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8. Jahrestag Bürgerentscheid gegen die 3. Bahn Flughafen München

Diesen Mittwoch, den 17. Juni jährt sich der erfolgreiche Münchner Bürgerentscheid gegen die 3. Start- und Landebahn am Flughafen München nun bereits zum achten Mal. Damals hatten sich fast 55 % der Münchner Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau einer 3. Startbahn ausgesprochen.

17.06.2020

„2012 haben die Bürgerinnen und Bürger ein klares Signal gesendet: Zwei Bahnen reichen! Die Bayerischen Staatsregierung muss den Bürgerwillen endlich ernst nehmen und den Bau der 3. Startbahn endgültig beerdigen. Die Genehmigung für die 3. Start- und Landebahn am Flughafen München muss rechtsverbindlich zurückgezogen werden - und zwar jetzt und ohne Moratorium.“ Katharina Schulze, Sprecherin des Bündnis „München gegen die Dritte Startbahn“.

Einen Bedarf für die 3. Startbahn hat es nie gegeben

Die Corona-Pandemie hat zu einer Krise der Luftfahrt geführt, die sehr lange anhalten wird. Die Luftfahrt war allerdings bereits vor Corona in der Krise und die Zahl der Flugbewegungen am Flughafen München war schon im 4. Quartal 2019 und Anfang 2020 wieder rückläufig. Die Flugbewegungszahlen sind ohnehin seit Jahren meilenweit von den Prognosen für die Begründung einer 3. Start- und Landebahn entfernt. Selten wurden so krachende Fehlprognosen erstellt. Bis zum Jahresende dürfte allenfalls das Niveau des Eröffnungsjahres 1992 (192.000 Bewegungen) erreicht werden. „Es hat nie einen Bedarf für eine 3. Startbahn im Erdinger Moos gegeben und die Beerdigung des Projektes ist überfällig. Die Flughafen München GmbH muss sich endlich ehrlich machen und für eine Zukunft ohne dieses größenwahnsinnige Projekt planen“ fordert Dr. Christian Magerl für das Aktionsbündnis AufgeMUCkt.

Luftverkehr muss endlich Beitrag zum Klimaschutz leisten – Weniger ist mehr!

Menschen, Natur und Klima konnten während der Corona-Krise und die drastisch reduzierten Flugbewegungen deutlich aufatmen. Eine Rückkehr zu Zuständen vor Corona ist allein schon aus Gründen des Klimaschutzes unerwünscht und muss verhindert werden. Es besteht jetzt aber die große Gefahr, dass die Milliarden Euro Subventionen, die Lufthansa & Co erhalten, den notwendigen Schrumpfungsprozess der Luftfahrtbranche und den dringend notwendigen Abbau von Überkapazitäten in Europa verhindern. „Unverständlich ist für uns, dass es bei den Subventionen für die Lufthansa keinerlei ökologische und kaum soziale Auflagen gibt. Der Staat hat hier ohne Not die Chance und dringende Notwendigkeit vergeben, insbesondere Klimaschutzziele auch bei der Lufthansa durchzusetzen.“ So Dr. Christine Margraf, stellv. Landesbeauftragte des BUND Naturschutz in Bayern (BN).

Österreich zeigt, dass es auch anders geht: Die Österreichische Regierung aus ÖVP und Grünen will das Wiederhochfahren des Luftverkehrs nach Corona bremsen. Um die zum Teil weit überproportionalen Wachstumsraten der vergangenen Jahre nicht wieder aufflammen zu lassen, will Österreich nun eine Anti-Dumping-Regelung einführen und einen Mindestpreis für Flugtickets von rund 40 Euro festlegen.

Auch die französische Regierung hat die Milliarden-Subventionen für Air France an Bedingungen für den Klimaschutz geknüpft. So darf Air France keine Inlandsflüge mehr verkaufen, wenn es eine Alternative mit dem Schnellzug in weniger als 2,5 Stunden Erreichbarkeit gibt. Auch wenn diese Regelung durch Ausnahmen für internationale Umsteiger in ihrer Wirkung untergraben wird, ist sie zumindest ein Anfang.

In Zukunft müssen auch in Deutschland und am Flughafen München die jetzt bereits bestehenden erheblichen Verlagerungspotentiale von Kurzstreckenflügen auf Schiene und Bahn, endlich umgesetzt und ausgebaut werden. Und Fliegen als klimaschädlichste Form der Fortbewegung muss endlich einen wahren Preis bekommen und darf nicht weiter mit Steuergeldern subventioniert werden. AufgeMUCkt und BN haben deshalb schon vor Monaten eine Massen-Petition gegen die Subventionierung von neuen Flugverbindungen am Flughafen München gestartet.