Appell an Staatsregierung: Kein Bergwerk im Wasserschutzgebiet Zeller Quellen!

Der BUND Naturschutz hatte im Juni einen Appell an die Staatsminister Hubert Aiwanger und Thorsten Glauber gestartet, das geplante Gipsbergwerk zu stoppen und sich für die Festsetzung des neuen Trinkwasserschutzgebietes Zeller Quellstollen im Landkreis Würzburg einzusetzen. 15.700 Personen haben den Appell schon unterzeichnet. Die Unterschriften wurden heute an den Staatssekretär Tobias Gotthardt in Altertheim übergeben.
Die stellvertretende Landesbeauftragte des BN, Dr. Christine Margraf, sagte bei der Übergabe: „Trinkwasser für 80.000 Menschen ist wichtiger als private Profit-Interessen. Untertagebaue sind in Bayerns Wasserschutzgebieten aus gutem Grund untersagt. Die bedrohten Quellen sind gerade im trockenen Unterfranken unersetzbar, das erklärt auch der Wasserversorger. Trinkwasserschutz und Bergwerk sind hier nicht vereinbar!“
„Wenn das Bergwerk trotzdem genehmigt wird, weckt das Begehrlichkeiten auch an anderen Orten“, befürchtet Steffen Jodl, Regionalreferent für Unterfranken und ergänzt: „Der BN befürchtet einen Präzedenzfall und einen Domino-Effekt. Der Schutz der „Zeller Quellen“ ist deshalb landesweit von Bedeutung.“
Die „Zeller Quellen“ versorgen rund die Hälfte der Würzburger Bevölkerung mit Trinkwasser. Um dies in der notorisch trockenen Region auch für die Zukunft sicherzustellen, wollen Stadt und Wasserversorger das Wasserschutzgebiet erweitern. Genau innerhalb der vorgesehenen weiteren Schutzzone will die Firma Knauf ein Bergwerk errichten. Das Vorhaben birgt ein hohes Risiko, denn nur eine dünne Schicht trennt das Gipslager vom Trinkwasser. Doch die Firma Knauf macht enorm Druck und will das Risikoprojekt unbedingt durchdrücken – noch vor der geplanten Erweiterung des Wasserschutzgebietes, denn in Wasserschutzgebieten ist Bergbau grundsätzlich untersagt. Der von Knauf beantragte Gipsabbau wäre das größte Gipsbergwerk Deutschlands, betroffen wären auch die Wasserschutzgebiete von Waldbrunn und Altertheim.
Die 16.000 übergebenen Unterschriften sind ein erster Zwischenstand der Aktion. Die Aktion läuft weiter!