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Holz ökologisch kaufen und verwenden

Ganz gleich, ob man ökologische Möbel kaufen oder ökologisch bauen will, immer stößt man dabei auf ein Material:  Holz. Dass die Verwendung von Holz ökologisch sei, hört man oft undifferenziert, tatsächlich hängt seine Umweltbilanz aber stark von Baumart, Herkunft, Einsatz und Konstruktion ab.

Holz ist einer der ausgefeiltesten technischen Werkstoffe, die der Mensch zur Verfügung hat: In Jahrmillionen des Ringens um Licht und Stabilität haben die Bäume mit ihm ein ausgefeiltes Faserverbundmaterial mit unnachahmlichen Eigenschaften entwickelt. Doch Raubbau an den letzten Urwäldern, Monokulturen in Plantagen oder eine ungeeignete Verarbeitung sind  Grund dafür, dass man nicht generell Holz ökologisch nennen kann. Selbst unsere heimische Forstwirtschaft, die gern auf ihre Tradition der Nachhaltigkeit verweist, agiert längst nicht immer im grünen Bereich.

Holz für ökologische Möbel und zum ökologischen Bauen kaufen

Wenn Sie Holz ökologisch zu Hause einsetzen wollen, können sie sich zum Beispiel auf die Suche nach daraus gefertigten ökologischen Möbeln machen oder es zum ökologischen Bauen etwa einer Terrasse verwenden. Dabei sollten Sie stets auf Gütesiegel achten. Die beste Orientierung gibt das Gütesiegel von Naturland. Forst- und Verarbeitungsbetriebe müssen hierfür die strengsten Kriterien erfüllen. Zweite Wahl ist das FSC-Siegel vom Forest Stewardship Council. Hier werden aber immer wieder Probleme speziell in den Tropen bekannt. Am besten kaufen Sie nur FSC-Produkte aus Deutschland (beim Händler nachfragen!). Echte Skepsis ist bei „PEFC“ angeraten. Das in Europa verbreitetste Siegel bewertet pauschal ganze Regionen, basiert auf nur stichprobenartigen Kontrollen und vertraut der Selbstverpflichtung von Forstbetrieben.

Holz ist biologisch abbaubar, je nach Herkunft passt es mehr oder weniger in das Beuteschema von Insekten und Mikroben. Daher waren hitze- und nässegewohnte Tropenhölzer bislang als Material für Möbel im Außenbereich oft erste Wahl. Um eine Abholzung des Regenwaldes zu verhindern, sollten Sie vom Tropenholz jedoch generell die Finger lassen. Gleiches gilt für Holz, das aus Plantagen stammt, da für diese oft genug Urwald weichen musste! Stattdessen sollte man, wie in letzter Zeit immer öfter zu beobachten, auch für den Garten ökologische Möbel aus heimischem Holz ökologisch gut verträglich kaufen, beispielsweise dem von Robinie, Eiche oder Lärche.

Holz ökologisch im Einsatz

Durch zwei Verfahren kann Holz noch haltbarer werden: „Thermoholz“ entsteht, indem unbearbeitetes Holz stark erhitzt und so gleichsam karamellisiert wird. Für „Dauerholz“ werden frisch aufgetrennte Stämme unter Druck und Hitze mit Paraffin durchtränkt. Beide Verfahren benötigen viel Energie, was ihre ökologische Bilanz trübt. Doch wegen der langen Haltbarkeit überwiegen wohl die Umweltvorteile.

Viel erreichen Sie auch durch Nichtstun, genauer: Indem Sie ihre ästhetischen Ansprüche neu justieren. Man muss ja nicht gleich dem Shabby-Trend folgen und alte Obstkisten zu Regalen adeln, um ökologische Möbel zu bekommen. Aber müssen Gartentor, Terrasse oder Fensterläden wirklich ein Leben lang aussehen wie gerade erst gekauft? So lange das Holz einigermaßen trocken bleibt, besteht kein Grund zu übertriebener Angst vor Mikroben oder gar Wertverlust. Holz, das in Jahrzehnten von Wind und Wetter gegerbt wurde, hat Einiges zu erzählen und besitzt schließlich eine ganz eigene Ästhetik.

So kaufen Sie Ihr Holz ökologisch - zehn Tipps

  • Wollen Sie Produkte aus Holz (auch Grillkohle, Brennholz und Papier) ökologisch kaufen, achten Sie darauf, dass sie das Naturland- und FSC-Siegel tragen.
  • Nutzen Sie als heimischen Ersatz für Tropenholz im Außenbereich das Holz von Eiche, Robinie und Lärche.
  • Holz ohne deutliche Jahrringe stammt ziemlich sicher aus den Tropen – keinesfalls kaufen!
  • Bevorzugen Sie unter heimischen Bäumen außerdem Laubhölzer wie Ahorn oder Buche – das fördert unsere naturnahen Wälder.
  • Besonders ökologische Möbel sind solche aus Rotkern-Buche: Wer sie kauft, schafft indirekt einen Anreiz dafür, dass Buchen älter werden dürfen.
  • Massivholzmöbel sind meist langlebiger, leichter zu pflegen als Spanplattenmöbel und gut renovierbar.
  • Keine Lacke oder Holzschutzmittel für Möbel oder Fußböden verwenden: Öl oder Wachs genügt.
  • Ob Brettchen oder Küchenfront: Abschleifen und Ölen erübrigt einen Neukauf.
  • Um ökologisch zu bauen, sollten Sie bei Anwendungen im Außenbereich auf konstruktiven Holzschutz achten: Staunässe oder Erdkontakt verhindern.
  • Monieren Sie, wenn Ihr Händler keine Naturland- oder FSC-zertifizierte Ware aus Deutschland anbietet.

Rat holen, nachlesen

Marktplatz des FSC mit Anbieter-Datenbank von FSC-Produkten: fsc-produkte.de
Übersicht zu Gartenmöbelanbietern: robinwood.de
Gute allgemeine Orientierung: greenpeace.de
Infos zu und Anbieter von rotkernigem Buchenholz: Möbel aus Buchenrotkernholz
Infos zu Naturland-Gütesiegel: naturland.de