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Was fressen Igel?

Was fressen Igel in der Natur? Soll man Igel füttern und wenn ja: wann und womit? Was kann ich Igeln zu trinken geben? Hier erfahren Sie, welche Nahrungsmittel für Igel geeignet sind und was es beim Füttern sonst noch zu beachten gibt.

Was fressen Igel in der Natur?

Igel sind Fleischfresser, die sich von tierischer Kost ernähren. 

  • Insekten: Die Hauptnahrung besteht vor allem aus Insekten wie Käfern, Ohrwürmern, Tausendfüßern, Raupen, sowie Regenwürmern.
  • Schnecken: Nacktschnecken zählen nicht zu seiner bevorzugten Nahrung, sie machen lediglich zwischen einem und fünf Prozent aus. Gehäuseschnecken frisst der Igel nur sehr selten, da es ihm sein Gebiss erschwert, die Schneckenhäuser aufzubrechen.
  • Kleine Mäuse: Manchmal fressen Igel auch Säugetiere wie Mäuse und Maulwürfe, allerdings nur nestjunge, noch blinde Tiere. Ausgewachsene Exemplare dieser Tierarten sind zu schnell für einen Igel.
  • Vogeleier: Während der Brutsaison der Vögel nimmt der Igel auch kleine, aus dem Nest gefallene Vogeleier bzw. kleine Eier bodenbrütender Arten.
  • Kein Obst: Fallobst steht nicht auf dem Speiseplan des Igels. Er greift darauf höchstens in Notlagen zurück. Viel eher ist es jedoch so, dass sich Igel für die an Fallobst versammelten Insekten interessieren.

Was ist als Igelfutter geeignet und was nicht?

Geeignet als Igelfutter

  • Füttern Sie am besten eine Katzenfutter-Mischung: Die Mischung besteht aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Bitte ohne Getreide, Nüsse oder Rosinen!
  • Sie können auch reines, hochwertiges Katzenfutter anbieten, wenn es getreidefrei ist und einen hohen Fleischanteil besitzt.
  • Bringen Sie Abwechslung in den Speiseplan: Igel fressen auch gerne gekochtes Geflügel, angebratenes Hackfleisch und getrocknete Insekten. Manche Igel mögen sogar Fisch. Je abwechslungsreicher umso besser.
  • Bieten Sie außerdem immer frisches Wasser an: Trinkwasser zu finden, ist für Igel oft noch schwieriger als Nahrung aufzustöbern. Stellen Sie deshalb immer eine flache Schale mit frischem Wasser auf. Tipps für Tiertränken

Nicht geeignet als Igelfutter

  • Igel-Spezialfuttermischungen sind oft nicht artgerecht und manchmal sogar völlig ungeeignet. Hier profitiert nur die Industrie. Unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten!
  • Keine pflanzliche Kost für Igel: Als Insektenfresser besitzen Igel einen eher kurzen Darm, daher sind sie auf eine proteinreiche Nahrung angewiesen. Getreide, pflanzliche Kost oder Nüsse können sie nicht verdauen. Daher ist auch Obst nicht geeignet.
  • Zum Trinken nur Wasser anbieten, keinesfalls Milch! Igel können Laktose nicht verdauen. Bei Igelbabys kann der daraus resultierende Durchfall den Darm so schwächen, dass die Tiere an Folgeerkrankungen sterben. Um Wasser und Futter vor Katzen und Vögeln zu schützen, ein Kistchen, das mit zwei zehn mal zehn Zentimeter großen Einschlupflöchern versehen ist, oder ein umgedrehtes Obstkistchen darüberstellen. Futterreste morgens beseitigen.

Soll man Igel überhaupt füttern?

Füttern Sie in der Regel bitte nicht

  • Wildtiere sollte man eigentlich generell nicht füttern. In einem guten Lebensraum finden sie eigenständig und ausreichend Nahrung.
  • Dauerhaftes Füttern schadet: Kein menschengemachtes Futter entspricht der natürlichen Nahrung. Eine dauerhafte Fütterung verändert daher die Darmflora, was das Immunsystem belastet und schwächt und den Igel krank machen kann.
  • Krankheiten werden gefördert: Die Fütterung von Igeln führt zu einer Verhaltensänderung. Igel laufen auf ihrer nächtlichen Route bekannte Futterstellen ab, dadurch treffen mehr Igel aufeinander, die sich sonst aus dem Weg gehen würden. Das bedeutet Stress und Konkurrenzdruck. Außerdem wird die Übertragung von Krankheiten gefördert.
  • Eine Fütterung wertet den Lebensraum nicht auf. Wirklich helfen würde den Igeln, den Flächenfraß zu stoppen und struktur- und artenreiche Gärten, Parks und Landschaften zu schaffen. Füttern im Garten ist nicht verboten, trotzdem sollte jeder sein Tun hinterfragen.

Machen Sie nur in nahrungsarmen Zeiten eine Ausnahme

  • Im zeitigen Frühjahr und im Spätherbst kann man Igel mit einer Futterspende unterstützen.
  • Ganzjahresfütterung ist keine Lösung: Immer wieder liest man im Netz von Aufrufen zur Ganzjahresfütterung beim Igel. Viele Tierschützer befürchten, dass der Igel keine Nahrung mehr findet und dadurch verhungert oder anfälliger für Krankheiten ist. Das kann für einzelne Tiere stimmen. Die Ganzjahresfütterung ist aber keine Lösung für dieses Problem. Denn ein bestimmter Lebensraum kann so oder so nur eine bestimmte Anzahl von Igeln erhalten. Eine Ganzjahresfütterung kann den Igelbestand an einem Ort zwar erhöhen, aber weder gesund noch artgerecht erhalten. Dass jedes Jahr 40 bis 80 Prozent der Jungigel den ersten Winter nicht überleben, mag traurig sein, es ist aber normal.

Das beste Futter kommt von Mutter Natur: In einem naturnahen Garten findet ein Igel genügend natürliche Nahrung - und außerdem noch einen Unterschlupf.

In welcher Jahreszeit kann man Igel füttern?

Im Frühjahr und Spätherbst

  • Nahrungsarme Zeiten sind für Igel das zeitige Frühjahr von circa März bis spätestens Mitte Mai und im Herbst je nach Temperatur von Mitte Oktober bis zum Wintereinbruch.
  • Sobald die Temperaturen unter null Grad fallen, bitte die Fütterung einstellen.

Wenn Igel nach Wintereinbruch ihr Winterschlafgewicht nicht erreicht haben

  • Bei Jungigeln sind das mindestens 500 Gramm, bei erwachsenen Igeln mindestens 800 Gramm. Unterernährte Igel sind hilfsbedürftig und vermutlich krank.
  • Bitte beachten: In Bayern kann es nachts im Oktober hin und wieder ziemlich kalt werden. Diese wenigen kalten Nächte halten Igel ohne Probleme aus.

Wie muss der Futterplatz aussehen?

Genau wie beim Vögelfüttern muss auch der Igel-Futterplatz immer sauber gehalten werden. 

  • Bieten Sie das Futter am besten in einem kleinen Futterhaus an, um es vor dem Zugriff durch andere Tiere zu schützen. Geeignet ist zum Beispiel eine umgestülpte Kiste mit Eingang.
  • Bitte kein Futter in dem Igelhaus, in dem der Igel schläft bzw. überwintert, anbieten.
  • Entsorgen Sie nicht gefressene Reste und spülen Sie die Futterschüssel täglich ab.
  • Entfernen Sie Kot vom Futterplatz.