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Geplanter Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg: Bündnis begrüßt Antrag des VCD und stellt den Planungsstand vor

Das Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs begrüßt den Antrag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf Zulassung der Berufung beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München. Beim 1. Mai-Fest in Nürnberg-Gostenhof wird das Bündnis den aktuellen Stand der Planungen zum Autobahnbau und die für Gostenhof verheerenden Bebauungsplanungen am Kohlenhof vorstellen.

28.04.2023

Bettina Klose erklärt zum Antrag des Verkehrsclub Deutschland: "Wir gehen davon aus, dass der Verwaltungsgerichtshof die aufgeworfenen grundsätzlichen Fragen für relevant erachtet und einer Prüfung zugänglich machen wird. Wesentlich ist insbesondere die strittige Frage der Klassifizierung des Frankenschnellwegs als Kreisstraße statt Autobahn und damit die fragliche Zuständigkeit der Stadt für die Ausbauplanung. Eine weitere die offensichtlich nicht gegebene Finanzierbarkeit des Großprojekts. Denn bis zur Fertigstellung in zwölf bis fünfzehn Jahren würde diese einschließlich der noch zu planenden und zu finanzierenden Grünanlage auf dem sogenannten Deckel nicht unter einer Milliarde Euro kosten.“

Die Planung, welche auf dem bereits vor hundert Jahren für eine autogerechte Stadt entwickelten "Jansen-Plan" beruht, hat sich durch die fortschreitende Klimakrise überholt. Die Zukunft der Großstädte wie Nürnberg wird von deren allgemein verfügbarem Mobilitätsangebot und ihrer Durchgrünung abhängen. Gerade das sehr dicht bebaute und stark versiegelte Nürnberg muss die Straßenzüge konsequent begrünen, um den Bürgerinnen und Bürgern das Leben in den künftigen Hitzesommern erträglich zu machen. Die hierfür nötigen Flächen werden derzeit fast überall durch Kraftfahrzeuge aller Art verstellt.

Ludwig Hager, ÖDP Nürnberg: „Klimagerechte Verkehrsplanung wird immer dringlicher, um auch in Zukunft der Nürnberger Bevölkerung Mobilität zu gewährleisten, denn die Transformation zur klimaneutralen Stadt wird auch den Verkehrssektor einbeziehen müssen. Die drei relevanten Säulen dafür sind Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr. Diese müssen endlich eine Qualität erreichen, die die Anschaffung und Unterhaltung eines eigenen KFZ für die Menschen überflüssig machen. Und die städtebauliche Entwicklung muss auf eine Mischung von Wohnen, Arbeiten und sozialer Infrastruktur ausgerichtet werden, um Verkehrswege von vornherein zu verkürzen oder Verkehr ganz zu vermeiden.“

„Die kommende Mobilitätswende erlaubt auch andere Nutzungen der Fläche des ehemaligen Ludwigkanals. An Alternativ-Ideen zur obsoleten Stadtautobahn mangelt es nicht. Eher schon an Einsicht, dass manche Projekte einfach ihre Zeit haben. Und wenn die abgelaufen ist, ist ihre Fortführung ein Fehler, den kommende Generationen wieder teuer beheben müssten. Die nicht für den motorisierten Individualverkehr benötigten Flächen könnten vielen Menschen Wohnraum bieten, wie Entwürfe von Studierenden der Technischen Hochschule Ohm in Nürnberg gezeigt haben, und endlich mehr Grün für die Bevölkerung in den stark belasteten angrenzenden Stadtteilen“, so Bettina Klose.

Was an den immer wieder gezeigten "grünen Visionen" des Projektes Frankenschnellweg Fake ist, wo die bis zu vierzehn Spuren der Doppelstock-Autobahn verlaufen sollen und wie Gostenhof abgeriegelt würde, das zeigt und erläutert das Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellweges anhand der Straßenplanung und der Ausbaupläne am Kohlenhof. Die Aktiven sind dazu am 1. Mai von 14:00 bis 20:00 Uhr beim Infopavillon in Gostenhof östlich der Dreifaltigkeitskirche ansprechbar.

Auch ein Bürgerantrag, der den Stadtrat zur Behandlung von möglichen Alternativen zum Ausbau in einer seiner Sitzungen verpflichtet, kann dort unterschrieben werden. Den Diskurs über Alternativen blockieren vor allem die CSU und die SPD seit Jahren.

Für Rückfragen:

Bettina Klose, Aktive im Bündnis, AK Frankenschnellweg des BN, Kreisgruppe Nürnberg-Stadt

Tel. 0911-38466 716, Mail: b.klose@bund-naturschutz-nbg.de 

Hintergrundinformation:

Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellweges

Zahlreiche Verbände sowie Parteien im Nürnberger Stadtrat setzen sich gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs ein. Das Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellweges besteht 2023 aus folgenden Organisationen:

  • Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband und Regionalverband Großraum Nürnberg
  • BUND Naturschutz in Bayern e.V., Landesverband und Kreisgruppe Nürnberg-Stadt
  • Bürgerverein Gostenhof, Kleinweidenmühle, Muggenhof und Doos, Nürnberg e.V.
  • Bürgerverein St. Leonhard-Schweinau „Der Stadtteilverein“
  • Bürgerverein Freundeskreis Werderau-Marterlach
  • Verein zum Schutz des Rednitztals
  • Bündnis Radfairkehr
  • Nürnberger Energiewendebündnis
  • artists for future Nürnberg
  • BauLust – Initiative für Architektur & Öffentlichkeit e.V.
  • architects for future, Nürnberg
  • Nürnberg-Fürther Stadtkanal e.V.
  • Extinction Rebellion Nürnberg
  • Bündnis 90-Die Grünen, Kreisverband Nürnberg
  • Ökologisch-Demokratische Partei ÖDP, Nürnberg
  • Linke Liste, Nürnberg
  • Die Linke, Nürnberg
  • Die Guten, Nürnberg