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Weniger Fleisch essen – Ihre Anleitung zu nachhaltiger Ernährung

Viele Menschen möchten ihren Fleischkonsum reduzieren – aus Rücksicht auf Klima, Tiere und die eigene Gesundheit. Doch wie gelingt das im Alltag? Und sind Fleischersatz oder Biofleisch wirklich besser? Hier finden Sie klare Fakten, praktische Tipps und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihren Fleischkonsum nachhaltig senken können.

Kurzinfo: Weniger Fleisch essen leicht gemacht

Weniger Fleisch essen: Eine Familie sitzt an einem reich mit fleischlosen Gerichten gedeckten Tisch im Freien.

Mit jeder Mahlzeit können Sie etwas verändern – für sich, für die Tiere und für unseren Planeten.

  • Beginnen Sie mit kleinen Schritten und steigern Sie sich.
  • Legen Sie ein bis zwei fleischhaltige Tage pro Woche fest, an den anderen essen Sie fleischlos.
  • Essen Sie maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche.
  • Ersetzen Sie Fleisch durch pflanzliche Proteine wie Bohnen, Linsen und Erbsen, Nüsse und Vollkornprodukte.
  • Wählen Sie Biofleisch, wenn Sie Fleisch essen.
  • Essen Sie bewusst und regional.
  • Freuen Sie sich über mehr Vielfalt und Geschmack auf dem Teller.

Schritt für Schritt Fleischkonsum reduzieren

Weniger Fleisch essen: vegetarische Spieße auf einem Grill

1. Starten Sie bewusst – kleine Schritte zählen

  • Legen Sie ein bis zwei fleischhaltige Tage pro Woche fest, an den anderen essen Sie fleischlos.
  • Ersetzen Sie Ihr Lieblingsgericht mit einer pflanzlichen Variante, zum Biespiel Chili sin Carne, Linsen-Bolognese oder Gemüse-Curry.
  • Probieren Sie neue Rezepte, statt einfach nur Fleisch wegzulassen.
  • Betrachten Sie Fleisch als besonderes Lebensmittel und nicht als Standard.

2. Setzen Sie auf regionale Bio-Produkte

  • Frisches Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst aus der Region sind die beste Basis für eine klimafreundliche Ernährung.
  • Kaufen Sie Bio-Fleisch vom Direktvermarkter oder aus extensiver Weidehaltung.
  • Achten Sie auf saisonale Verfügbarkeit – das spart Transportemissionen.

3. Wählen Sie vergleichsweise nachhaltige Fleischsorten

  • Geflügel und Schwein verursachen in der Regel weniger CO₂ als Rind.
  • Greifen Sie auf Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung und regionaler Produktion zurück.
  • Bevorzugen Sie Fleisch von Tieren aus extensiver Weidehaltung oder Wildfleisch aus der Region.

4. Nutzen Sie pflanzliche Alternativen

  • Ersetzen Sie Fleisch schrittweise durch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen, sowie Nüsse und Vollkornprodukte.
  • Veggieburger, Tofu, Seitan oder Tempeh sind gute Ersatzprodukte – bevorzugt aus regionalen Rohstoffen.
  • Vermeiden Sie stark verarbeitete Fertigprodukte.
  • Kochen Sie selbst mit Linsen, Bohnen oder Erbsen – sie liefern hochwertiges Eiweiß und sind vielseitig einsetzbar.

5. Fleischgeschmack ersetzen

Fleischgeschmack lässt sich leicht ersetzen:

  • Verwenden Sie Rauchsalz, Paprika, Hefeflocken oder Sojasauce für herzhafte Aromen.
  • Würzige Gerichte wie Currys, Eintöpfe oder Ofengemüse stillen den Appetit auf Deftiges – ganz ohne Fleisch.

6. Bedarf an Eiweiß und Eisen decken

Auch ohne Fleisch lässt sich der Bedarf an Eiweiß und Eisen leicht decken:

  • Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Milchprodukte sind hervorragende Proteinquellen.
  • Kombinieren Sie z. B. Bohnen mit Reis oder Vollkornbrot mit Hummus – das sorgt für alle essenziellen Aminosäuren.
  • Auch einem Eisenmangel kann man durch die Kombination eisenreicher pflanzlicher Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und grünes Gemüse mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln, etwa Paprika und Zitrusfrüchten, vorbeugen. 

7. Machen Sie sich Ihren Konsum bewusst

  • Führen Sie eine zeitlang ein Ernährungs-Tagebuch, um Ihre Essgewohnheiten zu erkennen.
  • Setzen Sie sich ein realistisches Ziel – zum Beispiel 50 Prozent weniger Fleisch in drei Monaten.
  • Belohnen Sie sich mit hochwertigen Lebensmitteln statt mit Quantität.

FAQ: häufige Fragen zu fleischarmer Ernährung

Weniger Fleisch essen: Eine Frau sitzt an einem mit fleischlosen Speisen gedeckten Tisch und lächelt in die Kamera.

Die weltweite Fleischproduktion verursacht:

  • enorme CO₂-Emissionen,
  • Boden- und Wasserbelastung,
  • Artenverlust und
  • Tierleid in der Massentierhaltung.

Wer weniger Fleisch isst, leistet einen großen Beitrag für Klimaschutz, Tierwohl und Gesundheit.

  • Wer mehr pflanzliche Lebensmittel und weniger Fleisch isst, kann Emissionen um rund 27 Prozent senken.
  • Für Klima und Umwelt sind maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche akzeptabel.
  • Weniger Fleisch zu essen, ist zudem gesünder: Es senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs.

Es mag überraschen, dass auch manche pflanzlichen Lebensmittel in der Klimabilanz vergleichbar schlecht abschneiden wie Produkte tierischen Ursprungs. Beachten Sie aber auch die Mengenverhältnisse: Eine Portion Kartoffeln oder Reis wiegt üblicherweise 60 bis 80 Gramm, eine Portion Butter aber nur zehn Gramm. 

Lebensmittelkg CO2-Äquiv. / kg
(Bio-)Rindfleisch21,71
Ananas (Flugzeug)15,1
Garnelen (gefroren)12,5
(Bio-)Butter11,5
(Bio-)Frischkäse6,9
Reis3,1
Palmfett2,9
(Bio-)Tomaten1,1
(Bio-)Rübenzucker0,5
Kartoffeln0,2
Karotten0,1

1Die CO2-Emissionen von Rindfleisch schwanken sehr stark, siehe auch Ist Biofleisch besser für das Klima? Daten in der Tabelle: IFEU

Fleisch frisst Land: Die Herstellung von Fleisch bringt nicht nur hohe CO2-Emmissionen, sondern auch einen großen Flächenverbrauch mit sich. Der größte Teil der Fläche geht dabei aufs Konto der Futtermittelproduktion.

Etwa drei Viertel der weltweiten Landwirtschaftsfläche wird für die Herstellung tierischer Lebensmittel genutzt, nur circa ein Drittel für pflanzliche Lebensmittel. Gleichzeitig bringen tierische Lebensmittel nur 18 Prozent der global konsumierten Kalorien. Sie belegen also viel Fläche und tragen vergleichsweise wenig zur globalen Ernährung bei.

Das Netzwerk der “Weltäcker” bietet einen Flächenrechner an, der zeigt, wie viel Ackerfläche für verschiedene Essensgerichte genutzt wird: Hier geht´s zum Flächenrechner

Ja, meist schon – aber nicht immer. Pflanzliche Alternativen sind klimafreundlicher, wenn sie:

  • aus regionalen Zutaten bestehen, zum Beispiel aus Erbsen oder Soja aus Europa,
  • wenig verarbeitet sind und
  • kurze Transportwege haben.

Tipp: Bereiten Sie Fleischersatz selbst zu ,zum Beispiel Linsenbratlinge, Tofu-Marinaden oder Gemüsesteaks. So wissen Sie genau, was drin ist.

Weniger Fleisch zu essen wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus:

  • Es senkt das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs,
  • verbessert die Verdauung durch mehr Ballaststoffe,
  • reduziert die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Salz.

Mit mehr Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten stärken Sie Immunsystem und Vitalität – und tun gleichzeitig etwas für den Planeten.