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Antworten auf drängende Fragen der Energiewende in der Kulturlandschaft

Fachtagung im evangelischen Bildungszentrum Alexandersbad

18.04.2013

Im April diskutierten Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen mit Fachleuten aus Naturschutz und Heimatpflege über die „Energiewende in der Kulturlandschaft“ in Bayern, im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Alexandersbad, im Landkreis Wunsiedel in Oberfranken. Eingeladen hatten das Evangelische Bildungszentrum, der Bund Naturschutz in Bayern und der Landesverein für Heimatpflege in Bayern.

Die Bedeutung der Energiewende Bayern wurde von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen klar unterstrichen – eine gewaltige Aufgabe für Deutschland und Bayern – aber ohne jede Alternative. Alle betonten, dass die Aufgabe ethisch begründet ist. Atomausstieg und Klimaschutz sind Aufgaben unserer Gesellschaft, die nicht in Frage gestellt werden dürfen. Aber zugleich formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung die Forderung nach Planung und guter Abwägung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem für die Windenergie und die Bioenergie. Kritisch gesehen wurde die Privilegierung von Erneuerbaren Energie Anlagen im Außenbereich – hier mangelt es an Steuerungsmöglichkeiten. Die Mitsprachemöglichkeiten von Kommunen und Bürger werden durch die Privilegierung eingeschränkt.

Gast aus Bonn war Frau Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. Jessel stellte klar, dass beim Ausbau der Windenergie neben formellen fachlichen Vorgaben auch informelle Belange wie Naturschutz und Landschaftsschutz gleichberechtigt berücksichtigt werden müssen.

Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, forderte für den Ausbau der Windenergie eine fundierte Qualitätsplanung, damit eine starke Regionalplanung, und immer auch klare ökologische Leitplanken. Weiger sieht keine ethisch vertretbaren Alternativen zu einem ehrlichen Energiesparen und zu einer dezentralen Energiewende.

Dr. Martin Wölzmüller charakterisierte die Konflikte der Windenergie mit den Ansprüchen von Menschen an ihre Heimat und fordert eine Energiewende mit Augenmaß.

Regierungsdirektor Thomas Engel stellte das Ziel der kommunalen Planungsverbände Oberfranken Ost- und West beim Ausbau der Windenergie vor – Vorranggebiete für Windparks sollen bündeln, aber Ausschlussregelungen müssen wertvolle Landschaften schützen. Aktueller Zwischenstand der Planung: Windparks nehmen nur 1 % der Fläche Oberfrankens ein!

Prof. Markus Reinke, Universität Weihenstephan, bot die Werkzeuge und Erfahrungen der Landschaftsarchitektur als Grundlage für die Planung Erneuerbarer Energien an: Fachlich fundiertes wissenschaftliches Arbeiten ist durchaus in der Lage, gute Kompromisse zwischen den Notwendigkeiten der Windenergie und unserem menschlichen Bedürfnis nach schöner Heimat zu finden – das konnte er mit seiner Entwicklung eines Zonierungskonzeptes für die Landschaftsschutzgebiete im Naturpark Altmühltal belegen.


Für Rückfragen:

Richard Mergner, Landesbeauftragter
Tel.: 0911-81878-15
Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz
Tel.: 0911-81878-17
Joachim Twisselmann, Evang. Bildungszentrum Bad Alexandersbad
Tel.: 09232-993921