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Tiere und Pflanzen

Für eine ökologische Landwirtschaft in Bayern

Eine bessere, eine zukunftsfähige Landwirtschaft für Bayern, das ist unser Ziel. Eine, die gesunde Lebensmittel in einer artenreichen Kulturlandschaft erzeugt, fair entlohnte Arbeitsplätze schafft und in der das Wohlergehen der Nutztiere ebenso selbstverständlich ist wie der Klimaschutz.

In Bayern liegen aktuell knapp ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe Deutschlands. Die Landwirtschaft hat Bayern geprägt. Mit 50 Prozent Anteil an der Landesfläche hat sie das heutige Landschaftsbild des Freistaates geformt.

Doch das vielfältige Bauernland Bayern ist bedroht: Feldraine, Hecken, Blumen- und Streuobstwiesen verschwinden zusehends und mit ihnen die Tiere und Pflanzen, die dort lebten. So stellte 2019 der Weltbiodiversitätsrat IPBES in einem Gutachten fest, dass die Landwirtschaft zu den Haupttreibern des Artensterbens zählt. Insekten,  Ackerwildkräuter, Feldvögel – ihrer aller Überleben ist davon abhängig, dass wir unsere Landwirtschaft wieder naturverträglicher und vielfältiger gestalten und keine Ackergifte wie Glyphosat mehr einsetzen. Der BN schafft dafür Anreize und fördert gute Beispiele: So zeigen bayerische Bauern bei den Wiesenmeisterschaften regelmäßig, wie man Futtererzeugung und Artenvielfalt auf Grünland meisterlich verbindet.

Lesen Sie mehr zum Thema Artenvielfalt und Landwirtschaft!


Landwirtschaft: Brüssel liegt mitten in Bayern

Was auf bayerischen Feldern und Höfen heute passiert, hängt zum Großteil davon ab, was in Brüssel beschlossen wird. Industrielle Dimensionen und Strukturen, wie die EU-Agrarpolitik sie fördert, haben deshalb schon lange auch im Freistaat Einzug gehalten. Und mit ihnen riesige Mastanlagen, Gülleseen, ausgeräumte Landschaften und Maisäcker soweit das Auge reicht. Groß und größer lautet heute auch in Bayern die Devise.

Rund 50.000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern konnten dem von der europäischen Agrarpolitik vorgegebenen „Wachse oder Weiche“ nicht standhalten und haben in den letzten 20 Jahren ihre Tore für immer geschlossen. Die Größe der verbleibenden Betriebe nimmt indes weiter zu.

50.000

bayerische Bauernhöfe weniger

Folge der EU-Landwirtschaftspolitik

Lesen Sie, was sich in der europäischen Agrarpolitik ändern muss!


Für mehr Tier- und Klimaschutz

Eine Veränderung hin zum Besseren ist nur mit einer ökologischeren EU-Agrarpolitik möglich. Zu ihr gehört auch, die Viehbestände in den einzelnen Betrieben auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen und Massentierhaltung zu unterbinden. Das ist im Sinne einer artgerechten Tierhaltung genauso nötig wie im Hinblick auf den Klimaschutz. Die Landwirtschaft gehört zu den größten Verursachern von schädlichen Klimagasen und gerade in der Nutztierhaltung entstehen große Mengen davon.

Ein Bauernhof sollte möglichst nur so viele Tiere halten, dass er das Futter für sie auf seinen eigenen Flächen erzeugen kann (flächengebundene Tierhaltung) und nicht auf Kraftfutter aus Übersee angewiesen ist. Denn für dessen Anbau werden oft wichtige Regenwälder vernichtet und die Flächen fehlen für die Nahrungserzeugung der einheimischen Bevölkerung. Die Menge an Mist und Gülle, die im Betrieb anfällt, sollte im eigenen Betrieb als Dünger eingesetzt werden können, ohne das Grundwasser mit zu viel Nitrat zu belasten.

Unsere Ernährung zählt!

Natürlich sind auch wir als Konsumenten gefragt. Wer sich nachhaltig ernährt und dabei weniger oder gar kein Fleisch und Milchprodukte nur in Maßen isst, ernährt sich gesund, tut etwas für Klima- und Umweltschutz und fördert gleichzeitig eine bessere Landwirtschaft. Generell gilt: Bio ist gerade bei Fleisch und Milchprodukten die umweltfreundlichere Wahl, da diese mit deutlich weniger Importfutter erzeugt werden. Fleisch sollte am besten aus regionaler Bioweidehaltung stammen.

Mit 1,3 Milliarden Euro Förderung (Stand: 2023) allein für die bayerische Landwirtschaft steuert die EU-Agrarpolitik ganz wesentlich die Richtung, in die sich die europäische Landwirtschaft entwickelt. Statt große und immer größere, hochspezialisierte Betriebe zu fördern und begünstigen, sollte sie auf eine gesunde bäuerliche, ökologische und vielseitig ausgerichtete Landwirtschaft setzen, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region bringt, gesunde Lebensmittel erzeugt und fruchtbare Böden als Grundlage unserer Existenz sichert, und flexibler auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren kann.

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Es geht auch besser: Biolandwirtschaft in Bayern

Dass eine nachhaltige Landwirtschaft möglich ist, zeigen schon heute viele Biobetriebe in Bayern. Mehr als zwölf Prozent der bayerischen Landwirte sind Biobauern (Stand: 2024), das sind rund 30 Prozent aller Ökobetriebe in Deutschland. Diese Landwirte arbeiten ohne chemische Ackergifte wie Glyphosat und ohne künstliche Dünger. Dadurch ernten sie zwar etwa 20 Prozent weniger als ihre konventionell arbeitenden Kollegen, schonen dafür aber Böden, Klima, Wasser, Tiere und Pflanzen – und damit nicht zuletzt auch uns Menschen. Außerdem entstehen durch die vermehrte Handarbeit Arbeitsplätze. Das stärkt den ländlichen Raum und damit auch den Weiterbestand unserer dörflichen, bäuerlichen Kultur.

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Ein neu gebauter – asphaltierter – Kernweg (Foto: Karin Eigenthaler)

Kernwege

Der BN hält die sogenannten Kernwege, die in vielen Gemeinden als landwirtschaftliche Wege geplant werden für einen Irrweg auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft

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