Herabstufung Schutzstatus ändert für Bayern vorerst nichts
Die heute vom EU-Parlament beschlossene Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf wird in Bayern erst einmal keine Auswirkungen haben. Wölfe dürfen zukünftig zwar grundsätzlich leichter abgeschossen werden, für Bayern liegt das aber noch in ferner Zukunft, betont der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe: „Es wird auch weiterhin gelten, dass der günstige Erhaltungszustand im jeweiligen EU-Land und der Region erreicht sein muss. Davon sind wir in Bayern - bei gerade einmal 10 Territorien auf 70.000 km² Fläche - noch sehr weit entfernt. Der Wolf wird bei uns in den nächsten Jahren weiterhin nicht ohne weiteres bejagt werden dürfen. Auch wolfsfreie Zonen sind trotz der Herabstufung rechtlich nicht möglich.“
Die Abstimmung in Brüssel sei eine rein politische Entscheidung, betont der BN-Wolfsexperte Uwe Friedel: „Es wird ständig suggeriert, dass durch eine Regulierung des Wolfsbestandes ein guter Schutz für Weidetiere erreicht werden kann. Die Staatsregierung sollte den Weidetierhaltern aber keine falschen Hoffnungen machen - nach wie vor ist Herdenschutz das einzige Mittel, um die Weidetiere vor Wolfsübergriffen präventiv zu schützen! Bejagung ohne Herdenschutz führt zu hohen Risszahlen, wie Beispiele aus anderen Ländern wie beispielsweise Norwegen zeigen.“