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Bund Naturschutz fordert Neubewertung der Umfahrung von Untersteinach und Kauerndorf

Die Verlegung der B 289 im Bereich Kauerndorf und Untersteinach hat mittlerweile Baureife. Damit soll eine Uraltplanung aus den 80er Jahren umgesetzt werden, die der Bund Naturschutz schon in seinen Stellungnahmen im Raumordnungsverfahren 1988 und 1996 und im Planfeststellungsverfahren 2008 als nicht hinnehmbaren Eingriff in die Natur, Heimat und die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe bezeichnet hat. In der Zwischenzeit sind die Kosten für diese Maßnahme regelrecht explodiert. Gleichzeitig ist die Verkehrsbelastung in Untersteinach rückläufig. Diese Entwicklungen erfordern eine Neubewertung von Sinn und Unsinn der von den Anwohnern der Hauptstraße vehement geforderten Umfahrung. Das bedingungslose Festhalten an einer landschafts- und naturzerstörenden Planung verhindert letztlich die Entwicklung von Alternativen. Dies gilt sowohl für kurzfristige Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsbelastungen als auch für die Entwicklung eines zukunftsfähigen Verkehrskonzepts. Der Bund Naturschutz fordert die Regierung von Oberfranken auf, kein grünes Licht für einen Straßenbau zu geben, mit dem das Wachstum der Verkehrslawine wieder angeheizt und ein vorsorgender Klimaschutz völlig konterkariert würde. Stattdessen sollen mit Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, der Attraktivierung des ÖPNV, der Sperrung für den überregionalen LKW-Verkehr, dem Ausbau der parallel verlaufenden Bahnlinie und der Verlagerung von Güterverkehr auf die Bahn die Verkehrsbelastungen in Kauerndorf und Untersteinach langfristig reduziert werden. Bei allen Zweifeln an der schnellen Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen darf nicht vergessen werden, dass auch die Verlegung der B 289 noch lange nicht in Sicht ist und die Verkehrsprobleme nicht löst, sondern nur verlagert - ganz zu schweigen von den jahrelangen Belastungen durch die riesige Baustelle.

03.07.2013

Teurer Straßenbau wird teuer erkauft

Die geplante Trasse verschandelt das idyllische Schorgasttal, das für die  Untersteinacher einen hohen Freizeitwert hat. Sie quert oder berührt das Natura 2000 Gebiet „Mainaue und Muschelkalkhänge zwischen Kauerndorf und Trebgast“ und gefährdet damit den Lebensraum zahlreicher stark gefährdeter Tierarten in einem der wertvollsten Trockenlebensräume der oberfränkischen Muschelkalkgebiete. Höhere Geschwindigkeiten auf der erhöhten Umfahrung sorgen für weittragende Lärmbelastungen und negative Auswirkungen auf die Luftqualität und das Mikroklima.

 

Verkehrsbelastungen sofort reduzieren

Der Bund Naturschutz wünscht sich von den verantwortlichen Politikern ein entschlossenes und bedingungsloses Eintreten für Maßnahmen zur kurz- und langfristigen Minderung der Verkehrsbelastungen für die Anwohner der Hauptstraße. Verkehrsinseln am Ortseingang lassen sich schnell und kostengünstig realisieren und tragen ebenso zur Senkung der Geschwindigkeiten und damit zur Lärmreduzierung bei wie digitale Geschwindigkeitsanzeigen und regelmäßige Kontrollen durch die Polizei. Darüber hinaus fordern wir die Einbeziehung der B 303 und der B 289 im Bereich der A 9 in die LKW-Maut. Nachdenken sollte man auch über eine optische Umgestaltung der „Dorfautobahn“ und die Finanzierung passiver Schallschutzmaßnahmen. Da ein erheblicher Teil des Verkehrs durch Untersteinach seinen Ursprung im Landkreis Kulmbach hat, wird auch eine qualitative Verbesserung des ÖPNV seinen Niederschlag in sinkenden Verkehrszahlen auf der B 289 finden.

Für Rückfragen:

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter, Telefon 0171 6394370

Wolfgang Schenker, BN-Vorsitzender Kreisgruppe Kulmbach,

Telefon 09221 6074834

 

Hintergrundinformation: Bund Naturschutz
Der BN ist mit über 185.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit fast 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.