Durchsuchen Sie unser Wissen

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Fürther Stadtwald: Erfolgreich verteidigt

Stadtnahe Wälder sind ein Glücksfall für das Stadtklima und die Naherholung – und ein ewiger Zankapfel. Immer wieder gibt es Begehrlichkeiten, für dieses oder jenes Vorhaben "nur ein kleines Stück" davon abzuzwacken. Der BUND Naturschutz (BN) und die Fürther Bürger haben das bisher mit Erfolg abgewendet.

Der Fürther Stadtwald ist ein Paradebeispiel für die endlose Kette von Begehrlichkeiten, der stadtnahe Wälder meist ausgesetzt sind. Dabei ist er seit 1985 Bannwald und damit eigentlich unantastbar, weil ihm "eine außergewöhnliche Bedeutung für das Klima, den Wasserhaushalt und die Luftreinigung zukommt". Gleichzeitig ist der Fürther Stadtwald ein FFH-Gebiet, das unter anderem vielen Fledermausarten Heimat bietet.

Und trotzdem: Hier eine bescheidene Industriellenvilla samt Nebengebäuden, dort die "winzige" Erweiterung eines Baugebiets um ein paar Hektar, da die Durchschneidung durch eine Hauptverkehrsader, dort die Umwandlung eines ehemaligen Krankenhauses in ein Luxusressort mit zahlreichen Neubauten, die bereits mit "Königlich wohnen" beworben werden – die kleinen und großen Angriffe auf den Stadtwald nehmen kein Ende.

Kampfstarke Fürther

Zum Glück gibt es in Fürth eine kampfstarke BN-Kreisgruppe, die sich schon seit den 1950er-Jahren für eine Aufwertung des ehemaligen "Steckerlaswalds" einsetzt – und dazu viele andere engagierte Verbände und Einzelpersonen. Und zum Glück wissen die meisten Fürther, was sie an ihrem Stadtwald haben, der sich zusammen mit dem Zirndofer Stadtwald und zwei Staatswaldflächen vom südwestlichen Stadtrand über 560 Hektar, also 5,6 Quadratkilometer, fast bis nach Cadolzburg erstreckt. Deshalb stehen sie auch immer bereit, den Stadtwald zu verteidigen, was auch alle paar Jahre erforderlich ist.

Der vorerst letzte Angriff war 2020 der Versuch der Stadt Fürth, ein seit Jahren leerstehendes Erholungsheim in ein "Stadtwaldjuwel" mit 22 Eigentumswohnungen zu verwandeln. Statt gut angebunden, günstigen Wohnraum zu schaffen, wollte man das Grundstück zu Geld machen und inmitten des Waldgebiets eine private Wohnanlage schaffen. Doch auch dieser Versuch scheiterte, wenigstens fürs Erste, an einer wachsamen Öffentlichkeit.

Wanderung im Fürther Stadtwald

Der Stadtwald ist mit einem umfangreichen, gut beschilderten Wegenetz erschlossen. Das Schöne ist: Man kann direkt oder auf Umwegen von Bahnstation zu Bahnstation wandern. Besonders sehenswert sind die historischen Steinbrüche, die alten Forstgrenzsteine und der Silberweiher, der sich, obwohl künstlich angelegt, zu einem Biotop für Libellen, Frösche und Teichmolche entwickelt hat.

Die direkt am Waldrand gelegene Haltestelle "Alte Veste" bietet sich als Ausgangspunkt an. Von dort folgt man dem westlichsten Weg, der nahe am Waldrand mit Blick auf Zirndorf verläuft, und schwenkt nach etwa 1,5 Kilometern nach rechts Richtung Walderlebnispfad Oberfürberg. Von dort geht es weiter zu den Kanzelfelsen und später zur Bahnstation Burgfarnbach.

  • Ausgangspunkt: Bahnhof "Alte Veste"
  • Länge: knapp zehn Kilometer, beliebig variierbar
  • Wegcharakter: Waldwege, hügelig
  • Einkehr: Grüner Felsenkeller