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Asphaltierte Kernwege - Irrwege auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft

BN fordert naturverträgliche Wege mit Begleitgrün in der Feldkultur

Der BUND Naturschutz in Bayern sieht den straßenähnlichen Ausbau der Feldwege mit großer Sorge. Mit den Geldern der ländlichen Entwicklung finanziert, mit den Gemeinden geplant und umgesetzt, werden derzeit immer mehr breite, asphaltierte „Kernwege“ in die Feldflur gebaut. Sie dienen der Ausrichtung der Landwirtschaft auf immer größere Flurstücke, schwerere landwirtschaftliche Maschinen mit größerer Arbeitsbreite und dem Transport von landwirtschaftlichen Gütern, z.B. Maissilage, Gülle oder Zuckerrüben.

Mit 3,50 Meter Fahrbahnbreite und auf beiden Seiten einem dreiviertel Meter befestigter Bankette sowie Entwässerungsgräben, also einer lichten Weite von meist 7,50 Metern, tragen sie zur Versiegelung und Zerschneidung der Feldflur bei und fragmentieren den Lebensraum von Kleinlebewesen. Folge ist eine verringerte Wasserspeicherung in den Feldern und die Abflussbeschleunigung in die Vorfluter. Der Ausbau beeinträchtigt das Landschaftsbild und damit den Erholungswert z.B. beim Wandern. Bei dieser sogenannten „Ertüchtigung“ der Wege drohen vielfach die letzten artenreichen Saum-Strukturen entlang bisher unbefestigter Feldwege zerstört zu werden.

Der BN warnt davor, dass der Kernwegeausbau eine industrialisierte Landbewirtschaftung verstärkt und gesamtgesellschaftliche Ziele wie Erhaltung der Artenvielfalt, Wasserrückhalt in der Flur sowie Schutz der Böden vor Verdichtung und Erosion vernachlässigt werden.

Daher fordert der BN:

  • das Kernwegenetz bei künftigen Planungen auf ein Minimum zu beschränken. Gleichzeitig sollten in möglichst gleichem Umfang nicht mehr genutzte Wege rückgebaut werden.
  • sicherzustellen, dass es zu keiner Überbauung von Grünwegen und keiner Neu-Asphaltierung von Feldwegen sowie zu keiner Verschlechterung der Naturausstattung in der freien Feldflur kommt.
  • dass parallel zu Planungen von Kernwegenetzen auch ein Ausbau von Vernetzungsstrukturen in Form von Landschaftselementen in der Feldflur erfolgt.
  • zu evaluieren, welche in vorigen Verfahren festgelegten Landschaftselemente noch vorhanden sind bzw. entfernt wurden und diese wiederherzustellen.
  • Wegseitengräben so auszulegen, dass sie Rückhaltefunktion haben und auch mit einem Grünstreifen abgepuffert werden.

 

 

Broschüre zum Thema

Weitere Informationen zum Thema und was Sie tun können, wenn in Ihrer Gemeinde Kernwege geplant werden finden Sie in der neune Broschüre zum download