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Umweltfreundlich streuen: Die besten Alternativen zu Streusalz

Streusalz wird im Winter häufig genutzt, richtet jedoch große Umweltschäden an: Es belastet Böden, Pflanzen, Tiere und Gewässer. Dabei gibt es umweltfreundliche Alternativen, mit denen man rutschigen Gehwegen wirksam und naturverträglich vorbeugen kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum Streusalz problematisch ist und welche nachhaltigen Streumittel wirklich sinnvoll sind.

Umweltfreundliche Alternativen zu Streusalz

Umweltfreundliche Alternativen zu Streusalz: Eine behandschuhte Hand hält eine kleine Kelle, in der sich Sand aus einer Schüssel befindet, die auf einem verschneiten Untergrund steht.

Wenn Sie Gehwege oder Zufahrten eis- bzw. schneefrei halten müssen, sind folgende Methoden deutlich umweltfreundlicher als Streusalz:

MethodeAnwendung und Vorteile
Schnee-RäumenBei Schnee ist es meist ausreichend, diesen mit Schaufel, Schneeschieber oder Besen wegzuräumen - komplett ohne chemische oder mineralische Mittel. Ergebnis: sauberer, salzfreier Weg. 
Sand, Kies, Sägespäne, Streumittel mit UmweltzeichenBei Eis und Glätte sind salzfreie, abstumpfende Streumittel sinnvoll. Sie erhöhen die Rutschhemmung ohne Umweltbelastung. Besonders empfehlenswert sind salzfreie Streumittel mit dem Blauen Engel
Wieder verwertetes StreugutSammeln Sie Ihre umweltfreundlichen Streumittel nach dem Tauwetter wieder auf und setzen Sie sie im nächsten Winter erneut ein. Das spart Kosten und schont Ressourcen!

 

Diese Streumittel sollten Sie nicht verwenden

Mehrere orange Säcke mit der Aufschrift "Auftausalz" liegen aufeinander gestapelt.

Welche Streumittel Sie vermeiden sollten und warum:

  • Finger weg von angeblich umweltfreundlichen Tausalzen auf Basis von Harnstoff oder fragwürdigen chemischen Ersatzstoffen: Sie belasten Gewässer und Böden durch Stickstoff und können Gewässer eutrophieren.
  • Splitt und Granulat können giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Solche Streumittel sind deshalb ebenfalls problematisch und sollten vermieden werden.

Gebrauchtes Streugut gehört weder in die Mülltonne noch in die Kanalisation. Entweder Sie sammeln es selbst wieder auf oder es wird von der Stadtreinigung aufgekehrt und fachgerecht aufbereitet. In beiden Fälle kann es dann im nächsten Winter erneut verwendet werden.

Tipps für Vorbereitung und Anwendung

Umweltfreundliche Alternativen zu Streusalz: Ein Besen mit grünen Borsten fegt Schnee weg.
  1. Wenn Schnee fällt: Sofort schaufeln oder fegen - so verhindert man frühzeitig Glätte.
  2. Salzfreie Streumittel bereitstellen: Halten Sie Sand, Kies, Sägespäne oder Streumittel mit Umweltzeichen bereit, am besten schon vor dem Winter.
  3. Nur bei Bedarf ausbringen und sparsam verwenden: Nicht zu großzügig streuen. Eine dünne, gleichmäßige Schicht genügt meistens.
  4. Nach dem Tauwetter Streugut wieder einsammeln: Am besten kommunal entsorgen oder aufbewahren für den nächsten Winter. Nicht wegschmeißen oder in Kanäle kippen!
  5. Nachhaltigkeit fördern: Achten Sie beim Einkauf auf den Blauen Engel.
  6. Überzeugen Sie Nachbarn*innen, dass nachhaltiges Streuen sinnvoll ist.

Warum Streusalz umweltschädlich ist

Eine Frau hält die Pfote eines unglücklich schauenden Hundes in der Hand. Im Hintergrund liegt Schnee.
  • Tiere wie Hunde und Katzen leiden, weil das Streusalz die Pfoten reizt.  
  • Besonders betroffen sind auch Bäume und andere Pflanzen: Salz stört ihre Wasser- und Nährstoffaufnahme. Das kann zu vertrockneten Blättern, geschädigtem Wurzelwerk oder sogar Absterben führen.
  • Schuhe und Kleidung werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
  • Hinzu kommen bauliche und materielle Schäden: Autos, Gebäude, Straßenbeläge und andere Konstruktionen werden durch das Salz geschädigt.
  • Salz auf Gehwegen oder Zufahrten gelangt in Erde, Böden und Gewässer - verteilt durch Verkehr, Schmelzwasser und Regen. Dadurch entstehen langfristige Belastungen für Umwelt und Infrastruktur.
  • Das Streusalz wird im Boden angereichert und auch in regenreichen Jahren kaum ausgewaschen. So werden die Böden dauerhaft geschädigt.

Streusalz gegen Eis und Schneeglätte auszubringen, ist daher zwar bequem, aber teuer.  Der Einsatz von Streusalz belastet Umwelt, Infrastruktur und Gesundheit - häufig über Jahre hinweg. 

Fazit: Salz gehört in die Suppe - nicht auf den Bürgersteig!

Streusalz-Regeln in Städten und Gemeinden

Jeder Haus- und Grundstückseigentümer und viele Mieter sind dazu verpflichtet, Gehwege und Zufahrten frei von Schnee und Eis zu halten. 

  • Das heißt aber nicht, dass dafür der Einsatz von Streusalz erlaubt wäre: In einem Großteil der bayerischen Kommunen ist der private Einsatz von Streusalz verboten.
  • Die Kommunen setzen immer mehr auf einen „differenzierten Winterdienst“: Nur stark frequentierte Straßen oder akute Gefahrenstellen werden mit Streusalz behandelt – Nebenstraßen bleiben salzfrei. 

Jährlich landen durchschnittlich 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Ein Drittel davon wird durch private Haushalte ausgebracht. Der Verzicht privat gestreuter Salzmengen kann daher einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Gesamtbelastung leisten.