Dieselgipfel gefloppt: Es braucht mehr für saubere Luft!
Wie das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium am 23. August mitteilten, führen die beim Dieselgipfel am 2. August beschlossenen Maßnahmen „zu einer Senkung der Stickstoffdioxidbelastung in den deutschen Städten von bis zu sechs Prozent. Diese Senkung reicht in den meisten betroffenen Städten nicht aus, um den Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter einzuhalten, der in der EU zum Schutz der menschlichen Gesundheit gilt. Das ergeben Modellrechnungen des Umweltbundesamtes“.
BN-Verkehrsexperte Richard Mergner erklärt dazu: „Die heute vorgestellten Zahlen belegen, dass deutlich mehr geschehen muss als die auf dem Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen, um die Stickoxoid-Grenzwerte in den Städten einzuhalten und endlich für gesündere Luft ob in München oder Nürnberg zu sorgen.“
„Reine Softwarelösungen und auch die so genannten Umweltprämien der Autohersteller, die vor allem der Verkaufsförderung dienen, reichen nicht aus. Diesel-Neufahrzeuge, die ihre gesetzlichen Grenzwerte reißen, dürfen nicht noch durch Kaufbeihilfen gefördert werden, sie dürfen gar nicht erst in den Verkauf gelangen. Auch wirksame Hardware-Nachrüstungen bereits verkaufter Fahrzeuge sind nötig, wenn Fahrverbote ausgeschlossen werden sollen“, so Mergner weiter.
Es an der Zeit für umfassende Konzepte, um Stickoxide, aber auch andere Belastungen im Verkehrsbereich zu mindern. Ministerpräsident Horst Seehofer und Verkehrsminister Joachim Herrmann müssen dies endlich einfordern. Der für den Herbst angekündigte zweite Dieselgipfel muss Wege zur Verkehrswende beschließen, sie ist aus Sicht von Umwelt und Gesundheit ohnehin unumgänglich.
Stellungnahme des Umweltbundesamtes
Für Rückfragen
Richard Mergner
Landesbeauftragter und Verkehrsexperte
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
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