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Nachhaltige und faire Kleidung kaufen

Ob Modemuffel oder Trendsetter: Die Frage "Was ziehe ich heute an?" begegnet jedem bei dem morgendlichen Blick in den Kleiderschrank. Doch häufig wird unsere Mode unter ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen hergestellt. "Grüne" Kleidung dagegen ist frei von Chemikalien und gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil.

Von der Billigware bis hin zum teuren Designerstück - der Handel macht es uns Konsumenten leicht, immer und überall shoppen zu können. Doch unser neues Kleidungsstück hüllt uns manchmal in einen wahren Chemikaliencocktail: krebserregende Azofarbstoffe, Nonylphenolethoxylate (NPEs), Schwermetalle, fortpflanzungsschädigende Weichmacher oder chlorierte Kohlenwasserstoffe (gegen Schimmelbildung beim Transport). Stoffe, die in Deutschland aus gutem Grund längst verboten sind, werden in Billiglohnländern immer noch zum Reinigen und Färben der Baumwollfasern eingesetzt. Sie vergiften dort über ungefiltertes Abwasser ganze Flüsse und machen Menschen, die vor Ort leben, krank. Aber auch für uns Endverbraucher können sie gefährlich sein. NPEs zum Beispiel gelangen nach dem Waschen übers Abwasser in unsere Flüsse und Seen, bauen sich dort zum hormonell wirksamen Nonylphenol ab und reichern sich in unserer Nahrungskette an. Höchste Zeit umzudenken!


Warum Ökomode?

Während immer mehr Menschen in Biomärkten einkaufen und ihren Strom auf Grün umschalten, bleibt der Inhalt ihres Kleiderschranks oft noch außerhalb ihres Bewusstseins für Nachhaltigkeit. Zu weit weg sind die von Säuren, Laugen und Schwermetallen vergifteten Flüsse in Asien und die pestizidverseuchten Baumwollfelder in Afrika. Die Modeindustrie zählt zu den größten Umweltsündern überhaupt. Doch wer denkt schon daran, darauf zu achten, nur ökologische Kleidung zu kaufen, wenn er gerade ein schickes T-Shirt für zehn Euro in den Händen hält? Die durchschnittliche Haltbarkeit eines T-Shirts hat sich in den vergangenen 50 Jahren dramatisch verkürzt, ein schonender Umgang mit Rohstoffen und ökologische Mode sehen anders aus.

Wir Deutschen werfen jedes Jahr eine Million Tonnen Kleidung auf den Müll. Und kaufen neu, um bald wieder wegzuschmeißen. Ein irrsinniger, extrem teurer Kreislauf, der ganze Ökosysteme zerstört. Wer umweltbewusst leben will, für den ist ökologische, nachhaltige Mode eine selbstverständliche Konsequenz.


Nachhaltige Kleidung kaufen

Der Ökomarkt für Kleidung boomt. Es gibt zunehmend Firmen, die recycelbare, wiederverwendbare Naturmaterialien und ökologische Farbstoffe für die Produktion ihrer Kleidungsstücke einsetzen. Gemeint sind hier vor allem Artikel aus Bio-Baumwolle, Holz oder Kokos. Wir empfehlen daher, Produkte dieser Art umweltschädlichen Materialien wie Kunststoffen vorzuziehen.

Inzwischen gibt es einige Labels, die umweltfreundlich und fair produzierte Kleidung zertifizieren wie das GOTS-Label oder das Zeichen "IVN Best Naturtextil", das bislang die strengsten ökologischen und sozialen Standards bei Textilien setzt. Das Label "Öko-Tex Standard 100"  kennzeichnet zwar schadstoffgeprüfte Textilien, die als gesundheitlich unbedenklich für Verbraucher eingestuft wurden, die Rohstoffe müssen aber weder fair gehandelt noch bio sein. Über ökologisch verträgliche Herstellung sagt auch das Siegel "Fairtrade Certified Cotton" nichts aus, es garantiert jedoch zumindest faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Der kontrolliert biologische Anbau der Baumwolle wird durch das Siegel zwar nicht garantiert, aber gefördert.


Tipps für ökologische und nachhaltige Mode

  • Fragen Sie gezielt nach: Nur der Druck der Kunden bewegt Textilhändler dazu, grüne Mode in ihre Läden zu bringen.
  • Achten Sie auf Siegel. Die Verbraucherzentrale erklärt, was die einzelnen Textilsiegel bedeuten.
  • Klasse statt Masse kaufen: Ökologische Mode, die hochwertig und gut gearbeitet ist, hält viele Jahre und spart so trotz höherer Anschaffungskosten sehr viel Geld.
  • Zeitlose Schnitte & Farben wählen: Daran sieht man sich nicht so schnell satt, sie bleiben länger in Ihrem Schrank!
  • Vorsicht: Der Hinweis "Separat waschen" deutet auf mangelnde Farbechtheit hin, dies kann die Haut reizen.
  • Lust auf …? Kleiderkauf läuft auf emotionaler Ebene ab. Hinterfragen Sie: Brauche ich dieses Kleidungsstück wirklich?
  • "Tauschparties": Holen Sie aus dem Schrank, was nicht mehr gefällt, laden Sie Freunde ein, die auch ihr Ausrangiertes mitbringen und tauschen Sie los!
  • Keine Jeans in "Ausgewaschen-Optik" kaufen! Dieser Effekt entsteht durch gefährliches Sandstrahlen und führt zu tödlichen Lungenerkrankungen  bei den Arbeitern.
  • Das grünste Modestück ist immer noch das NICHT gekaufte!