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Straßenausbau: BN übergibt Unterschriften gegen Ausbau der Staatsstraße 2240

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) hat heute eine Unterschriftenliste mit über 600 Unterstützer*innen an Christian Gorlo, Bereichsleiter Umwelt, von der Regierung von Mittelfranken übergeben. Die Unterzeichnenden fordern ein Umdenken beim geplanten Ausbau der Staatsstraße 2240 zwischen Altdorf und Winn und sprechen sich damit deutlich gegen die vorliegende Planung aus.

01.07.2025

Der BN macht deutlich, dass die überarbeitete Planung die grundlegenden Kritikpunkte am Vorhaben nicht ausräumt. „Die neuen Unterlagen zeigen, dass weiterhin mindestens 3 Hektar wertvoller Bannwald betroffen sind, 1,8 ha gehen sogar dauerhaft verloren. Zudem werden 1500 qm grüne Wiese einem überdimensionierten Pendlerparkplatz geopfert – mit Platz für 90 Autos. Unklar bleibt hingegen die Kompensation“, stellt Hans-Dieter Pletz, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Altdorf, fest. „Wir sagen JA zu einem Radweg zwischen Altdorf und Winn, aber NEIN zu einer unnötigen Straßenerweiterung.“ Besonders brisant ist auch, dass die Baumaßnahmen mitten in einem empfindlichen Amphibiengebiet liegen, ohne dass Amphibienschutzmaßnahmen vorgeschlagen werden.

Jonas Kaufmann, BN-Regionalreferent für Mittelfranken erklärt: „Gerade im Hinblick auf die überfällige Mobilitätswende, ist die vorliegende Planung ein Armutszeugnis für die bayerische Staatsregierung sowie die Planungsbehörde. Es ist bezeichnend, dass der Radwegebau hier unnötigerweise an eine Straßenausbaumaßnahme gekoppelt wird. Einen bestandsnahen Radweg, der ohne Waldrodung auskommt und nicht als Vorwand für einen großflächigen Straßenausbau dient würden wir vollumfänglich unterstützen. Die Fördermöglichkeiten für eigenständige Radwege sind da – es braucht nur den politischen Willen!“

Die Klimabilanz des Projekts ist ebenso nach wie vor negativ: Durch den Ausbau werden laut Umweltverträglichkeitsprüfung jährlich 218 Tonnen CO₂ zusätzlich verursacht - ohne dass ein echter Ausgleich vorgesehen ist. Auch der Artenschutz kommt zu kurz: Der Verlust von Biotopbäumen und strukturreichen Waldbeständen kann durch die geplanten Maßnahmen nicht ausgeglichen werden. Der BN bemängelt zudem, dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts nicht belegt ist. Die Angaben zu den Kosten schwanken stark und die Nutzen-Kosten-Rechnung ist laut BN fehlerhaft, da ökologische und klimatische Folgekosten nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Der BN fordert die Regierung von Mittelfranken auf, die Planungen grundlegend zu überarbeiten und echte Alternativen zu prüfen, die den Bannwald erhalten und den Bedürfnissen der Region gerecht werden.