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Haltungsformen für Hühner: Bio-Eier kaufen!
Welche Eier kann man mit gutem Gewissen kaufen? Welche Haltungsformen gibt es und wie erkenne ich, woher ein Ei stammt? Mit unseren Tipps finden Sie die Eier aus der besten Haltungsform.
Legehennen haben sehr selten ein schönes Leben. Um „glückliche Hühner“ handelt es sich allenfalls, wenn sie gut umsorgt in kleiner Zahl zusammenleben und dabei jederzeit viel Platz und Auslauf haben. Daher kommt das beste Ei vom kleinen Bio-Bauernhof in der Nähe. Die großflächige Versorgung vieler Menschen ist mit solch kleinen Betrieben aber nicht möglich. Wer vor Ort keine regionalen Bio-Eier kaufen kann, hält sich daher am besten an die Eier der Öko-Anbauverbände.
Kaufen Sie deshalb möglichst Eier vom kleinen Bio-Bauernhof in der Nähe oder beim Einkauf im Geschäft von den Öko-Anbauverbänden.
- document.getElementById('c244649').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">1 Erste Wahl: Eier von Öko-Anbauverbänden
- document.getElementById('c244650').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">2 Auch empfehlenswert: europäisches Biosiegel
- document.getElementById('c244651').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">3 Nur dritte Wahl: Eier aus Freilandhaltung
- document.getElementById('c244653').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">4 Nicht akzeptabel: Boden- oder Käfighaltung
- document.getElementById('c244654').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">5 Fragen und Antworten zum Kauf von Eiern
Erste Wahl: Eier von Öko-Anbauverbänden

Eier von Bio-Anbauverbänden sind die erste Wahl beim Eierkauf. Die Bio-Anbauverbände erfüllen noch höhere Standards als das europäische Biosiegel.
Bio-Anbauverbände bieten ihren Hühnern
- zusätzliche Außenbereiche,
- mehr Platz im Stall
- oder einen mobilen Stall, der regelmäßig den Standort wechselt, sodass die Hühner immer wieder frisches Gelände zum Auslauf und Scharren bekommen.
Die drei größten Bio-Anbauverbände sind Bioland, Demeter und Naturland. Daneben gibt es etliche kleinere, zum Teil auf bestimmte Produkte oder Regionen spezialisierte Organisationen.
So erkennen Sie Eier von Bio-Anbauverbänden
- Die Verpackung trägt das Label eines der Öko-Verbände.
- Am Zahlencode auf dem Ei: Die erste Zahl des Codes gibt Auskunft über die Haltungsform. Die Ziffer 0 steht dabei für Bio-Haltung.
Auch empfehlenswert: europäisches Biosiegel

Eier mit dem europäischen Biosiegel - einem Blatt aus weißen Sternen auf grünem Grund - sind die zweite Wahl. Ihre Standards sind nicht ganz so hoch wie die der Bio-Anbauverbände, sie erfüllen aber immer noch die strengen Anforderungen der EU-Ökoverordnung:
- Pro Quadratmeter dürfen maximal sechs Hühner gehalten werden, pro Stall darf es nicht mehr als 3.000 Hühner geben.
- Der Stall muss von Tageslicht beleuchtet werden und eine Frischluftzufuhr haben.
- Die Hühner können draußen frei herumlaufen. Sie haben Raum zum Picken, Sandbaden und Ruhen. Es gibt Versteckmöglichkeiten wie Bäume und Sträucher.
- Das Futter stammt aus ökologischem Anbau und zu mindestens 20 Prozent aus derselben Region. Gentechnik ist tabu, ebenso wie die vorbeugende Fütterung von chemisch-synthetischen Tierarzneimitteln.
Im Vergleich zur konventionellen Hühnerhaltung haben die Tiere in Biobetrieben weniger Stress, weil ihnen mehr Platz und ein Auslauf im Freien zur Verfügung steht. Dennoch handelt es sich auch hierbei um Massentierhaltung.
So erkennen Sie Bio-Eier
- Die Verpackung trägt das europäische Biosiegel (siehe Bild).
- Die erste Stelle des Zahlencodes auf dem Ei zeigt die Ziffer 0.
Das gilt auch für verarbeitete Eier: Kaufen Sie möglichst nur eihaltige Produkte mit dem Bio-Siegel. Etwa die Hälfte unserer Eier konsumieren wir verarbeitet, im Restaurant oder Schnell-Imbiss, als Kuchen oder Mayonnaise. Auch hier sollten wir die Hühnerhaltung im Auge behalten. Leider gibt es bei eihaltigen Produkten aber keine Kennzeichnungspflicht, die Aufschluss über die Herkunft des Eis gibt. Hier bietet nur das Bio-Siegel Sicherheit.
Nur dritte Wahl: Eier aus Freilandhaltung

Zwar haben Hühner aus „Freilandhaltung“ tagsüber Auslauf im Freien, ansonsten geht es ihnen aber schlechter als Hühnern aus Biobetrieben. Daher sind Eier mit der Bezeichnung „Freilandhaltung“ nur dritte Wahl.
- Im Stall wird es genauso eng wie bei der Bodenhaltung: Bis zu neun Hühner müssen sich einen Quadratmeter teilen.
- Das Futter darf mit dem Einsatz von Pestiziden und chemisch-synthetischem Dünger produziert worden sein.
Eier aus Freilandhaltung sollten Sie deshalb nur in Ausnahmefällen kaufen. Sie erkennen sie
- an der Bezeichnung „Freilandhaltung“ auf der Verpackung
- der Ziffer 1 zu Beginn des Zahlencodes auf dem Ei.
Nicht akzeptabel: Boden- oder Käfighaltung

Verzichten Sie auf den Kauf von Eiern aus Boden- oder Käfighaltung. Hier kann man nicht mehr davon sprechen, dass das Tierwohl berücksichtigt würde.
Hühner in Bodenhaltung haben wenig Bewegung und sind niemals draußen.
- Die Hühner sind in riesigen Hallen untergebracht. Oft leben mehr als 200.000 Hennen in so einer Halle. Auf einen Quadratmeter kommen neun Hühner.
- Tageslicht und Auslauf an frischer Luft kennen die Hühner in Boden- oder Käfighaltung nicht.
- Zu erkennen sind Eier aus „Bodenhaltung“ an der entsprechenden Bezeichnung auf der Packung und der Ziffer 2 an erster Stelle des Zahlencodes auf dem Ei.
Die berüchtigten Legebatterien sind in der EU zwar mittlerweile verboten, Käfighaltung gibt es aber dennoch.
- Hier werden bis zu 60 Hühner in einen Käfig gesteckt. Das einzelne Huhn hat kaum mehr Platz als eine DIN A 4 Seite.
- Die Hennen leben auf Gitterböden, können kaum flattern oder sich verstecken.
- Sie sehen niemals natürliches Tageslicht.
- Eier aus Käfighaltung erkennen Sie an der Ziffer 3 am Anfang des Zahlencodes auf dem Ei.
Fragen und Antworten zum Kauf von Eiern

Auf jedem Ei steht ein Zahlencode, der die Herkunft des Eis angibt. Er ist nach dem Schema X-DE-XXXXXX aufgebaut, also zum Beispiel 0-DE-0937175. Auf dem Bild sieht man ein Bio-Ei aus Deutschland, genauer gesagt aus Bayern und der Oberpfalz: 0 = Bio, DE = Deutschland, 09 = Bayern, 3 = Oberpfalz, die restlichen vier Ziffern geben den Betrieb an.
Erste Ziffer: Haltungsform
0 = Bio
1 = Freiland
2 = Bodenhaltung
3 = Kleingruppenhaltung/Käfigeier
Das Ei mit dem Beispielcode 0-DE-0937175 stammt demnach aus Bio-Haltung.
Buchstaben: Erzeugerland
DE steht für Deutschland, AT für Österreich usw.
Das Ei mit dem Beispielcode 0-DE-0937175 kommt somit aus Deutschland.
Die nächsten zwei Ziffern: Bundesland
01 = Schleswig-Holstein
02 = Hamburg
03 = Niedersachsen
04 = Bremen
05 = Nordrhein-Westfalen
06 = Hessen
07 = Rheinland-Pfalz
08 = Baden-Württemberg
09 = Bayern
10 = Saarland
11 = Berlin
12 = Brandenburg
13 = Mecklenburg-Vorpommern
14 = Sachsen
15 = Sachsen-Anhalt
16 = Thüringen
Das Ei mit dem Beispielcode 0-DE-0937175 wurde in einem bayerischen Betrieb gelegt.
Dritte Ziffer nach den Buchstaben: Regierungsbezirk
1 = Oberbayern
2 = Niederbayern
3 = Oberpfalz
4 = Oberfranken
5 = Mittelfranken
6 = Unterfranken
7 = Schwaben
Bei dem Ei mit dem Beispielcode 0-DE-0937175 handelt es sich um ein Ei aus der Oberpfalz.
Letzte vier Ziffern: Erzeugerbetrieb
Um welchen Betrieb es sich genau handelt, erfahren Sie auf www.was-steht-auf-dem-ei.de/index.php - sofern es sich um ein Ei aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung handelt.
Eier aus Bio-Haltung stammen immer von Hühnern, die auch Auslauf im Freien haben. Das ist bei der ökologischen Eierproduktion vorgeschrieben.
„Freilandhaltung“ ist aber nicht identisch mit „Bio“. Hühner in der „Freilandhaltung“ haben zwar ebenfalls Auslauf im Freien, aber abgesehen davon bleiben die Standards der Freilandhaltung gegenüber der Bio-Haltung zurück.
So bekommen die Hennen in einem Biobetrieb anders als bei der Freilandhaltung fast ausschließlich Futter in Bioqualität. Zudem haben Biohühner im Stall etwas mehr Platz als Hühner aus „Freilandhaltung“. Pro Quadratmeter Innenfläche leben dort bis zu sechs Biolegehennen. Bei der Freilandhaltung sind es neun Hennen pro Quadratmeter.
„Freiland“ heißt übrigens nicht, dass die Hühner den ganzen Tag im Freien sind; es bedeutet vielmehr, dass die Hühner die Möglichkeit haben, aus dem Stall ins Freie zu gehen. Sowohl die Hühner in Bio- als auch in „Freilandhaltung“ leben somit sowohl im Stall als auch im Freien.
Nein, Bio-Eier haben nicht immer eine braune Schale, denn die Farbe der Eierschale hängt von der Hühnerrasse ab, nicht von der Haltungsform. Weiße und braune Eier können beide aus Bio-Haltung stammen. Die Farbpigmente werden genetisch bedingt von der Henne produziert und nicht durch die Haltungsbedingungen oder das Futter beeinflusst.
Manche Eier haben einen kräftigeren Gelbton als andere. Die Farbe des Eidotters hängt dabei hauptsächlich von den Farbstoffen im Futter der Hühner ab: Mais oder viel Grünfutter färben den Dotter gelb, während Raps oder Eicheln ihn bronzefarben färben können.
Bei Hühnern aus konventionellen Betrieben, insbesondere aus Bodenhaltung, werden oft zusätzlich synthetische Farbstoffe ins Futter gemengt, weil die Verbraucher*innen orange Eidotter bevorzugen.
Im Bio-Anbau sind solche synthetischen Farbstoffe im Futter nicht erlaubt, weshalb der Dotter von Bio-Eiern oft ein blasseres Gelb hat. Mit der Qualität des Eis hat die Farbe aber nichts zu tun.
Die Güteklassen unterscheiden zwischen Eiern für den Einzelhandel einerseits und Eiern für industrielle Zwecke andererseits.
- Für den Einzelhandel sind ausschließlich Eier der Güteklasse A bestimmt.
- Eier der Güteklassen B und C werden immer von der Lebensmittelindustrie verwertet.
Bei der Frage, welche Eier man als Endverbraucher kaufen sollte, spielt die Güteklasse somit keine Rolle, da alle Eier im Einzelhandel Güteklasse A haben. Manche Firmen drucken dennoch “Güteklasse A” auf die Eierverpackungen, um damit zu suggerieren, es handele sich um besonders gute Eier; sie sind aber hinsichtlich der Güteklasse nicht besser als andere Eier im Einzelhandel.
Die Angaben zur Eigröße auf der Verpackung beziehen sich auf das Gewicht des Eis:
- S (klein): unter 53 g
- M (mittel): 53 bis unter 62 g
- L (groß): 63 bis unter 72 g
- XL (sehr groß): 73 g und mehr
Nur weibliche Hühner legen Eier. Die männlichen Küken, auch Bruderküken oder Bruderhähne genannt, werden deshalb in der Eierproduktion nicht gebraucht.
Bis Ende 2021 wurden die Bruderhähne daher meist getötet, seit 2022 ist das in Deutschland jedoch verboten. Damit gehen die Eier-Produzenten auf zwei verschiedene Weisen um.
Entweder sie verlegen das Töten der Küken ins Ausland, wo das (noch) erlaubt ist. Dabei wird das Geschlecht des Kükens schon im Ei festgestellt. Die Eier mit männlichen Embryonen werden dann noch vor dem Ausbrüten vernichtet.
Oder die Bruderhähne werden aufgezogen. Das hat für die Betriebe den Nachteil, dass Legerassen nicht gut für die Fleischproduktion geeignet sind. Bio-Verbände versuchen dem Problem mit sogenannten Zweinutzungshühnern zu begegnen: Bei diesen Rassen ist zwar die Legeleistung geringer, dafür eignen sich die Hähnchen besser als Fleischlieferanten.
Produkte vom Zweinutzungshuhn erkennt man am Siegel der Ökologische Tierzucht gGmbH. Außerdem finden sich auf der Verpackung oft Hinweise wie "Bruderhahnaufzucht", "Geschwister-Ei", "Bruderküken-Initiative" oder "Brudertier-Initiative".