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Bündnis übergibt 88.000 Unterschriften gegen Gentechnik

Das Bündnis für eine gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft in Bayern, dem 30 Organisationen angehören, übergab 88.000 Unterschriften an Europastaatsminister Eric Beißwenger. Damit adressierte das Bündnis auch die Forderung in Brüssel dafür zu sorgen, dass Bayern gentechnikfrei bleiben kann.

02.02.2024

Für das aus Natur-, Umwelt-, Verbraucherschutz-, Bauernorganisationen und weiteren Gruppen der Zivilgesellschaft zusammengesetzte Bündnis sprachen bei der Unterschriftenübergabe einzelne Vertreterinnen und Vertreter. Die stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern BeateRutkowski forderte von Staatsminister Eric Beißwenger: „Damit Bayern in Natur und Landwirtschaft gentechnikfrei bleiben kann, braucht es die Regulierung und Kennzeichnung auch der Neuen Gentechnik. Im EU-Umweltausschuss haben die verantwortlichen CSU-Abgeordneten die bayerischen Interessen mit Füßen getreten und sich für einen Freifahrtschein für Gentechnik ausgesprochen. Als Europastaatsminister fordern wir Sie auf das zu stoppen, bayerische Beschlüsse, Gesetze und den Koalitionsvertrag zu respektieren und ihre Parteimitglieder dazu zu bewegen, nächste Woche im EU-Parlament die vorgelegte Gesetzesvorlage abzulehnen!“

Am 7. Februar stimmt das Europaparlament über den Gesetzesvorschlag zur Abschaffung von Kennzeichnung und Regulierung von Gentechnik-Pflanzen ab. Das Bündnis in Bayern und viele weitere Gruppierungen und Bündnisse in Deutschland und Europa sehen damit das Vorsorgeprinzip, die Risikoprävention und den Verbraucherschutz ausgehebelt. Dazu Beatrix Fuchs von Greenpeace München: "Ich habe hohes Vertrauen in die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse. Aber wir dürfen doch bitte nicht ein technologisch neues Verfahren aus dem Labor ohne Regulierung und ohne Kontrolle in die Hände großer Konzerne legen. Verbraucherschutz geht vor Konzerninteressen. Daher erwarten wir von unseren Europa-Abgeordneten und unserer Regierung ein klares Nein zur Deregulierung."

Thomas Lang, 1. Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) erklärt: „Bayern ist gentechnik-frei, festgehalten im Bayerischen Naturschutzgesetz. Die breite Mehrheit der Menschen in Bayern will keine Gentechnik auf dem Teller. Sämtliche Bio-Bauern und sehr viele ihrer konventionellen Kollegen in Bayern wollen auch künftig gentechnikfrei wirtschaften. Wir fordern Manfred Weber wie Markus Söder dringend auf, sich klar gegen die Pläne der EU-Kommission zur Deregulierung der neuen Gentechniken zu positionieren – anstatt die Wahlfreiheit der bayerischen Bürgerinnen und Bürger auf EU-Ebene zu opfern, um den großen Saatgutkonzernen ein dickes Geschenk zu machen!“

Joseph Wilhelm, Geschäftsführer Rapunzel Naturkost GmbH betont. „Bio ist gentechnikfrei, und zwar immer. Dafür setzt sich Rapunzel seit Anfang der 2000er ein. Die Zulassung neuer gentechnischer Verfahren ohne Kennzeichnung in Europa wäre eine Katastrophe für die Bio-Landwirtschaft und für Bio-Produkte im Allgemeinen. Wir fordern daher alle EU-Parlamentarier auf, für eine ehrliche Kennzeichnung von Produkten mit Neuer Gentechnik über die gesamte Lieferkette hinweg zu stimmen.“

Anhang:
Foto 1: Petitionsübergabe _ Fotografin: Maria Hohenester 
Foto 2: Übergabe Gentechnik-Position _ v.l.n.r.: Beate Rutkowski (stellvertretende BN-Vorsitzende), Thomas Lang (1. Vorsitzender LVÖ), Staatsminister Eric Beißwenger, Josef Schmid (Landesvorstand, AbL) _ Fotograf: Harald Ulmer, BN

Für Rückfragen:
Felix Hälbich
Pressesprecher, Referent für Medien und Kommunikation
Tel. 0 89 / 5 14 69 76 11; 01 71 / 3 37 54 59
E-Mail:felix.haelbich@bund-naturschutz.de