiegend in Fluss- oder Bachtälern sowie auf quellfeuchten Hangwiesen. Je niedriger das Nährstoffangebot ist, desto wahrscheinlicher ist es, seltenere Pflanzen dort anzutreffen. Das heißt im Umkehrschluss: Dort, wo der Landwirt düngt, sieht es für diese Raritäten schlecht aus. Andererseits gilt auch: Pflegt und nutzt der Landwirt eine Feuchtwiese überhaupt nicht mehr, verbuscht sie und verwandelt sich schnell in eine Hochstaudenflur auf der dann wieder ganz andere Arten wachsen.
Der BN setzt sich für den artenreichen Lebensraum Wiese ein, beispielsweise mit seiner jährlichen „Wiesenmeisterschaft“. Bei diesem Wettbewerb ehrt der Verband jährlich Landwirte und Landwirtinnen für die schönste Blumenwiese einer Region. Das motiviert die Bauern, weiter ihre wertvolle Arbeit für die Natur zu leisten und die Öffentlichkeit erfährt, wie wichtig sowohl artenreiche Wiesen als auch deren sorgsame Pflege und Nutzung sind.
Das Breitblättrige Knabenkraut ist über große Teile Europas verbreitet. Die südliche Arealgrenze verläuft von Nordspanien über Norditalien und Dalmatien bis Rumänien. Nördlich erreicht es Südschweden und Südnorwegen, östlich gelangt es bis Sibirien. Auf den britischen Inseln kommt die Orchideenart nicht vor. Insbesondere in Deutschland hat das Breitblättrige Knabenkraut einen Verbreitungsschwerpunkt. Zwischen zehn und 33 Prozent des Gesamtbestandes wachsen in der Bundesrepublik.
Wie alle Arten der Gattung Knabenkraut (Dactylorhiza) ist auch das Breitblättrige Knabenkraut eine sogenannte Nektartäuschblume: Was für Insekten wie ein ordentlich gefüllter Fresskorb aussieht, ist in Wahrheit nur ein guter Trick. Schon mit seinen leuchtenden, hellrosa bis dunkelpurpurrot-farbenen Blüten ist das Breitblättrige Knabenkraut ein echter „Hingucker“ für Insekten. Wie alle Arten der Gattung täuscht sie zusätzlich mit einer Verdickung (Sporn) des mittigen Blütenhüllblattes (Lippe) reichen Nektarsegen vor. Der Sporn ist jedoch leer. Statt des erhofften Nektarumtrunks erwartet die Bestäuber – verschiedene Hummeln, Bienen oder teilweise auch Fliegen – dort ein Pollenpaket, das ihnen an den Kopf geklebt wird. Wenn das Insekt so die nächste Blüte anfliegt und dort versucht, den Sporneingang zu erreichen, wird der Pollen auf die Narbe der Blüte übertragen.
Mykorrhiza-Pilze überlebenswichtig
Nach der Blüte im Mai oder Juni dauert es mehrere Wochen bis die bestäubten Fruchtkapseln reif werden. Sie entwickeln Längsspalten, die sich nur bei trockenem und warmem Wetter öffnen, um so die winzigen Samen bei günstigen Ausbreitungsbedingungen zu entlassen.
Bei der Vermehrung über ihre Samen ist das Breitblättrige Knabenkraut auf Mykorrhiza-Pilze im Boden angewiesen, mit denen sie in Symbiose lebt. Die staubfeinen Samen bestehen aus wenigen Zellen ohne Nährgewebe. Das macht sie so leicht, dass sie Distanzen von über zehn Kilometern zurücklegen können. Andererseits sind sie durch diese Minimalausstattung auf weitere Nährstoffzufuhr angewiesen. Diese liefert ihnen eben ein spezieller Wurzelpilz, der Mykorrhiza-Pilz. Nur dort, wo die Orchideensamen ihn im Boden vorfinden, erhalten sie die nötigen Nährstoffe zum Keimen.
Schon allein aus diesem Grund ist es völlig unverantwortlich, die schöne Orchidee auszugraben und in den eigenen Garten umzusiedeln. Weil diese Mykorrhiza-Pilze fehlen, können sich Orchideen dort praktisch niemals entwickeln.
Vermehrung über Mutterknolle
Neben der Vermehrung durch Samen kann das Breitblättrige Knabenkraut auch aus der Mutterknolle des Vorjahres neue blühende Pflanzen austreiben. Die schöne Orchidee, die auch als Fingerwurz bezeichnet wird, ist ein sogenannter Knollengeophyt. Ihre dreiteilig-fingerförmige Knolle überdauert den Winter und dient ihr als Speicherorgan. Daraus entsteht im Frühling eine neue Pflanze, die nach der Blüte abstirbt. Dafür bildet sich eine sogenannte Tochterknolle, aus der im nächsten Jahr wiederum eine neue Pflanze entsteht.
Da die Bestäuber des Breitblättrigen Knabenkrautes bei ihrer Suche nach Nahrung nicht zwischen den verschiedenen Dactyloriza-Arten unterscheiden, gibt es eine Vielzahl von Hybriden. Häufig kreuzt sich das Breitblättrige Knabenkraut mit dem Fuchsknabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) oder dem Fleischfarbenen Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata).
Gefährdung und Schutz: unser Einsatz für das Breitblättrige Knabenkraut
Wie der BUND Naturschutz seine Spendengelder anlegt? Zum Beispiel in dieser wunderbaren Magerwiese südlich von Wunsiedel. Nicht weniger als acht Pflanzenarten der Roten Liste Bayerns blühen auf der 1.500 Quadratmeter großen Fläche: Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia), Fuchssche Fingerwurz (Dactylorhiza fuchsii), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Arnika, Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia) und Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica). Über der Orchideenwiese gaukeln bunte Schmetterlinge wie Tagpfauenauge, Wachtelweizen-Scheckenfalter und Großer Perlmutterfalter. Die kleine Waldwiese war in den 1970er-Jahren mit Fichten aufgeforstet worden. 1989 kaufte sie der BN und beseitigte im Dezember 1990 die Fichten – damals noch eine spektakuläre Naturschutzaktion. Seitdem mähen die Aktiven der Kreisgruppe die Fläche regelmäßig und sie hat sich inzwischen zu einer wunderbaren Magerwiese regeneriert. Ein schöner Erfolg für den BN-Artenschutz!
Wie im obigen Beispiel pflegen Hunderte von ehrenamtlichen Naturfreunden jahrein jahraus für den BN Mager- und Feuchtwiesen überall in ganz Bayern. Sie sorgen dafür, dass diese Kleinode entdeckt, erhalten oder auch wiederhergestellt werden: Das ist aktiver Schutz für die Bewohner dieser Biotope wie das Breitblättrige Knabenkraut.
Vielerorts ist allerdings immer noch unbekannt, wo das Breitblättrige Knabenkraut überhaupt wächst, geschweige denn, wo es vielleicht inzwischen schon verschwunden ist. Effektiv schützen kann man Arten aber nur, wenn so viel wie möglich über ihre jetzigen und früheren Wuchsorte bekannt ist.
Oft sind es Experten des BN, die Standorte finden, kartieren und melden. So zum Beispiel im Landkreis Coburg. Dort werden die Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrauts bereits seit 1980 erfasst. Aus den 1990er-Jahren waren 37 Wuchsorte bekannt. 2005 wurden diese im Auftrag des BUND Naturschutz und mit finanzieller Unterstützung der Glücksspirale überprüft. Die gute Nachricht: 17 bisher nicht bekannte Vorkommen wurden dabei entdeckt. Die schlechte Nachricht: Nur 24 der bereits kartierten Vorkommen konnten die BN-Botaniker noch bestätigen. Insbesondere im südlichen und westlichen Teil des Landkreises waren die wenigen Standorte fast vollständig erloschen.
Die Wuchsorte des Breitblättrigen Knabenkrautes konzentrieren sich jetzt noch stärker auf die Buntsandsteingebiete im Vorland des Thüringer Waldes und des Obermainischen Hügellandes, also dort, wo auch schon in den 1980er-Jahren der Verbreitungsschwerpunkt der Art war. Als Ursachen für die Bestandsrückgänge stellten die BN-Experten verstärkte Düngung, frühe und häufigere Mahd, Umbruch in Ackerland und das Brachfallen von Feuchtwiesen fest. Wie gesagt: Keine guten Nachrichten. Aber immerhin ist der besorgniserregende Trend nun bekannt und dokumentiert, sodass der BUND Naturschutz Schutzmaßnahmen – wo immer möglich – selbst ergreifen oder die Behörden konkret an ihre Verpflichtung dieser Art gegenüber erinnern kann.
Wie fast alle Orchideen in Bayern ist auch das Breitblättrige Knabenkraut in seinem Bestand bedroht und gilt laut Roter Liste als gefährdet. Seit vielen Jahrzehnten nehmen die Bestände dieser Art ab – ein Schicksal, das die schöne Blume mit vielen anderen Pflanzen feuchter Standorte teilt.
Auszeichnungen wie „Blume des Jahres 1980“ (Loki Schmidt Stiftung) und „Orchidee des Jahres 1989“ (Arbeitskreis heimischer Orchideen) zeigen, dass sich Naturschützer schon lange Sorgen um den Bestand des Breitblättrigen Knabenkrautes und dessen Lebensraum machen. Wie fast alle bayerischen Orchideen ist auch das Breitblättrige Knabenkraut in seinem Bestand bedroht und wird sowohl auf der Roten Liste des Bundes, als auch in Bayern als gefährdet eingestuft.
Im Vergleich zu vielen seiner „Wiesenmitbewohner“ reagiert das Breiblättrige Knabenkraut eigentlich gar nicht so empfindlich auf Veränderungen des Standortes. Oft ist es die letzte der heimischen Orchideen, die noch an einem geschädigten Wuchsort ausharrt. Doch wenn der Standort zu trocken oder nährstoffreich wird, sind auch ihre Tage gezählt. Trockenlegung, Düngung, intensive Beweidung, Teichbau, Umbruch oder das Verbuschen nicht mehr gemähter Feuchtwiesen machen der schönen Orchidee in Bayern auf Dauer das Leben schwer. Insbesondere in den Tallagen sind durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung fast alle Massenvorkommen zerstört worden oder bis auf kleinste Reliktpopulationen verschwunden. In höheren Lagen, wie in den Mittelgebirgen und im Alpenraum, kommt das Breitblättrige Knabenkraut hingegen noch ziemlich regelmäßig vor.
Der Rückgang des Breitblättrigen Knabenkrautes dokumentiert gleichzeitig, dass artenreiche Feuchtwiesen immer seltener werden. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz des Breitblättrigen Knabenkrauts! Und wir können dabei helfen.
Forderungen für das Breitblättrige Knabenkraut
Vor allem in den Tallagen sind Feuchtwiesen verloren gegangen. Intaktes Feuchtgrünland beherbergt viele, heute selten gewordene Arten. Dactylorhiza majalis ist ein guter Bioindikator für solche feuchten und nährstoffärmeren Reste der Kulturlandschaft: Wenn die Art in größeren Beständen anzutreffen ist, weist das darauf hin, dass das Grünland in einem guten ökologischen Zustand ist. Geeignete Schutzmaßnahmen für solche Flächen sind:
- Bisher eventuell noch unbekannte Wuchsorte dem BUND Naturschutz (der zuständigen Kreisgruppe im Landkreis des Fundortes) oder den Naturschutzbehörden melden, damit sie kartiert und geschützt werden können.
- Sicherstellen, dass die Flächen auch weiterhin nicht gedüngt, trockengelegt oder gar in Acker- oder Bauland umgewandelt werden.
- Weiterhin extensiv mähen, allerdings frühestens im Juli, wenn die Samenbildung abgeschlossen ist.
Deutschland muss das Breitblättrige Knabenkraut schützen
Deutschland spielt eine spezielle Rolle beim Schutz des Breitblättrigen Knabenkrauts: Zehn bis 33 Prozent des weltweiten Bestandes der gefährdeten Wiesenblume wachsen heute in der Bundesrepublik. Damit ist sie eine „Pflanzenart nationaler Verantwortlichkeit“. Das Land kann und muss besonders viel dafür tun, dass die schöne Orchidee auch weiterhin intakte Lebensräume vorfindet. In der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) hat sich Deutschland selbst das Ziel gesetzt die Lebensräume der Arten, für die Deutschland eine besondere Erhaltungsverantwortlichkeit hat, bis 2020 wiederherzustellen und zu sichern.
Mit seiner Arbeit übernimmt der BUND Naturschutz aktiv Verantwortung für diese schöne heimische Orchideenart: Mit fachlichen Stellungnahmen kann der Verband immer wieder zerstörerische Flächennutzungsänderungen verhindern und damit beispielsweise Feuchtwiesen sowie Quell- und Zwischenmoore als Lebensraum für das Breitblättrige Knabenkraut und viele weitere bedrohte Arten retten. Wenn möglich, kauft oder pachtet der BN solche wertvollen Biotope. Anschließend renaturiert und pflegt der Verband sie mithilfe seiner vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen in den bayerischen Orts- und Kreisgruppen. Das Engagement des BN für eine naturverträgliche Landwirtschaft und öffentlichkeitswirksame Aktionen wie die jährliche Wiesenmeisterschaft kommen dem Breitblättrigen Knabenkraut ebenfalls zugute.