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BN übergibt Unterschriften für frei fließende Salzach

Mit der Übergabe von knapp 17.000 Unterschriften unterstreicht der BN seine Forderung nach einer frei fließenden Salzach ohne Wasserkraftwerk. Neben ökologischen Problemen steht der Nutzen für die Energiewirtschaft in Frage.

28.05.2025

Der BN hat heute 16.666 Unterschriften an Dr. Christian Barth, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, in München übergeben. In dem Appell fordert der BN die Bayerische Staatsregierung und Ministerpräsident Söder auf, die Renaturierung der Salzach im Tittmoninger Becken voranzutreiben und auf den geplanten Neubau eines Wasserkraftwerkes zu verzichten.

“Die Salzach fließt auf über 60 Kilometern ohne Querbauwerke und ist damit einzigartig in Bayern. Hier ergibt sich ein enormes Potential für eine großflächige Renaturierung ihrer Auen. Für seltene Lebensräume und Arten ein Beitrag von unschätzbarem Wert”, erklärt Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BN und Vorsitzende der Kreisgruppe Traunstein. „Ein Wasserkraftwerk würde Fische schädigen, die Wasserstandsdynamik in der Aue einschränken und zu einem Rückstau des Wassers führen. Eine konsequente Renaturierung sieht anders aus.“

Die Salzach weist zudem stark schwankende Abflüsse auf. Die BN-Wasserexpertin Dr. Christine Margraf betont: „Eine wirtschaftliche und vor allem grundlastfähige Stromproduktion ist an der unteren Salzach schon jetzt nicht gegeben. So wird hier im Mittel der Ausbauabfluss des Kraftwerkes von 200 m³/s an 170 Tagen im Jahr unterschritten. Gerade in diesem Winter hatten wir sehr wenig Schmelzwasser durch den ausgebliebenen Schneefall. Dadurch lag der Abfluss der Salzach 2025 bis auf zwei Wochen durchgehend unter dem Ausbauabfluss. In Zukunft werden nach dem sukzessiven Abschmelzen der Gletscher gerade im Sommer häufiger niedrige Abflüsse auftreten.” 

Wissenschaftliche Prognosen zeigen, dass der sommerliche Abfluss der oberen Salzach und der Saalach - dem wichtigsten Zufluss der unteren Salzach - im Zeitraum 2081 bis 2100 um bis zu 40 Prozent abnimmt, verglichen mit dem Zeitraum 1981 bis 2010. Grund dafür sind die dann abgeschmolzenen Gletscher. Außerdem wird die Anzahl der Tage mit Niedrigwasserabfluss in den Sommer- und Herbstmonaten in beiden Flüssen deutlich ansteigen (Goler et al., 2016). “Bayern setzt mit dem Bau neuer Wasserkraftwerke auf das falsche Pferd. Vielmehr muss weiter am Ausbau von Wind- und Solarenergie mit vollem Einsatz gearbeitet werden”, so Margraf abschließend.

Salzach: Wasserkraftwerk oder Renaturierung