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Natur- und Kulturlandschaft niederbayerische Donau - ein Welterbe der Kultur und Natur

Die niederbayerische Donauregion zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten Mitteleuropas. Die fruchtbare Landschaft des Gäubodens steht nachweislich seit mehr als 7000 Jahren in bäuerlicher Nutzung. In der jahrtausendelangen Wechselwir-kung von Mensch und Natur bildete sich an der Donau zwischen Regensburg und Passau eine ebenso wertvolle wie einzigartige Natur- und Kulturlandschaft heraus. Kein anderer Abschnitt dieses europäischen Stromes weist eine vergleichbare Ver-dichtung und Verzahnung von ökologischer Schutzwürdigkeit, jahrtausendelanger Siedlungskontinuität und kulturhistorischer Strahlkraft auf.

18.07.2014

Zwischen Straubing und Vilshofen befindet sich auf etwa 70 km Länge das letzte erhaltene Teilstück einer frei fließenden Donau mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Einschließlich des Isarmündungsgebiets hat dieser Abschnitt eine ökologische Qualität wie sie sonst in ganz Europa kaum noch zu finden ist. Für viele Vogel-, Fisch- und Muschelarten ist er letzter Rückzugsraum zur Arterhaltung.

Der Verband bayerischer Geschichtsvereine, der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und der BUND Naturschutz erklärten auf dem 33. Bayerischen Heimattag 2005 ihre Absicht, alle Schritte zu unternehmen, um die Donaulandschaft zwischen Regensburg und Passau als Weltkultur- und Weltnaturerbe von der UNESCO ausweisen zu lassen.

Nach einem Aufruf des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat die Arbeitsgemeinschaft "Der Bayerische Heimattag" am 24. Februar 2011 den Vorschlag eingereicht, die Region zwischen Regensburg und Passau unter dem Titel "Natur- und Kulturlandschaft niederbayerischen Donau" in die neue Tentativliste zum UNESCO-Welterbe als Natur- und Kulturerbe (sogenannte mixed site) aufzunehmen. Bisher hat Bayern ausschließlich Kulturerbe-Vorschläge an die Kultusministerkonferenz des Bundes weitergereicht; wie mit Natur- und Kulturerbe zu verfahren ist, ist zwischen den für Kultur und für Umwelt zuständigen Staatsministerien noch nicht abschließend geklärt.

Der Vorschlag der Bewerbung um das UNESCO-Prädikat "Welterbe" wird in der niederbayerischen Donauregion mehr und mehr unterstützt. Elf Donauanlieger-Kommunen der Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau haben sich mittlerweile, nach Abstimmung in ihren Stadt- und Gemeinderäten, mit Resolutionen für die Welterbe-Bewerbung an das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gewandt.

Martin Wölzmüller, der Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V., stellt fest: "Eine Voraussetzung für den angemessenen Schutz von Kulturlandschaften ist der beständige Wille der Bewohner solcher Regionen, für den Wert - oder besser gesagt: den Mehrwert - ihrer natürlichen und kulturellen Umwelt einzutreten und sie zu verteidigen. Ein solches Wertbewusstsein diesen Belangen gegenüber wird besonders dann wahrgenommen und verstärkt, wenn ihre Bedeutung formuliert und anerkannt ist. Eine Eintragung in die Liste des UNESCO-Welterbes ist dabei eine der höchsten Anerkennungen, die einem Natur- und Kulturraum zukommen kann."

Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V., bekräftigt: "Die im Bayerischen Heimattag zusammenarbeitenden Organisationen werden weiterhin alles daran setzen, dass die niederbayerische Donauregion mit dem UNESCO-Prädikat "Welterbe" die Ankerkennung erfährt, die ihr entsprechend ihrer kulturellen Bedeutung und ihrem ökologischen Wert zusteht." Dieter Scherf, Donauexperte im Landesvorstand des BUND Naturschutz: "Mit Schwerpunktveranstaltungen streben wir an, die Bedeutung der Region stärker in das Bewusstsein ihrer Anwohner zu bringen und über die Region hinaus bekannt zu machen."

Die Pressefahrt am 17. Juli 2014 hat das Schwerpunktthema "Landwirtschaft". Die frühen Anfänge vor über 7000 Jahren, von denen Bodendenkmäler wie die Kreisgrabenanlage bei Künzing-Unternberg zeugen, sind im Museum Quintana in Künzing eindrucksvoll dokumentiert. Vom frühen Mittelalter bis zur neuen Zeit hatte das Kloster Niederaltaich entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Region. Nach wie vor werden die fruchtbareren Böden des Dungaus landwirtschaftlich genutzt. Der moderne Betrieb für Feldgemüsebau der Familie Winetsdorfer in Endlau, der seine Produkte weit über die Region hinaus liefert, ist dafür ein eindrucksvolles Bespiel.

Für Rückfragen:
Dieter Scherf, BUND Naturschutz in Bayern e.V., Telefon 08571 9250565/0160 90221141

Anlage:

Natur- und Kulturlandschaft niederbayerische Donau.
Erläuterung zum Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft "Der Bayerische Heimattag" zur Aufnahme des Flussabschnittes von Regensburg bis Passau in die Tentativliste zu UNSECO-Welterbe als Natur- und Kulturerbe
Herausgegeben vom Bayerischen Heimattag
München und Regensburg 2011