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Tiere und Pflanzen

Mähroboter und Igel

Mähroboter sind bequem – und sehr gefährlich für Igel und andere Gartentiere: Sie können sich gegen die scharfen und schnell rotierenden Klingen der Mähroboter nicht schützen und sterben teils einen grausamen Tod. Das muss nicht sein. Es gibt Alternativen. 

Verzichten Sie auf Mähroboter

Mähroboter und Igel: Ein Igel sitzt vor einem herannahenden Mähroboter im Gras.

Nutzen Sie Alternativen

  •  Auch wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben: Mähroboter sind trotz aller Sensoren und anderer Techniken nach wie vor eine große Gefahr für Igel und andere Gartentiere.
  • Nutzen Sie deshalb stattdessen Sense oder Spindelmäher. So haben Sie stets unter Kontrolle, was und wo gemäht wird. Die Gefahr für Tiere fällt damit deutlich geringer aus und das Ergebnis ist gründlicher. Außerdem verbrauchen diese Geräte keine Fremdenergie.
  • Die beste Alternative zu einem mähintensiven Rasen ist ein naturnaher Garten. Hier verzichtet man zumindest teilweise aufs Mähen, was Arbeit spart und die Gartentiere freut.

Mähen Sie tagsüber

  • Wer trotz allem nicht auf einen Mähroboter verzichten mag, sollte die Mähzeiten unbedingt auf den Tag verlegen und vorab gründlich kontrollieren, ob Tiere gefährdet sein könnten.
  • Das gilt auch für den Einsatz anderer motorisierter Gartengeräte wie Fadenmäher oder Motorsensen in unübersichtlichen Ecken des Gartens.

Setzen Sie sich für ein Nachtfahrverbot von Mährobotern ein

  • Möchte man das Igel-Sterben durch Mähroboter verhindern, ist ein Nachtfahrverbot für die Roboter das Mindeste.
  • Einige Städte prüfen gerade ein solches Verbot oder haben es bereits erlassen. Setzen auch Sie sich bei Ihrer Gemeinde dafür ein!

Die rotierenden Klingen der Mähroboter verletzen oder töten Igel, Kröten, Eidechsen und Schleichen, Grashüpfer oder Spinnen im Gras. Igel sind keine Fluchttiere; nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab, einige rollen sich zusammen. Doch diese Strategie hilft nur großen kräftigen Tieren, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden. Kleinere Igel, Lurche und Reptilien werden von Mährobotern nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet.

„Einfach in den Garten setzen und loslegen lassen – das funktioniert nicht“, sagt die Stiftung Warentest über Mähroboter. Die Tester hatten acht Mähroboter geprüft. Die mähten nicht nur mäßig, sie fielen auch fast alle durch die Sicherheitsprüfung. Nur ein Einziger erkannte den im Gras liegenden Kinder-Prüfarm als Hindernis und drehte ab. Alle anderen verletzten den Arm.

Die Universität Aalborg in Dänemark testete 18 Mähroboter anhand von Kadavern kurz zuvor gestorbener Igel. Keines der Geräte erkannte die im Gras liegenden Igel vor dem Aufprall als Hindernis, manche fuhren sogar über sie hinweg und fügten ihnen teils schwerste Verletzungen wie Schnittwunden, amputierte Gliedmaßen und aufgeschlitzte Bäuche zu.

Gestalten Sie Ihren Garten igelfreundlich

Igelfreundlicher Garten mit vielen Wildkräutern, Verstecken und insektenfreundlichen Pflanzen.

Zeigen Sie mehr Mut zur Wildnis! Fadenmäher, Motorsensen und andere automatische Gartenwerkzeuge schaden der Artenvielfalt im Garten. Der „grüne Rasen“ ist ohnehin eine lebensfeindliche Wüste für Bienen und Hummeln, Grillen oder Schmetterlinge. Je vielfältiger der Garten gestaltet ist und je mehr insektenfreundliche Pflanzen darin wachsen, umso wohler fühlen sich Igel & Co. 

  • Machen Sie Ihren Garten zu einem kleinen Naturschutzgebiet: Mit unseren praktischen Tipps legen Sie in Ihrem Garten eine Naturoase für Menschen und Tiere an.
  • Pflanzen Sie einheimische Stauden und Gehölze. Die sind Lebensgrundlage für einheimische Insekten. Igel sind Insektenfresser und darauf angewiesen, dass es genug gibt. So fördern sie die Artenvielfalt im Garten
  • Entscheiden Sie sich für einen Kräuterrasen statt dem herkömmlichen Nutzrasen. Ein Kräuterrasen muss nicht gedüngt und gegossen werden, ist pflegeleichter, wird seltener gemäht und bietet Lebensraum und Nahrungsangebot für Insekten.
  • Mähen Sie einzelne Ecken gar nicht. Nicht gemähte Wiesenstücke sind Rückzugsorte für Igel und Insekten.
  • Verzichten Sie auf Pestizide und andere Chemikalien: Chemische "Pflanzenschutzmittel" und Schneckenkorn sind Gift für Igel. Fressen Igel Insekten, die damit in Berührung gekommen sind, können sie Schaden nehmen. Unkraut bekämpfen geht auch auf natürliche Weise; zudem lassen sich Nützlinge in den Garten locken, die Schädlinge dezimieren.
  • Lassen Sie Laub, Äste und Gestrüpp unter Hecken oder in Haufen liegen. Das ist Material, mit dem Igel ihre Nester vor Kälte schützen. Während des Winterschlafs wickeln sie sich darin ein. Tagsüber suchen Igel auch in Hecken, Steinhaufen oder im Kompost nach Schutz.
  • Schaffen Sie Durchgänge zu den Nachbargärten. Igel müssen auf der Suche nach Nahrung große Gebiete durchstreifen können.