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Mobilitätsbarometer: Unzufriedenheit mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn in Bayern besonders hoch

Nach repräsentativer Umfrage liegt Bayern im Bundesländervergleich auf dem drittletzten Platz. BN fordert bessere ÖPNV-Angebote und weniger Straßenbau. Auch Radinfrastruktur ist ungenügend.

25.11.2022

Nur 58 Prozent der Menschen in Bayern fühlen sich gut mit Bus und Bahn an ihren Wohnort angebunden. Damit belegt Bayern im bundesweiten Vergleich den drittletzten Platz. Allein Rheinland-Pfalz (51 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (44 Prozent) schneiden noch schlechter ab. Das ergab eine repräsentative Umfrage* im Auftrag der Allianz pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats.

Die Befragten aus Bayern bemängeln insbesondere die niedrige Taktung. So sind lediglich 56 Prozent mit der Anzahl der Abfahrten an ihrer nächstgelegenen Haltestelle zufrieden. 77 Prozent geben an, dass sich die Taktdichte in den vergangenen Jahren nicht verändert oder sogar verschlechtert hat. Nur 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit der Entfernung zur nächstgelegenen Haltestelle zufrieden sind; der zweitschlechteste Wert im Bundesländervergleich, lediglich Mecklenburg-Vorpommern schneidet noch schlechter ab.

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner kommentiert: „Es ist wichtig, hier deutliche Verbesserungen zu erreichen und damit mehr Menschen in den ÖPNV zu bekommen. Nur mit einem guten Angebot kann der ÖPNV zum Rückgrat der Mobilitätswende in Bayern werden. Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter müssen endlich begreifen, dass immer mehr Straßenbau unsere Verkehrsprobleme nicht lösen werden. Auch die Konzentration auf einige wenige Prestigeprojekte, wie die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München, ist ein Fehler. Wir brauchen den Mobilitätsturbo vor allem in der Fläche!“

Die Befragung beinhaltete zudem Fragen zum Sicherheitsgefühl der Menschen auf dem Rad. Hier gaben 55 Prozent der Befragten in Bayern an, dass nach eigener Aussage vor Ort nicht ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen, damit liegt der Freistaat unter dem sowieso schon niedrigem Bundesdurchschnitt von 53 Prozent. Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe erklärt dazu: „Bei der Radinfrastruktur in Bayern muss dringend nachgebessert werden, um mehr Menschen aufs Rad zu bekommen. Dazu haben wir vergangene Woche das Radvolksbegehren für ein eigenes bayerisches Radgesetz auf den Weg gebracht und in einem ersten Schritt 100.000 Unterschriften übergeben.“

*Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 06.10.2022-25.10.2022. rund 2.000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers repräsentativ für die Grundgesamtheit.