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Delegiertenversammlung 2017: Hände weg vom Alpenplan - rettet das Riedberger Horn!

„Die Alpen als einzigartigen Lebensraum Europas bewahren“ – unter diesem Motto stand die Delegiertenversammlung 2017 des BUND Naturschutz (BN), die am 6. und 7. Mai in Miesbach stattfand. Die Delegiertenversammlung ist das Parlament des BN. Hier wird der Haushalt beschlossen und die große Linie des Verbandes festgelegt. Weil der BN-Vorsitzende Hubert Weiger kürzlich 70. Geburtstag hatte, fand ein Empfang statt, bei dem auch Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf sowie viele Vertreter aus Politik, Verbänden und Gewerkschaften zu Gast waren.

07.05.2017

Der Schutz der bayerischen Alpen stand im Mittelpunkt der diesjährigen Delegiertenversammlung, für die bewusst das bayerische Oberland als Standort ausgewählt wurde. Aus gegebenem Anlass: Für eine geplante Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu soll der Alpenplan geändert werden. Der Alpenplan ist ein Bestandteil des bayerischen Landesentwicklungsprogramms und schützt  seit 1972 definierte  Ruhezonen in den Alpen vor Erschließung. „Eine ganze Reihe von Gemeinden wartet nur auf diesen verhängnisvollen Präzedenzfall“,  so BN-Vorsitzender Hubert Weiger.

Die über 200 Delegierten, die die rund 225.000 BN-Mitglieder vertreten, stimmten geschlossen dem Leitantrag zu. Darin heißt es: „Der BUND Naturschutz fordert die Staatsregierung und die Abgeordneten im bayerischen Landtag auf, die Ruhezonen im bayerischen Alpenplan vollumfänglich zu erhalten und das aktuell laufende Änderungsverfahren des Landesentwicklungsprogramms umgehend zu beenden.“ Der Alpenplan müsse als „Hüter der Erholungs- und Naturlandschaft unserer bayerischen Alpen“ erhalten werden. Zudem sollen Schutzgebiete in den Alpen gesichert und weiterentwickelt sowie der Klimaschutz vorangetrieben werden.

In einer Resolution  zur Bundestagswahl forderten die Delegierten des BUND Naturschutz  die künftige Bundesregierung  auf, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens konsequent umzusetzen und Maßnahmen für einen gerechten Welthandel zu ergreifen, statt neoliberale Handelspolitik zu betreiben.

Drei BN-Mitglieder, die sich seit vielen Jahren in  ihren Kreisgruppen engagieren, wurden im Rahmen der Delegiertenversammlung mit der Bayerischen Naturschutzmedaille ausgezeichnet:

  • Manfred Burger, seit 1994 Vorsitzender der Kreisgruppe Miesbach
  • Axel Doering, seit 2005 Vorsitzender der Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen, engagiert gegen olympische Winterspiele in Oberbayern
  • Bernd Louisoder, 1996-2002 Vorsitzender der Kreisgruppe München und Begründer der Gregor-Louisoder-Stiftung 

Am Vorabend hatte Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband zu einem Empfang geladen. Anlass war der 70. Geburtstag des Vorsitzenden Hubert Weiger. Gekommen waren Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf sowie Vertreter aller Landtagsfraktionen: Florian von Brunn (SPD), Benno Zierer (Freie Wähler) und Christian Magerl (Grüne). In einem von der BR-Journalistin Eva Lell moderierten Polit-Talk würdigten sie frühere und aktuelle Verdienste des BN-Vorsitzenden. Ulrike Scharf überbrachte die Glückwünsche von Ministerpräsident Horst Seehofer und stellte unter großem Beifall fest: „Bayern würde heute anders aussehen, wenn es den BN  nicht gäbe!“

Weigers Stellvertreterin Doris Tropper würdigte in ihrer Laudatio auch Hubert Weiger als Person, denn seine  Fähigkeit, mitzureißen, zu überzeugen  und zu versöhnen  habe den Verband erst zu dem gemacht, was er heute sei. Damit traf sie bei den Delegierten mitten ins Schwarze – mit minutenlangen Standing Ovations feierten sie ihren Vorsitzenden.

Abgerundet wurde die Delegiertenversammlung durch einen Vortrag von Sven Giegold, grüner Abgeordneter im Europa-Parlament. Er diskutierte mit den Delegierten über die Chancen, Europa sozialer, ökologischer und demokratischer zu machen.

Mehr Informationen

Richard Mergner
Landesbeauftragter
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Tel. 01 71 / 6 39 43 70
richard.mergner@bund-naturschutz.de