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Nachhaltig mit Holz wohnen: Ökologisches Holz richtig auswählen

Holz kann ein ökologisch sinnvoller Baustoff und Werkstoff sein – wenn man bewusst auswählt. Heimisches Holz aus regionaler Produktion und mit Gütesiegel schneidet mit Abstand am besten ab. Damit gestalten Sie Ihr Zuhause nachhaltiger und verleihen ihm zugleich den besonderen Charme des Naturmaterials Holz.

Ist Holz wirklich nachhaltig?

Nachhaltig wohnen mit Holz: Auf einem Balkon aus Holz stehen Möbel aus Holz.

Holz ist als nachwachsender Rohstoff grundsätzlich eine gute Wahl – aber nicht jedes Holz ist automatisch ökologisch sinnvoll. 

Raubbau an den letzten Urwäldern, Monokulturen in Plantagen oder eine ungeeignete Verarbeitung sind Grund dafür, dass man Holz nicht generell ökologisch nennen kann. Selbst unsere heimische Forstwirtschaft, die gern auf ihre Tradition der Nachhaltigkeit verweist, agiert längst nicht immer im grünen Bereich.

Ob Holz wirklich nachhaltig ist, hängt von mehreren Faktoren ab: Baumart, Herkunft, Transport, Verarbeitung und Nutzung. Eine gute Orientierung geben seriöse Gütesiegel.

Achten Sie auf Gütesiegel für Holz

Gütesiegel für Holz: Ein gefällter Buchenstamm trägt das Naturland-Logo.

Erste Wahl: das Siegel von Naturland.  Forst- und Verarbeitungsbetriebe müssen hierfür die strengsten Kriterien erfüllen.

Zweite Wahl: das FSC-Siegel. Akzeptabel, aber hier werden aber immer wieder Probleme speziell in den Tropen bekannt. Deshalb am besten nur FSC-Produkte aus Deutschland kaufen! Fragen Sie gezielt beim Händler nach.

Kaum empfehlenswert: PEFC-Siegel. Das in Europa verbreitetste Siegel bewertet pauschal ganze Regionen, basiert auf nur stichprobenartigen Kontrollen und vertraut der Selbstverpflichtung von Forstbetrieben. Wirklich verlässlich ist das nicht.

Tipp: Immer beim Händler gezielt nach der Herkunft und dem Siegel fragen.

Bevorzugen Sie heimisches Holz

Heimisches Holz: grauer, glatter Stamm einer Rotbuche mit saftig grünen Blättern.

Holz aus der Region hat mehrere Vorteile:

  • Es hat kürzere Transportwege.
  • Es fördert nachhaltige, lokale Waldwirtschaft.
  • Es schont die tropischen Regenwälder und die Naturwälder Nordeuropas.

Geeignete heimische Holzarten für draußen oder Möbel sind:

  • Robinie, Eiche, Lärche: besonders robust für Garten, Terrasse und Außenmöbel.
  • Laubhölzer wie Ahorn oder Buche: gut für Möbel, Innenausbau und Bodenbeläge. 

Tipp: Besonders ökologisch sind Möbel aus Rotkern-Buche. Wer sie kauft, schafft indirekt einen Anreiz dafür, dass Buchen älter werden dürfen.

Achtung bei Holz ohne deutlich erkennbare Jahrringe: Es stammt fast sicher aus dem Tropenholz – davon sollten Sie besser Abstand nehmen. 

Tipps für langlebige Öko-Möbel aus Holz

Wohnen mit Holz: Ein Mann ölt eine Tischplatte aus Holz ein.

Oberflächen sinnvoll behandeln: Verzichten Sie auf chemische Lacke oder aggressive Holzschutzmittel. Setzen Sie statt dessen auf natürliche Öle oder Wachse – das schützt das Holz und ist gesundheitlich unbedenklicher. 

Bei Holz im Außenbereich: Staunässe vermeiden! Lagern Sie das Holz bzw. die Möbel trocken und gut belüftet. Vermeiden Sie dabei den direkten Kontakt des Holzes mit dem Erdboden.

Heimische Holzarten bevorzugen: Heimische Hölzer sind von Natur aus an unser Klima angepasst. Sie sind daher widerstandsfähiger und brauchen weniger Behandlung. 

Pflege statt Austausch: Ob Brettchen oder Küchenfront - Abschleifen und erneutes Ölen verlängert die Lebensdauer vieler Möbel. 

Massivholz statt Spanplatten: Langlebiger, leichter zu reparieren und ökologischer im Lebenszyklus. 

Nichts tun und zusehen, wie das Holz immer schöner wird: Müssen Gartentor, Terrasse oder Fensterläden wirklich ein Leben lang aussehen wie gerade erst gekauft? So lange das Holz einigermaßen trocken bleibt, besteht kein Grund zu übertriebener Angst vor Mikroben oder gar Wertverlust. Holz, das in Jahrzehnten von Wind und Wetter gegerbt wurde, hat einiges zu erzählen und besitzt eine ganz eigene Ästhetik.

Wählen Sie Möbel aus rotkerniger Buche

Nachhaltige Möbel: Tisch und Sitzbank aus rotkernigem Buchenholz.

Möbel aus rotkernigem Buchenholz sind eine besonders ökologische und gestalterisch hochwertige Wahl. Wer sich für dieses heimische Holz entscheidet, unterstützt den Erhalt alter Buchenwälder und fördert eine naturnahe Waldwirtschaft.

Was ist Rotkernbuche?

Die bekannte heimische Buche heißt eigentlich Rotbuche. Für gewöhnlich wird sie aber einfach nur „Buche“ genannt. Den Namen „Rot“-Buche trägt der Baum wegen seines Stammholzes, das sich ab einem bestimmten Alter rötlich verfärbt. Der sogenannte Rotkern entsteht.

Die rötliche bis dunkelbraune Färbung ist ein natürlicher Alterungsprozess und hat keinen Einfluss auf Stabilität oder Haltbarkeit. Technisch entspricht rotkerniges Buchenholz dem hellen Buchenholz vollständig.

Heute sind die lebendigen Farbnuancen der Rotkernbuche bei Naturholzmöbeln sehr gefragt. Lange Zeit galt der Rotkern jedoch als Makel. Rotkerniges Holz ließ sich nur zu niedrigen Preisen verkaufen und wurde häufig verfrüht gefällt oder sogar als Brennholz genutzt - obwohl es hochwertig und langlebig ist. Und obwohl gerade Buchen, die alt genug für einen Rotkern werden dürfen, ökologisch besonders wertvoll sind. 

Warum alte Rotkern-Buchen so wichtig sind

Alte Buchenwälder sind unverzichtbare Lebensräume für viele bedrohte Arten, darunter Schwarz-, Grau- und Mittelspecht, Hohltaube und Halsbandschnäpper, Rauhfußkauz sowie zahlreiche Fledermausarten und Insekten.

In Bayern machen Buchenwälder heute nur noch etwa sechs Prozent der potenziellen Fläche aus. Wirklich alte, über 140-jährige Bestände sind sogar auf rund 0,5 Prozent geschrumpft. Deutschland – insbesondere Bayern – trägt daher eine besondere Verantwortung für ihren Erhalt.

Möbel aus Rotkernbuche sind deshalb ein Beitrag zum Naturschutz: Wenn rotkerniges Buchenholz wertgeschätzt und nachgefragt wird, entsteht ein wirtschaftlicher Anreiz, Buchen länger stehen zu lassen. Möbel aus Rotkernbuche helfen so, alte Bäume zu bewahren und damit den Lebensraum für viele andere Arten zu schützen.

Gestaltung und Qualität

Rotkernbuche überzeugt durch lebendige Farbnuancen von Rot über Braun bis Grau oder Violett. Jede Maserung ist einzigartig – jedes Möbelstück ein Unikat.

Das Holz ist hart, langlebig und vielseitig einsetzbar, etwa für Tische, Schränke, Parkett oder Treppen. Mit natürlichen Ölen oder Wachsen behandelt, entwickelt es mit der Zeit eine besonders warme Oberfläche.

Fazit: Möbel aus rotkerniger Buche verbinden Naturschutz, Langlebigkeit und individuelle Gestaltung. Wer sie kauft, schützt alte Buchenwälder und erhält hochwertige, einzigartige Möbel aus heimischem Holz.