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Wiesenmeisterschaft 2025

Die Wiesenmeisterschaft fand 2025 im östlichen Mittelfranken statt. Das Wettbewerbsgebiet umfasste die Landkreise Roth und Nürnberger Land sowie die Stadt Nürnberg. Bewerben konnten sich landwirtschaftliche Betriebe, die artenreiches Grünland bewirtschaften. 27 Landwirt*innen nahmen am Wettbewerb teil. 

Wiesen sind wahre Multitalente:

  • Grünlandwirtschaft ist aktiver Boden- und Klimaschutz.
  • Blumenbunte Wiesen sind schön und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.
  • Wiesenschutz ist Gewässer- und Trinkwasserschutz.
  • Wo es Blumenwiesen gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste einfach wohl.

Landwirt*innen sollen Anerkennung für ihre Arbeit erhalten: Mit dem Wettbewerb wollen die Veranstalter, der BUND Naturschutz und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Leistungen der Landwirt*innen, die artenreiche Wiesen erhalten und in ihrem landwirtschaftlichen Betriebskreislauf nutzen, in der Öffentlichkeit würdigen.

Ausgezeichnet wird extensiv bewirtschaftetes Grünland: Bei der Bewertung wird besonderes Augenmerk auf den Artenreichtum der Wiese sowie die zukunftssichere landwirtschaftliche Nutzung gelegt, denn gerade weniger gedüngte Wiesen und Weiden sind wertvoll für die Artenvielfalt und Pufferflächen gegen Erosion und Stickstoffeinträge in das Grundwasser.


Juryrundfahrt

Eine Fachjury bewertete die Wiesen: Die Flächen der teilnehmenden Landwirt*innen wurden nach vorheriger Rücksprache mit den Betriebsleiter*innen von einer Gutachterin besichtigt und nach einem Punktesystem bewertet. Die fünf nach Punkten besten Wiesen wurden von einer mehrköpfigen Jury von Expert*innen aus Landwirtschaft und Naturschutz bei einer Rundfahrt besucht und nach folgenden Kriterien beurteilt:

Naturschutzfachliche Kriterien

Artenvielfalt: Es wurde die Gesamtzahl an Wiesenblumen – keine Gräser – erhoben. Das Vorkommen seltener Pflanzen, die einen hohen Gefährdungsgrad aufweisen, wurde zusätzlich honoriert. Außerdem erbrachte die gleichmäßige Verteilung der Arten auf der Wiese einen Zusatzpunkt.

Im Kulturlandschaftswert spiegeln sich landschaftstypische Ausprägungen und Ensembles wieder, die für Identität und Unverwechselbarkeit stehen.

Landwirtschaftliche Kriterien

Hier wurden der Ertrag und eine gute wirtschaftliche Verwertung des Aufwuchses, etwa durch Verfütterung an den eigenen Viehbestand oder Verkauf positiv bewertet.

Das Vorkommen von für Weidetiere gefährlichen Giftpflanzen und lästigen Weideunkräutern (z.B. Ampfer oder Jakobs-Greiskraut) führte zu Punktabzügen.

Außerdem wurde mit dem Kriterium Zukunftsfähigkeit eingeschätzt, welche Chancen die Wiese oder Weide hat, auch in den nächsten Jahren in der vorliegenden artenreichen Ausprägung weitergenutzt zu werden.


Die Wiesenmeister 2025

Stellvertretend für alle Wiesen, mit denen Landwirt*innen an der Wiesenmeisterschaft 2025 teilgenommen haben, stellen wir Ihnen hier die vier schönsten vor:

Den 1. Platz erzielte Familie Gerstner aus Thalmässing. Die Landwirtsfamilie betreibt Schafhaltung und -zucht im Nebenerwerb und engagiert sich hier besonders für den Erhalt gefährdeter Nutztierrassen. Der 41 Hektar große Bioland-Betrieb bewirtschaftet fast ausschließlich Grünland.

Die prämierte, rund 8,3 Hektar große Koppelweide Schutzgebiet Pyras der Familie Gerstner überzeugte die Jury vor allem durch die große Artenvielfalt. Das ehemalige Sandabbaugebiet mit ausgeprägtem Relief wird seit gut zehn Jahren extensiv beweidet. Zu den mehr als 60 gefundenen Blütenpflanzen zählen Schafgarbe, Wilde Möhre, Margerite, Echte Schlüsselblume, Kleiner Wiesenknopf, Knöllchen-Steinbrech, Wilder Dost und Hornklee.

Die Erstplatzierten erhielten einen Preis im Wert von 1.000 Euro, der vom Landratsamt Ostallgäu gespendet wurde.

Zweiter Platz

Der 2. Platz ging an Peter-Matthias Schilling und Stefanie Lengenfelder aus Pommelsbrunn. Ihr Mutterkuhbetrieb findet im Nebenerwerb auf 25 Hektar statt. Der Naturland-Betrieb führt Lohn- und Hausschlachtung durch und vertreibt hausgemachte Wurstwaren.

Die ausgezeichnete Extensivweide Anger Fischbrunn ist knapp zwei Hektar groß. Sie ist der historische Hutanger der Gemeinde Pommelsbrunn mit alten Eichen und Waldanschluss. Die Fläche liegt zum Teil in sehr steiler Hanglage und wird extensiv beweidet. Kennzeichnende Arten sind hier unter anderem Wiesenglockenblume, Silberdistel, Wiesenflockenblume, Skabiosenflockenblume, Echtes Labkraut, Margerite, Kleiner Wiesenknopf, Hufeisenklee und Echter Gamander.

Als Preis für den zweiten Platz gab es für Herrn Schilling und Frau Lengenfelder einen Gutschein im Wert von 300 Euro für den Aufenthalt in einem Biohotel.

Dritter Platz

Markus Heyder aus Schwarzenbruck kam auf den 3. Platz. Er führt seinen Betrieb im Nebenerwerb auf 25 Hektar als Mutterkuhbetrieb mit Anguszucht auf Grünlandbasis und ohne Kraftfuttereinsatz.

Die ausgezeichnete Fläche ist die artenreiche Feuchtwiese Bühlacker mit etwa 5,9 Hektar. Sie wird mit einen Schnittzeitpunkt 1. Juni bewirtschaftet und ist eine Zweischnittwiese aus mehreren Teilflächen. Kennzeichnende Arten sind unter anderem die Wiesenflockenblume, Mädesüß, Bachnelkenwurz, Echte Schlüsselblume, Sumpf-Vergissmeinnicht, Wiesenplatterbse und Breitblättriges Knabenkraut. 

Vierter Platz

Den 4. Platz der Wiesenmeisterschaft 2025 sicherten sich Doris und Wolfgang Grimm aus Thalmässing. Sie betreiben Schaf- und Ziegenhaltung mit etwa 300 Schafen und 100 Ziegen im Nebenerwerb, inklusive Herdbuchzucht für gefährdete Rassen wie Alpines Steinschaf oder Krainer Schaf. Der Betrieb wirtschaftet auf 45 Hektar und verfügt über ein eigenes Schlachthaus.

Die prämierte Obstwiese Eysölden ist ungefähr einen Hektar groß und mit altem Streuobst bestanden. Sie wird seit etwa zehn Jahren extensiv beweidet. Kennzeichnende Arten sind unter anderem Schafgarbe, Wiesenglockenblume, Wiesenflockenblume, Wiesenpippau, Margerite, Wiesenplatterbse und Hornklee. 


Unterstützer der Wiesenmeisterschaft 2025

Die Wiesenmeisterschaft kann nur stattfinden, weil engagierte Menschen und Organisationen dahinterstehen, die für den Wettbewerb bei ihren Mitgliedern werben, ihn auf ihren Webseiten bekannt machen und uns mit Preisen für die Teilnehmer*innen unterstützen.

  • Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg und Fürth-Uffenheim
  • Ökomodellregion Nürnberg, Nürnberger Land, Roth
  • Regierung von Mittelfranken, SG 51 (Höhere Naturschutzbehörde) und SG 60 (Agrarstruktur und Umweltbelange in der Landwirtschaft)
  • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V
  • Bayerischer Bauernverband Kreisverbände Roth, Nürnberg & Nürnberger Land
  • Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V.
  • Biokreis e.V.
  • Bioland e.V.
  • Demeter Bayern
  • Naturland e.V
  • Landratsämter Nürnberger Land und Roth
  • Landschaftspflegeverband Nürnberg e.V.
  • Landschaftspflegeverband Mittelfranken e.V.
  • Netzwerk Blühende Landschaft
  • BUND Naturschutz, Kreisgruppen Roth, Nürnberg Stadt; Nürnberger Land

 


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